Zusammenfassung
Öffentliche Unternehmen geben sich nicht ohne weiteres als „öffentliche“ zu erkennen: Die Deutsche Bahn AG verdeckt schon durch ihre Rechtsform als Aktiengesellschaft ihren Charakter als öffentliches Unternehmen, das sich auch in dieser Form nach wie vor vollständig als staatliches Eigentum in der Hand des Bundes befindet, und tut alles, sich nach außen wie eine private Kapitalgesellschaft darzustellen und alle Erinnerungen an ihre behördliche Vergangenheit zu verdrängen. Die Deutsche Telekom ist der Deutschen Bahn um einen entscheidenden Schritt vorausgegangen: Über die „formale“ Privatisierung hinaus hat ihr Börsengang sehr rasch zu einer „materialen“ Privatisierung geführt und durch eine breite Streuung der Aktien auf eine Vielzahl von Kleinaktionären die Telekom vielleicht auf einem direkteren Wege zu einem „öffentlichen“ Unternehmen gemacht, als sie es als Bundesbehörde oder bundeseigenes Unternehmen jemals war. Die Deutsche Post AG, die „Gelbe Post“, ist ihrer ehemals „grauen“ Schwester, der Telekom, gefolgt und hat im Herbst 2000 den Gang an die Börse angetreten.
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Edeling, T., Stölting, E., Wagner, D. (2004). Umstrittene Grenzen: Zur Standortbestimmung öffentlicher Unternehmen. In: Öffentliche Unternehmen zwischen Privatwirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Interdisziplinäre Organisations- und Verwaltungsforschung, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14684-1_1
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