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Die Wissenschaft von der Männlichkeit

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Der gemachte Mann

Part of the book series: Geschlecht und Gesellschaft ((GUG,volume 8))

Zusammenfassung

Die Begriffe „männlich“ und „weiblich” gehören — wie Sigmund Freud in einer melancholischen Fußnote feststellte — „in der Wissenschaft zu den verworrensten“1. In den meisten Alltagssituationen sind die Begriffe „männlich” und „weiblich“ ziemlich klar. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern dient uns als Grundlage für einen großen Teil unserer Kommunikation und unseres Handelns. Aber dieselben Begriffe beginnen zu wabern wie der Nebel über der Donau, wenn wir beginnen, sie logisch zu hinterfragen. Sie erweisen sich dann als schwer zu fassen und zu bestimmen.

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Literatur

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  76. Mein Argument bezieht sich hier auf die „Kritische Theorie“ der Frankfurter Schule, dennoch möchte ich die Bedeutung empirischen Wissens für die Kritik hervorheben. Die Kritik sollte wissenschaftlicher sein als der kritische Positivismus: mit Fakten behutsam umzugehen, die soziale Realität gründlich zu untersuchen. Nützliche Modelle wurden in Pädagogik-Studien entwickelt: Giroux 1983, Sullivan 1984, Wexler 1992.

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Connell, R.W. (1999). Die Wissenschaft von der Männlichkeit. In: Der gemachte Mann. Geschlecht und Gesellschaft, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09604-7_1

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