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Steuerungsprobleme des stationären Sektors: Stand der Forschung und theoretischer Rahmen der Untersuchung

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Krankenhauspolitik in der Bundesrepublik Deutschland

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 209))

  • 158 Accesses

Zusammenfassung

Die wissenschaftliche Diskussion über Probleme einer politischen Steuerung der stationären Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland wird seit Jahrzehnten von ökonomischen Fragestellungen und Sichtweisen dominiert. Fragen nach der Kostenentwicklung, den Ursachen des Ausgabenanstiegs in der gesetzlichen Krankenversicherung, nach der Effizienz des Ressourceneinsatzes und den geeigneten ökonomischen Anreizsystemen etc. beherrschen den krankenhauspolitischen Diskurs seit Mitte der siebziger Jahre in zunehmendem Maße. Dementsprechend fühlen sich denn auch Ökonomen besonders berufen sich zu Steuerungsproblemen der stationären Versorgung zu äußern.1 Die in der Krankenhauspolitik feststellbare Entwicklung fügt sich damit in die seit Mitte der siebziger Jahre in allen Bereichen der Gesundheitspolitik zu beobachtende „Ökonomisierung“ (Kühn 1990) des Gesundheitsdiskurses ein: „an die Stelle der ‚needs‘ oder des ‚Gemeinwohls‘ tritt die Zauberformel von der ‚Effizienzen‘“ (Blanke 1994: 15). Auffällig am wissenschaftlichen Diskurs über Probleme der stationären Versorgung ist allerdings, daß der Fülle von Diskussionsbeiträgen in Zeitschriften und Sammelbänden nur relativ wenige grundlegende empirische Untersuchungen gegenüberstehen. Die vorliegenden Untersuchungen zur stationären Versorgung lassen sich drei Wissenschaftsbereichen zuordnen: der Wirtschaftswissenschaft, der Rechtswissenschaft und der Politikwissenschaft.

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Literatur

  1. Aus der Fülle der Beiträge können hier nur einige stellvertretend genannt werden: Breyer 1992; Eichhorn/Schmidt 1984; Ferber et al. 1985; Henke/Metze 1986; Kommission Krankenhausfinanzierung 1987; Oberender 1992. Auch die Gutachten des Sachverständigenrates der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen vermitteln in der Gesamtschau den Eindruck eines Übergewichtes ökonomischer Problemsichten (vgl. SVRKAiG 1987ff.).

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  2. Zu weiteren systemtheoretischen Beiträgen vgl. u.a. Bußhoff 1992, 1993; Druwe/Görlitz 1992; Glagow 1984; Görlitz 1995; Rosewitz/Schimanck 1988; Schimanck/Glagow 1984.

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  3. Zur institutionellen Ausdifferenzierung des Staates vgl. insbesondere die neuere staats-und verfassungsrechtliche Literatur, u.a. von Arnim 1984; Hesse 1995; Stein 1995; Stern 1977.

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  4. Zur differenzierten Analyse des Krankenhauses vgl. u.a. Badura et al. 1993; Deppe et al. 1989; Rohde 1974; Siegrist 1988.

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  5. So beispielsweise Willkes (1991b: 42) Aussagen zur „Gesundheitskostendämpfung“ und deren Ursachen.

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  6. Der Begriff der Steuerung ist in den letzten Jahren zu einem Schlüsselwort, wenn nicht gar zu einem Hoffnungsbegriff in der politischen Debatte über das Gesundheitswesen geworden“ (Murswieck 1990: 150).

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  7. So operiert beispielsweise Scharpf (1988) in seinem Beitrag zu „Pathologien der politischen Steuerung“ mit den Begriffen „Steuerungsziele”, „Steuerungsressourcen“, „Steuerungsrestriktionen”, „erfolgreiche Steuerung“ etc. ohne diese explizit zu definieren, sondern verweist stattdessen auf die von Mayntz (1987) vorgeschlagenen Definitionen, die jedoch nur einen Teil dieser Begriffe abdekken.

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  8. Zur Kritik der Übertragung technischer Rationalität auf die Gesellschaft und soziales Handeln vgl. Habermas 1968. Entgegen der Kritik von Habermas, daß durch Anwendung der technischen Rationalität und technischer Begriffe Herrschaft „als politische unkenntlich wird“ (Habermas 1968: 49), bietet der Steuerungsbegriff allerdings gerade den Vorzug, daß hierarchische Beziehungen offengelegt und somit auch kritisierbar werden.

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  9. Explizite Bezugnahmen auf Mayntz’ Beitrag finden sich u.a. bei Döhler/Manow-Borgwardt 1992a: 99; Druwe/Görlitz 1992: 147ff.; Görlitz 1995: 8, 38ff.; Luhmann 1988: 329; Murswieck 1990: 150; Scharpf 1988: 63; von Beyme 1991b: 26; Voigt 1995: 35, 40.

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  10. Zu den Wurzeln der Begriffe vgl. auch Hennis 1965: 433; Schwegler/Roth 1992: 12.

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  11. In späteren Beiträgen bezeichnet Mayntz die Möglichkeit einer eindeutigen Unterscheidung von Steuerungssubjekt und Steuerungsobjekt in Politik-Netzwerken allerdings als „praktisch unmöglich“ (Mayntz 1990: 302; Mayntz/Scharpf 1995: 12).

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  12. Zu’systemtheoretisch orientierten Definitionen vgl. Bußhoff 1993; Görlitz 1995.

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  13. Zur allgemeinen Entwicklung vgl. u.a. Alemann 1981; Alemann/Heinze 1979; Streeck 1994; für das Gesundheitswesen vgl. Döhler/Manow-Borgwardt 1992a; Gäfgen 1988; Wiesenthal 1981.

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  14. Die vorgeschlagene Definition knüpft an dem Vorschlag von Scharpf an, über die evaluative Qualifizierung von Steuerungszielen den „gemeinten Sinn von Politik“ zu erschließen (Scharpf 1988: 81, Fn. 2), geht jedoch insofern weiter, als der Rückbezug zu den Handlungsintentionen des Steuerungssubjekts deutlicher herausgestellt wird.

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  15. So die Befunde u.a. bei Döhler 1990; Mayntz 1990; Rosewitz/Webber 1990; Scharpf 1985; Scharpf et al. 1976; Webber 1988, 1989.

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  16. Ausgehend vom Autopoiesie-Konzept wird die sogenannte „Kostenexplosion“ im Krankenhauswesen in einigen Beitragen als Beleg für eine „interventionsresistente Umweltinadäquanz” (Rosewitz/Schimanck 1988: 297) gedeutet, und mit in einem „endogenen Wachstumsmechanismus, dem keinerlei wirksame Beschränkungsmechanismen gegenüberzustehen scheinen“ (Mayntz/Rosewitz 1988: 168) erklärt.

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  17. Vgl. hierzu u.a. Döhler 1990, 1991; Döhler/Manow-Borgwardt 1992a, 1992b; Mayntz/Rosewitz 1988; Rosewitz/Webber 1990; Webber 1988, 1989.

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  18. Während Mayntz (1990: 283) die Frage nach dem Einfluß starker korporativer Akteure auf die Steuerbarkeit des Gesundheitswesens als noch nicht abschließend beantwortbar ansieht, gehen etwa Döhler/Manow-Borgwardt (1992a: 99) von einer Erhöhung der staatlichen Steuerungsfähigkeit durch fortschreitende Korporatisierung aus, konstatieren allerdings im Krankenhausbereich „sehr viel schlechtere Handlungsmöglichkeiten“ (ebd.: 75) für eine Korporatisierung.

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  19. Zur Notwendigkeit der Untersuchung längerfristiger Politikprozesse vgl. auch Döhler/Manow-Borgwardt 1992a: 65; Hesse 1985: 55ff.; Windhoff-Héritier 1985: 192.

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Simon, M. (2000). Steuerungsprobleme des stationären Sektors: Stand der Forschung und theoretischer Rahmen der Untersuchung. In: Krankenhauspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 209. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10555-8_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10555-8_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-13490-1

  • Online ISBN: 978-3-663-10555-8

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