Zusammenfassung
Die Übergangsmetalle der 4. und 5. Gruppe des Periodensystems besitzen eine hohe Löslichkeit für Sauerstoff und Stickstoff, wobei das metallische Aussehen erhalten bleibt, das Formänderungsvermögen aber mit zunehmendem Gehalt dieser Beimengungen verlorengeht. Bei den ersten Versuchen, metallisches Titan herzustellen, ist wegen der hohen Affinität dieser Elemente zu Titan meist ein sauerstoffhaltiges Metall mit geringem Formänderungsvermögen entstanden. Bis etwa 1925 hat man deshalb geglaubt, daß Titan bei Raumtemperatur nicht verformbar sei. Erst durch die Entwicklung neuer Reduktionsverfahren, zunächst im Laboratorium und später auch im techni.schen Maßstab, die gestatteten, ein reineres Metall herzustellen, wurde erkannt, daß Titan zu den gut kaltverformbaren Metallen gehört. Für die technische Anwendung des Titans ist es notwendig, die Gehalte an Sauerstoff und Stickstoff so niedrig zu halten, daß eine Verarbeitbarkeit gewährleistetist. Sehr reines Titan(≥99.9%) wird mit Hilfe eines Raffinationsprozesses durch thermische Zersetzung von Titanjodid, das aus Rohtitan und Jod gebildet wurde, hergestellt (Jodidtitan). Titan technischer Reinheit wird durch Reduktion von Titantetrachlorid mit Magnesiumoder Natrium in großem Maßstab gewonnen. Dieses Titan wird wegenseines porösen Aussehens als Schwammtitan bezeichnet. Auch durch Elektrolyse kann sehr reines Titan hergestellt werden (Elektrolyttitan). Die Abb, 1.1 zeigt die Form des bei den verschiedenen Herstellungsverfahren gebildeten Metalls.
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Zwicker, U. (1974). Herstellung des Metalls. In: Titan und Titanlegierungen. Reine und angewandte Metallkunde in Einzeldarstellungen, vol 21. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80587-5_2
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