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Resiliente Regionen. Zur Intelligenz regionaler Handlungssysteme

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Multidisziplinäre Perspektiven der Resilienzforschung

Part of the book series: Studien zur Resilienzforschung ((STRE))

Zusammenfassung

Resilienz ist zu einem zentralen Begriff der Regionalentwicklung geworden. Nun liegt darin sicherlich die Gefahr, dass er durch beliebige und inflationäre Verwendung sehr rasch zum Un-Wort wird. Doch kann, bei gründlicher Überlegung, das Konzept der Resilienz wertvolle Hinweise dafür liefern, worauf wir in der Steuerung für nachhaltige Regionalentwicklung besonders achten sollten.

It is really wonderful how much resilience there is in human nature.

Dracula by Bram Stoker

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Notes

  1. 1.

    Over the next half century, the unweighted average of GDP per capita (in 2005 PPP terms), is predicted to grow by roughly 3 % annually in the non-OECD area, as against 1,7 % in the OECD area (OECD 2012, S. 8).

  2. 2.

    Dieser Gleichgewichtswert liegt für Deutschland bei über 3 % BIP-Wachstum pro Jahr (Makro Online 2014).

  3. 3.

    Wie Kevin Costner im Film „Waterworld“ (1995).

  4. 4.

    Der Ausdruck „complex adaptive systems“ (CAS) wurde im interdisziplinären Santa Fe Institute von John H. Holland, Murray Gell-Mann und anderen entwickelt. CAS sind komplex, weil sie aus mehreren zusammenhängenden Elementen bestehen und sie sind adaptiv, weil sie ein besonderes Anpassungsvermögen an ihre Umwelt zeigen und die Möglichkeit haben, (aus Erfahrung) zu lernen.

  5. 5.

    Heuristik (altgr. εὑρίσκω = heurísko – ich finde, zu heuriskein – (auf)finden, entdecken) bezeichnet die Kunst, mit begrenztem Wissen („unvollständige Informationen“) und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen (Gigerenzer et al. 1999).

  6. 6.

    Ein Beispiel: Jugoslawien ist in acht Teile zerfallen, aber nicht alle Nachfolgestaaten haben sich soweit konsolidiert, um in einen neuen Wandlungszyklus eintreten zu können.

  7. 7.

    Siehe Oxfam (2013) und Der Spiegel (2013)

  8. 8.

    Die Chaosfalle wird anhand der Geschichte einer Zirkusfamilie eindrücklich beschrieben in Loring 2007.

  9. 9.

    Klimabündnis, Thomas Brose (2007).

  10. 10.

    Bis einschließlich Juli 2014 sind rund 2,9 Mio. Syrer aus ihrem Land geflohen und 6,5 Mio. sind innerhalb Syriens auf der Flucht (Caritas Österreich Online 2014). Dabei sind bis Juni 2014 an die 160.000 Menschen den Kämpfen zum Opfer gefallen (Wikipedia 2014d).

  11. 11.

    Pancaking daher, weil hohe Gebäude Stockwerk für Stockwerk einsacken, wie das bei den New Yorker Twin Towers am 9. September 2001 zu sehen war (Zoe’s Wikispaces)

  12. 12.

    Siehe Fußnote 23.

  13. 13.

    Dies geschieht nach Meinung von Experten der Astronomie in geschätzten 7,59 Mrd. Jahren (Kayser 2008).

  14. 14.

    Vgl. hierzu das umfangreiche Kartenmaterial des Forschungsnetzwerks ESPON, das auf deren Website unter dem Titel „Territorial Observation“ zu finden ist (ESPON 2014).

  15. 15.

    Die Studie erstreckte sich über drei Beispielsregionen in Österreich, die nach konzeptuellen Überlegungen und Konsultation mit ExpertInnen ausgewählt worden waren. Der Beobachtungszeitraum für die Studie war denkbar kurz (2007–2010), eigentlich ungeeignet für profunde Studien resilienter Regionen (der Zeitraum sollte sich eher über 30 als 3 Jahre erstrecken). Auch waren für die drei Fallstudien nicht die gleichen Beobachtungsparameter festgesetzt worden. Man hat bewusst auf eine allzu schematische Herangehensweise verzichtet. Daher haben die AutorInnen diese Studie auch ausdrücklich eine explorative Studie genannt.

  16. 16.

    In der Grafik sind die Indikatoren nicht näher bestimmt; tatsächlich dienten uns die Beschäftigungsziffern als primäre Zugangshinweise, da diese Daten relativ kurzfristig verfügbar sind.

  17. 17.

    Weiz-Gleisdorf ist eine ländliche Industrieregion in der Oststeiermark.

  18. 18.

    Talib sieht Antifragilität als Konzept jenseits der Resilienz, da er Resilienz eher mit Robustheit assoziiert. Ich vertrete die Auffassung, dass er mit Antifragilität genau das beschreibt, was ich als eine besonders ausgeprägte Form von Resilienz sehe.

  19. 19.

    Siehe dazu Albert-Laszlo Barabasi’s bemerkenswerte These, dass der „Produktraum“ einer Volkswirtschaft ihre langfristige Entwicklungsfähigkeit entscheidend beeinflusst, in: Hidalgo et al. (2007).

  20. 20.

    Perspektiven daher, weil die genannten fünf Felder diejenigen sind, die in der Steuerung komplexer Systeme vorrangig in den Blick genommen werden sollten (siehe hierzu grundlegend GIZ 2008).

  21. 21.

    Dem wirkt die Logik entgegen, dass von ManagerInnen, sowie auch von PolitikerInnen, im Falle des Auftauchens von Problemen verlangt wird, etwas zu unternehmen. Nichthandeln gilt als Schwäche. Nassem Talib geißelt diese Geisteshaltung als interventionistisch und fragilistisch, weil sie allzu oft zur Fragilisierung von Systemen beiträgt (Taleb 2012).

  22. 22.

    LEADER : Akronym aus Liaison Entre Actions du Développement Économique Rural. Eine in der EU entwickelte und seit 1991 in verschiedenen Phasen und Formen angebotene Form der Unterstützung für ländliche Entwicklungspartnerschaften. Ab 2014 wird dieses Förderinstrument unter dem Namen CLLD (Community-Led Local Development) auch in urbanen und Agglomerationsregionen ermöglicht, sofern die Mitgliedsstaaten von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. In den ländlichen Regionen hingegen ist LEADER mit mindestens 5 % der Finanzmittel der Mittel aus dem ELER-Fonds (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) zu dotieren und umzusetzen (Europäische Kommission 2014a).

  23. 23.

    Eine Möglichkeit besteht darin, dass mehrere lokale Aktionsgruppen von auf einer Gebietsstufe höher angesiedelten RegionalmanagerInnen operativ unterstützt und koordiniert werden. Auch wenn diese Lösung auf den ersten Blick vernünftig erscheint, da dadurch Ressourcen eingespart und die überregionale Vernetzung erleichtert werden, hat sie doch ihren Preis in einer Schwächung der Verantwortungsübernahme und damit der langfristigen Selbstorganisationsfähigkeit der lokalen Aktionsgruppen.

  24. 24.

    Der Gebrauch des Begriffs in diesem Zusammenhang kommt der ökologischen Alpha-Diversität, auch „Punktediversität“ genannt, am nächsten (Wikipedia 2014b).

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Lukesch, R. (2016). Resiliente Regionen. Zur Intelligenz regionaler Handlungssysteme. In: Wink, R. (eds) Multidisziplinäre Perspektiven der Resilienzforschung. Studien zur Resilienzforschung. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09623-6_13

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