Zusammenfassung
Die Untersuchungen der paratextuellen Werkränder bei Alfred Hitchcock, Peter Greenaway und Quentin Tarantino zeigen, wie vielfältig die Praktiken der Authentisierung des Autorenkinos sind. Ob in Interviews, in den Filmen selbst oder in der Werbung — das filmische Oeuvre ist eingesponnen in ein System von Beiwerken, die den Regisseur als einen Künstler oder Star auratisieren, einen Film bewerben, einordnen oder kommentieren und auf diese Weise einem potenziellen Publikum Angebote darüber unterbreiten, wie ein Werk zu verstehen sei. Für die Literatur war Gérard Genette davon ausgegangen, dass die Paratexte stets nur einen “Hilfsdiskurs” des Textes darstellen und eher als Supplement der Werkanalyse denn als genuiner Forschungsbereich gelten dürften. Ob diese Auffassung einer Randständigkeit der Paratexte auch für eine Untersuchung des Autorenkinos gültig sein kann, scheint mir zweifelhaft. Die vielfältigen paratextuellen Aktivitäten von Hitchcock, Greenaway oder Tarantino belegen im Gegenteil, wie stark der Diskurs des Films mit dem flankierenden Diskurs des auteur verwoben ist.
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Nitsche, L. (2002). Schluss. In: Hitchcock — Greenaway — Tarantino. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02876-1_7
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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