Zusammenfassung
Angeregt durch theoretische und empirische Fortschritte der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne sowie der Soziologie des Lebenslaufs haben viele Sozialwissenschaftler in der letzten Zeit den Schwerpunkt ihrer Arbeit verlagert. Sie befassen sich nicht länger ausschließlich mit Gedanken, die entweder vom mechanistischen oder vom organismischen Paradigma hergeleitet sind, vielmehr haben sie ihre Aufmerksamkeit darüber hinaus auf Konzeptionen gerichtet, die kontextuelle Elemente berücksichtigen (vgl. BALTES 1979 b). Diese Schwerpunktverlagerung hat zur Herausbildung einer neuen Perspektive der menschlichen Entwicklung beigetragen. BRIM und KAGAN (1980, S. 1) beschreiben den neuen Schwerpunkt so: “Diese Konzeption der menschlichen Entwicklung … weicht von den meisten westlichen Denkrichtungen unserer Zeit ab. Jetzt wird eine Sichtweise erkennbar, die besagt, daß Menschen während ihres ganzen Lebenslaufes die Kapazität für Veränderung haben. Die traditionellen Vorstellungen, wonach die Erfahrung der frühen Jahre des Lebens, die nachgewiesenermaßen aktuelle Effekte hat, notwendigerweise eine Festlegung der Jugend und des Erwachsenenalters bedeutet, werden in Frage gestellt. Durch die ganze Biographie hindurch, von der Geburt bis zum Tode, gibt es wichtige Entwicklungsveränderungen; viele Individuen behalten eine ausgeprägte Fähigkeit zur Veränderung, und die Folgen von Einflüssen der frühen Kindheit werden durch spätere Erfahrung kontinuierlich transformiert; so ist der Verlauf der menschlichen Entwicklung weit offener als viele geglaubt haben.”
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Lerner, R.M. (1984). Jugendliche als Produzenten ihrer eigenen Entwicklung. In: Olbrich, E., Todt, E. (eds) Probleme des Jugendalters. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69128-7_3
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