Zusammenfassung
Großstädte entstehen und wachsen durch Zuwanderung. Zuwanderung ist konstitutiver Bestandteil von Stadtentwicklung. Ohne Zuwanderung gibt es nicht nur kein Bevölkerungswachstum, selbst Stabilität der Bevölkerung würde es in Großstädten ohne Zuwanderung nicht geben. Dennoch bildet die Zuwanderung aus dem Ausland, die das quantitative Wachstum europäischer Städte heute ausmacht, anscheinend eines der größten Probleme für die Städte. Es sind vor allem Kommunalpolitiker, die immer wieder eine Begrenzung der Zuwanderung fordern. Die Parole „das Boot ist voll“ spielte bei den Wahlkämpfen Ende der 80er Jahre in den alten Bundesländern ein prominente Rolle. In den neuen Bundesländern, aber nicht nur hier, ist Fremdenfeindlichkeit in erschreckendem Ausmaß verbreitet, weil sich dort viele Menschen heute selbst überflüssig vorkommen. An der Ostgrenze der neuen Bundesrepublik findet der Bundesgrenzschutz in der Bevölkerung bereitwillige Helfer und Denunzianten, wenn es darum geht, illegale Grenzgänger zu jagen, und in einer ostdeutschen Kleinstadt hatte der Bürgermeister sogar jugendliche Radikale dafür bezahlt, daß sie (ein noch nicht bezogenes) Haus für Asylbewerber anzündeten.
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Häußermann, H., Oswald, I. (1997). Zuwanderung und Stadtentwicklung. In: Häußermann, H., Oswald, I. (eds) Zuwanderung und Stadtentwicklung. LEVIATHAN Zeitschrift für Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95611-8_2
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