Zusammenfassung
„Tod im gelobten Land “ titelte „Der Spiegel “ in seiner Januarausgabe 2003. In Bayern hatte sich ein junge Frau aus Rumänien im Alter von 21 Jahre erhängt. Doch nicht der Freitod an sich brachte Ramona Radulovici in die Schlagzeilen des Nachrichtenmagazins und im Anschluss in Reportagesendungen privater und öffentlich- rechtlicher Fernsehanstalten. Ebenso wenig war dies der Tatsache geschuldet, dass sie eine junge osteuropäische Migrantin war, die seit geraumer Zeit ohne Papiere in Deutschland arbeitete. Geschätzte 1,5 Millionen Migranten und Migrantinnen arbeiten und leben ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland, darunter viele aus Osteuropa. Die Lebensbedingungen in der „Illegalität “, das heißt vor allem ohne soziale, ökonomische und politische Rechte, produzieren ein Höchstmaß an Abhängigkeit, Ausbeutbarkeit und Unsicherheit. Doch was mit ihnen passiert, ist den Zeitungen üblicherweise allenfalls eine Kurznachricht wert, wenn sie bei Razzien auf Baustellen, in Kneipen oder auf den Straßen Deutschlands verhaftet und abgeschoben werden. Was war also passiert, dass der Selbstmord Ramonas in einem Einfamilienhaus in einer ruhigen fränkischen Vorortsiedlung öffentlich verhandelt wurde?
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Hess, S. (2009). Einführung. In: Globalisierte Hausarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91351-3_1
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