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„Klar kann man was machen!“ Forschung zwischen Intervention und Erkenntnisinteresse

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Migrationsforschung als Kritik?

Zusammenfassung

Gegenstand der folgenden Ausführungen sind die Möglichkeiten und Herausforderungen, die mit dem Anliegen verbunden sind, innerhalb eines konkreten Forschungsprojektes zu Diskriminierungserfahrungen und den diesbezüglichen Handlungstaktiken von Jugendlichen, die Forschung und insbesondere den Prozess der Datenerhebung so zu gestalten, dass rassismuskritische Prozesse und Effekte ermöglicht und initiiert werden.

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Notes

  1. 1.

    Das Forschungsprojekt entstand aus meinen praktischen Tätigkeiten in der außerschulischen Jugendarbeit. Dort habe ich die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche, mit denen ich zusammen gearbeitet habe, zwar vielfältige Diskriminierungserfahrungen im Alltag machen und mit diesen (sehr unterschiedlich) umgehen, in Schule und Jugendarbeit aber relativ wenig Gelegenheit haben, sich mit ihren Erfahrungen angemessen auseinanderzusetzen. Als Pädagogin hatte ich das Bestreben, den Jugendlichen einen Raum zur Verfügung zu stellen, in dem ein Austausch von Erfahrungen und Handlungsstrategien sowie gegenseitige Unterstützung potenziell möglich sind. Als Forscherin interessierte mich, wie die Erfahrungen der Jugendlichen, ihr Erleben von Diskriminierung sowie ihr Handeln und ihr Umgang mit Situationen, in denen sie mit kulturalisierenden, ethnisiercndcn oder auch religionisierenden Zuschreibungen, mit Verweisungen auf Positionen der Nicht-Zugehörigkeit konfrontiCIt sind, mit den gesellschaftlichen Bedingungen, welche ihre Lebenswelten in spezifischer Weise rahmen, zusammenhängen.

  2. 2.

    Mit dieser Konstellation sind spezifische Herausforderungen verbunden, auf die ich an anderer Stelle ausführlich eingegangen bin (vgl. Scharathow 2010; vgl. auch Mecheril 1999; Mecheril et al. 2003).

  3. 3.

    Dass vor allem Rassismus zur Sprache kam, führe ich auch auf die Zusammensetzung der Gruppe zurück, in der Jugendliche aufeinandertrafen, denen diesbezügliche Erfahrungen gemeinsam waren, während sie sich in anderer Hinsicht – etwa in Bezug auf Geschlecht – heterogener zusammensetzte. In geschlechtergetrennten Kleingruppenphasen kamen, vor allem in der Mädchengruppe, auch geschlechtsspezifische Diskriminierungserfahrungen zum Ausdruck.

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Scharathow, W. (2013). „Klar kann man was machen!“ Forschung zwischen Intervention und Erkenntnisinteresse. In: Mecheril, P., Thomas-Olalde, O., Melter, C., Arens, S., Romaner, E. (eds) Migrationsforschung als Kritik?. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19144-7_7

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