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Theorie und Empirie gesellschaftlichen Wertewandels

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Wahlen und Wählerverhalten

Part of the book series: Grundwissen Politik ((GPOL,volume 3))

  • 360 Accesses

Zusammenfassung

Die Werteforschung stellt ein Spezialgebiet der empirischen Sozialforschung dar und ist in ihren Problemstellungen zwischen Soziologie und Politischer Wissenschaft angesiedelt. Gegenstand der Werteforschung ist die Frage, wie gesellschaftliche Wertorientierungen entstehen und sich verändern, und welchen Einfluß sie auf die Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung ausüben. Für die empirische Wahlforschung ist die Werteforschung dabei in verschiedener Hinsicht von besonderer Relevanz. Zum einen geht mit dem Prozeß der Individualisierung und des damit verbundenen Partisan Dealignment möglicherweise die Herausbildung eines neuen, postmateriellen Werte-Cleavage einher. Dieser könnte in der Zukunft die Grundlage für eine dauerhafte Neuzuordnung von Wählern und Parteien bilden (Partisan Realignment). Darüber hinaus hat die Diskussion der Rational-Choice-Theorien des Wählerverhaltens gezeigt, daß diese letztlich zu dem Schluß gelangen, daß rationales Wahlverhalten expressives, d.h. an Werten und Normen orientiertes Verhalten ist. Auch in dieser Theorietradition ist es folglich von elementarer Bedeutung, vertiefte Kenntnisse über die Ursachen des Wertewandels und seine Entwicklungsdynamik zu erlangen. In der individualisierten postindustriellen Gesellschaft ist die Werteforschung daher zu Recht in das Zentrum der empirischen Wahlforschung gerückt.

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Literatur

  1. Vgl. als Beispiel für raschen sozialen Wertewandel die Studie von Mario Rainer Lepsius: Extremer Nationalismus. Strukturbedingungen vor der nationalsozialistischen Machtergreifung, Stuttgart 1966.

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  2. Die Diskussion um die Inglehart-Skala wurde zwischenzeitlich in einer Vielzahl politikwissenschaftlicher und soziologischer Zeitschriften geführt; entsprechend groß wurde die Anzahl der Veröffentlichungen und damit die Schwierigkeit, alle wiederholt vorgetragenen Kritikpunkte spezifischen Autoren zuzurechnen. Vgl. dazu etwa die Diskussion in der Politischen Vierteljahresschrift, Comparative Political Studies, Comparative Politics oder der American Political Science Review, sowie zusammenfassend Bürklin/Klein/Ruß 1994, 1996 Klein 1995 sowie Inglehart/Klingemann 1996.

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  3. Die Verrechnung des Anteils der Postmaterialisten und der Materialisten ist dabei die von Inglehart präferierte Darstellungsform. Ihr liegt die Annahme zugrunde, daß die Kategorie des Mischtypen aufgrund der hierarchischen Struktur menschlicher Wertprioritäten nicht mehr ist als eine bloße „Durchgangsstation“ beim Wandel vom reinen Materialisten hin zum reinen Postmaterialisten.

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  4. Vgl. dazu systematisch Wolfgang Zapf (1976), sowie empirisch Robert Weber und Zvi Namenwirth (1987). Die dazu vergleichend angelegten Analysen der Entwicklung in Deutschland von Peter Mohler (1987) und für die Schweiz von Manuel Eisner (1987) kommen beide zu etwas veränderten Einschätzungen. Die Reanalyse des Sorokin-Datensatzes zum Wandel gesellschaftlicher Ideologien durch Klingemann/Mohler/Weber (1982) schließlich konnte das von Zapf hergeleitete Modell empirisch bestätigen. Danach ist der Wandel gesellschaftlicher Werte beschrieben durch einen langfristigen linear-evolutionären Trend mit zyklischen Abweichungen von diesem Trend.

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© 1998 Leske + Budrich, Opladen

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Bürklin, W., Klein, M. (1998). Theorie und Empirie gesellschaftlichen Wertewandels. In: Wahlen und Wählerverhalten. Grundwissen Politik, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95114-4_7

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-322-95114-4

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