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18.11.2016 | Cloud Computing | Schwerpunkt | Online-Artikel

Auf diese Cloud-Standards können Unternehmen bauen

verfasst von: Jacqueline Pohl

3 Min. Lesedauer

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Standardisierte Cloud-Services können die Abhängigkeit von einem Provider reduzieren. Auch De-Facto-Standards der Marktführer und aus dem Open-Source-Bereich können Unternehmen eine Flexibilität in Sachen Cloud-Computing ermöglichen. Doch IT-Manager müssen erst einmal den Überblick finden.

Die Entscheidung von Unternehmen, Teile der IT in die Cloud zu migrieren, wird in der Regel vom Wunsch nach mehr Flexibilität und Skalierbarkeit getrieben. Diesen klaren Pluspunkten steht die Befürchtung gegenüber, sich von einem Anbieter allzu abhängig zu machen. Wer seine Cloud-Services von einem einzelnen Provider bezieht, sollte sicherstellen, dass dieser auf gängige Standards setzt, die einen Wechsel zu einem anderen Cloud-Anbieter erleichtern. Cloud-Services auf die Schultern mehrerer Dienstleister zu verteilen, kann auch eine gute Strategie sein. Denn ansonsten bringen sich Unternehmen in eine missliche Lage: Sie vertrauen den reibungslosen Ablauf ihrer IT einem Anbieter und dessen Erfolg an.

Forrester Research hat die gängigen Cloud-Standards überprüft und berücksichtigt auch die Quasi-Standards auf dem Markt. Die Experten analysieren, worauf Unternehmen achten sollten, bevor sie sich für einen Cloud-Anbieter oder eine Cloud-Plattform entscheiden. 

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Status Quo der Cloud-Standards

Die Analysten unterscheiden zwischen drei Standardisierungsformen. Zunächst einmal gibt es internationale Standardisierungsorganisationen, die umfangreiche Cloud-Standards erarbeiten. Das Problem: Sie hinken durch sehr lange Ausarbeitungszeiten den rasanten Entwicklungen auf dem Cloud-Markt hinterher. Daher gehen sie letztlich an der Unternehmenswirklichkeit vorbei und werden oft erst gar nicht implementiert.


Die Analyse von Forrester Research benennt auch Ausnahmen: Unternehmenskunden finden bei kundenorientierten Organisationen wie dem Cloud Standards Customer Council einen Ansprechpartner für die typischen Herausforderungen eines Unternehmens, von Compliance-Fragen über Sicherheit und Datenschutz bis zu den Service Level Agreements (SLA) mit dem Cloud-Dienstleister. Die Cloud Security Alliance leistet laut Forrester gute Arbeit darin, sichere Cloud-Umgebungen zu fördern und bietet Leitfäden, praxisnahe Schulungen und Zertifizierungen an. 

Ein Standard ist

  1.  etwas, was als mustergültig, modellhaft angesehen wird und wonach sich anderes richtet
  2.  eine im allgemeinen Qualitäts- und Leistungsniveau erreichte Höhe
  3.  (Fachsprache) Normal'

Ein Standard kann

  • in einem formalisierten oder nichtformalisierten Regelwerk (in einer oder mehreren Regeln oder einer Norm) beschrieben sein oder
  • sich ungeplant ergeben.'"

Quelle: Duden-Zitat von Nina Lissen, Christian Brünger und Stephan Damhorst in Normen und Standards im Cloud-Computing.'

De-Facto-Standards: Big Player und Open Source

Um die Lücke bei den offiziellen Standards zu füllen, treten Open-Source-Projekte an und entwickeln De-Facto-Standards. Sie arbeiten dank der Community-Unterstützung schnell neue Lösungen aus, die genau auf die Anforderungen von Unternehmen zugeschnitten sind. An einer Open Source kommt heute in der Cloud niemand vorbei: OpenStack. Wie die Springer-Autoren Gerald Münzl, Michael Paul und Martin Reti 2015 bereits im Buchkapitel Zusammenwirken von Clouds schrieben, stellt OpenStack nicht nur die Basis für zahlreiche Cloud-Angebote dar. Unternehmen können damit auch eigene private Clouds aufbauen und sichergehen, dass alle ihre IT-Services miteinander kommunizieren. Von Forrester ebenfalls positiv bewertet werden die De-Facto-Standards Apache CloudStack, Eucalyptus und OpenNebula, während Cloud Foundry der nächste Aufsteiger werden könnte.

Auch die großen Cloud-Anbieter möchten sich als Quasi-Standards auf dem Cloud-Markt etablieren. Geschafft hat das bisher nach Auffassung von Forrester Research nur Amazon Web Services (AWS). Hier finden Unternehmen eine Fülle an Infrastrukturdiensten und Plattform-Services für alle erdenklichen Anforderungen im Unternehmen. Über die vorhandenen Schnittstellen lassen sich zahlreiche andere IT-Services in der AWS-Umgebung nutzen, denn Unterstützung für Amazon Web Services ist heute obligatorisch. Microsoft Azure hat laut der Analyse das Zeug, sich dank erweiterter Plattformunterstützung künftig als zweiter Quasi-Standard in der Cloud hinter Amazon zu positionieren. Und IT-Verantwortliche können wohl davon ausgehen, dass Amazon und Microsoft nicht von heute auf morgen vom Markt verschwinden.
 

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