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Analytischer Bezugsrahmen: Wohlfahrtsstaatsregime und Geschlechterpolitik

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Wohlfahrtsstaatliche Geschlechterpolitik am Beispiel Österreichs

Part of the book series: Politik und Geschlecht ((POLUG,volume 9))

Zusammenfassung

Auf der Grundlage einer Skizze der zentralen Dimensionen werde ich in einem ersten Schritt in diesem Kapitel begründen, welche Vorteile der analytische Bezugsrahmen der „Wohlfahrtsstaats- und Arbeitsmarktregime“ von Goesta Esping-Andersen (1990; 1999) für meine Untersuchung hat, wenn dieser Bezugsrahmen — so der zweite Schritt — einer feministischen Rekonzeptualisierung unterzogen und das soziale Geschlecht nicht nur hinzu addiert, sondern in die zentrale methodologische Konstruktion eingelassen wird. Nachvollziehbar gemacht werden soll, wie es sodann möglich wird, wohlfahrtsstaatliche „Geschlechterregime“ (Orloff 1993) zu identifizieren, d.h. charakteristische Merkmale und Variationen moderner kapitalistischer und sekundärpatriarchaler Wohlfahrtsstaaten als regulierende Instanzen der gesellschaftlich organisierten Geschlechterverhältnisse zu markieren.

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Literatur

  1. Der im Deutschsprachigen übliche Gebrauch des Begriffs der „Staatsbürgerschaft“ als Übersetzung von citizenship vermag diese Mehrdimensionalität und die republikanische Tradition des Staatsbürgerstatus als Rechte und Praxis, die in jüngsten Studien noch um die Dimension der Identität ergänzt wird (vgl. Turner/Hamilton 1994), nicht zu erfassen, verweist der Begriff doch stark auf die Ebene der Staatsangehörigkeit, wie es sich in den hochkontroversen bundesdeutschen Debatten zur „doppelten Staatsbürgerschaft” verdeutlicht.

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  2. Bezugnehmend auf die Zielsetzung des schwedischen Arbeitsministeriums Mitte der 1990er Jahre, beiden Geschlechtern die Vereinbarung von Eltemschaft und Erwerbsarbeit zu ermöglichen, was nach Einschätzung dieses Ministeriums eine neue Sicht der männlichen Rolle in Beruf und Familie notwendig macht, plädiert Nancy Fraser für eine gerechte Verteilung der Haus-und Betreuungsarbeit zwischen Erwachsenen als soziales Bürgerrecht. Hierfür gelte es, Maßnahmen zu entwickeln, „die Menschen davon abhalten, sich vor bestimmten Aufgaben zu drücken“ (Fraser 1996, 493). Denn entgegen der konservativen Auffassung über arbeitsscheue, arme und alleinstehende Mütter als Drückebergerinnen im Wohlfahrtsstaat sind es nach Fraser „vielmehr die Männer aller Schichten, die sich vor der Haus-und Betreuungsarbeit drücken, sowie die Unternehmen, die auf Kosten der unterbezahlten und unbezahlten Arbeit von Menschen leben” (a.a.O.).

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  3. Sainsbury greift auf die staatstheoretische Konzeptualisierung von Bob Jessop (1990) zurück, der — für die Problemstellung des Zusammenhangs von Staat, Geschlecht und Zivilgesellschaft sich öffnend — im Rekurs auf die strukturtheoretischen Ansätze von Nicos Poulantzas und Claus Offe davon ausgeht, daß der Staat als institutionelles Ensemble ungleich auf die Fähigkeiten einzelner sozialer Kräfte einwirkt, ihre Interessen und Strategien innerhalb des Staates bzw. mittels der Nutzung staatlicher Handlungsfähigkeit zu verfolgen. Somit bietet der Staat auf selektive Weise bestimmten Gruppen — so auch jenen, welche die Geschlechterverhältnisse zu verändern suchen — mehr bzw. anderen weniger Chancen, ihre Interessen zu organisieren und nachzugehen.

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Dackweiler, RM. (2003). Analytischer Bezugsrahmen: Wohlfahrtsstaatsregime und Geschlechterpolitik. In: Wohlfahrtsstaatliche Geschlechterpolitik am Beispiel Österreichs. Politik und Geschlecht, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11878-7_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11878-7_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3442-7

  • Online ISBN: 978-3-663-11878-7

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