Zusammenfassung
Krankenhäuser gelten seit Jahrzehnten als „Sorgenkind“ (Fiedler 1996: 29) der bundesdeutschen Gesundheitspolitik. Im Zentrum der Sorge vor allem von Krankenkassen und Sozialpolitikern des Bundes steht die Entwicklung der Krankenkassenausgaben für Krankenhausbehandlung, oder — um eine häufig verwendete Metapher zu zitieren — die „Kostenexplosion im Krankenhausbereich“ (BT-Drs. 10/2095: 13). Trotz zahlreicher politischer Interventionen im Rahmen der ‚Kostendämpfungspolitik‘ steigen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in diesem Sektor seit über zwei Jahrzehnten in der Regel stärker als die beitragspflichtigen Einnahmen der GKV-Mitglieder. An Erklärungsansätzen für den ‚überproprotionalen‘ Anstieg mangelt es nicht. Aus Sicht von Gesundheitspolitikern und Krankenkassen sind hierfür vor allem Unwirtschaftlichkeiten und Überkapazitäten in Krankenhäusern verantwortlich, und aus den Reihen der Gesundheitsökonomie wird häufig auf fehlsteuerende Anreize im System der Krankenhausfinanzierung verwiesen. In politikwissenschaftliclien Beiträgen wird eine anhaltende Reformresistenz des Subsystems diagnostiziert, die vor allem auf die starke Vetoposition der Länder und die Verfolgung länderspezifischer Sonderinteressen in der Krankenhauspolitik zurückzuführen sei.
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Simon, M. (2000). Einleitung. In: Krankenhauspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 209. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10555-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10555-8_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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