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31.03.2020 | Compliance | Schwerpunkt | Online-Artikel

Compliance als Erfolgsfaktor auf Produktebene

verfasst von: Daniel Wuhrmann

3 Min. Lesedauer

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Zulieferer in der Automobilindustrie stehen vor einer großen Herausforderung: der Produkt-Compliance. Wie sie diese meistern können, erläutert Rechtsanwalt Daniel Wuhrmann in einem Gastbeitrag.

Zulieferer in der Automobilindustrie haben es nicht leicht: geringe Margen, höchste Innovations- und Qualitätsanforderungen, ständige Verfügbarkeit und Agilität bei meist unverbindlichen Planzahlen. Ein derart performantes Verhalten fordern die Fahrzeughersteller (OEM) und die nachstehenden Tier Supplier von der Lieferkette ein. Seit wenigen Jahren rückt ein Aspekt in den Fokus: die stete und prozessgestützte Erfüllung gesetzlicher, behördlicher und kundenseitiger Produktanforderungen. 

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Dahingehende Formulierungen sind nicht nur in den vertraglichen Regelungen zu finden, sondern auch in industrietypischen Qualitätsmanagementstandards wie der IATF 16949 und anderen State-of-the-Art Vorgaben. Im Falle von Großschäden kommt es durchaus vor, dass Versicherungen nach dem Wie der Sicherstellung solcher Vorgaben fragen. Auditoren prüfen dies sowohl vor als auch im Laufe von Lieferbeziehungen.

Zentrale Rolle des "Product Safety & Conformity Representative"

Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) widmet dem Thema mittlerweile einen Band mit dem Titel Produktintegrität, der den "Product Safety & Conformity Representative" (PSCR) als Fortentwicklung des bisher üblichen Produktsicherheitsbeauftragten (PSB) vorsieht. Letzterer ist eine Erfindung der Industrie: Ein Hybrid, der neben signifikanter Erfahrung und tiefgehendem Wissen in Bezug auf technische und prozessuale Inhalte auch ein Verständnis der produktrechtlichen Anforderungen und deren Umsetzung vorweisen soll. Seine Aufgabe lautet: Strukturen zur Sicherstellung der Produktkonformität und damit zur Verhinderung der Inverkehrgabe nicht konformer beziehungsweise gefährlicher Produkte zu schaffen.

Risikominderung und Wettbewerbsvorteile durch Product Compliance

Ist das alles neu? Im Grunde nein. Gewichtung und Ausprägung haben sich jedoch geändert. Von Seiten des Gesetzgebers gibt es eine klare Vorgabe. In den deutschen Markt und damit in die EU dürfen Produkte nur gegeben werden, wenn sie den hiesigen gesetzlichen Anforderungen genügen. Laut der gesetzlichen Vorgaben muss der Hersteller eines Produktes aber auch aktive und passive Produktbeobachtung betreiben. 

Das bedeutet, Erkenntnisse über die Performance seines Produktes zu sammeln, zu bewerten und je nach Einzelfall angemessen zu reagieren. Werden derartige Systeme aufgesetzt und gelebt, so reduziert dies zwangsläufig Risiken und führt zu Wettbewerbsvorteilen. Wie viele Unternehmen können von sich behaupten und zeigen, hier tatsächlich gut aufgestellt zu sein?

Klare Managementpositionierung als zentraler Erfolgsfaktor

Warum aber hadern viele Unternehmen mit dem Thema Product Compliance? Die damit verbundenen Anforderungen zu meistern, ist originäre Managementaufgabe. Um diese effektiv und effizient zu lösen, müssen die relevanten Einheiten entlang der Produktentstehungskette, also Entwicklung, Einkauf, Qualität, Recht, Vertrieb und Fertigung miteinander verzahnt kommunizieren und agieren. So etwas auf- und umzusetzen ist zunächst einmal mit dem Einsatz von Zeit, Aufwand und Geld verbunden, die positiven Ergebnisse werden hingegen nicht unmittelbar messbar sein. 

Es ist von grundlegender Bedeutung, dass die Entscheider sich hier klar positionieren. Dies wiederum setzt Wissen und Verständnis ob der Chancen voraus. Hinzu kommt, dass die schiere Menge an zu beachtenden Inhalten und Verästelungen einschüchternd wirken können – dabei mag das aber nur eine unangebrachte Reaktion auf bisher vermeintlich Unbekanntes sein: Viele der notwendigen Stakeholder sind vorbereitet, auch ein Großteil des benötigten Wissens existiert häufig. Die eigentliche Aufgabe ist es, all dies sinnvoll miteinander zu verbinden und die Systeme dadurch mit Leben zu füllen.

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