Dieses Buch soll weder eine streng wissenschaftliche Abhandlung über das Thema Computerviren darstellen, noch soll es Wege aufzeigen, wie solche Viren zu programmieren sind. Es soll auch nicht den “Mythos Computervirus” weiter nähren. Vielmehr soll dieses Buch relativ leicht verständlich Informationen zum Thema Computerviren bereithalten und den Leser so umfassend über dieses Thema informieren, daß der weitverbreitete Mythos des Computervirus durch eine sinnvolle Aufklärung der PC-Anwender und der Öffentlichkeit abgebaut werden kann.
Die Computervirenforschung ist eine relativ junge Wissenschaft. Es wurden zwar bereits in den 60er und 70er Jahren Forschungen an und mit virenähnlichen Programmen durchgeführt, aber erst in den letzten 6 Jahren kann man sagen, daß die Computervirenforschung sich zu einer richtigen Wissenschaft entwickelt hat. Das hat zur Folge, daß es weltweit verschiedene Definitionen und Terminologien zu ein und demselben Thema oder Problem gibt. Deshalb werde ich mich in diesem Buch den am häufigsten verwendeten Definitionen anschließen. Das heißt nicht, daß ich ein glühender Verfechter der einen oder anderen Definitionsweise bin, sondern nur, daß ich dieses Thema ja auch irgendwie zu Papier bringen muß. Und zwar so, daß es der einfache PC-Anwender versteht. Die Computervirenforschung muß sich in weiten Teilen ihre Terminologie erst selbst definieren. Diese Definitionen werden allerdings noch etwas auf sich warten lassen und haben eigentlich mehr akademischen als praktischen Nutzen. Deshalb bitte ich den Leser um Nachsicht, wenn er in gewissen Definitionen in diesem Buch Fehler sieht. Ich habe diese Definitionen nicht gemacht, sondern von Virenforschern übernommen, die mir die Art der Definition plausibel erklären konnten.
Diese theoretisch denkbaren Computerviren sind entweder noch nicht programmiert worden oder einfach unsinnig in der Praxis anzuwenden. Ich werde in diesem Abschnitt nur sehr grob auf solche Viren eingehen, da ich niemanden auf dumme Gedanken bringen möchte. Die wirklich “guten” Ideen schreibe ich nicht in diesem Buch nieder.
Wenn man das Verhalten von Computeranwendern analysiert, merkt man, daß sich viele Anwender nie Gedanken über das Verhalten und über die Auswirkungen von Computerviren gemacht haben. Der arglose, alltägliche Umgang mit dem Computer birgt Gefahren, die man durch ein wenig Mitarbeit und durch Information minimieren kann.
Bisher wurde in diesem Buch nur auf die Computerviren eingegangen. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, den reibungslosen Arbeitsablauf auf einem Computer zu stören oder gar zu sabotieren.
Anti-Viren-Software ist die Waffe, die dem Anwender zur Verfügung steht, um sich gegen Computerviren zu schützen. Diese Waffe muß aber mit Bedacht gewählt werden. Denn nicht alle Waffen haben die gleiche Wirkung. So gibt es nicht nur unterschiedliche Anti-Viren-Software mit unterschiedlicher Funktionsweise und Wirkung, sondern auch Anti-Viren-Software, die von ihrer Funktion her nicht sonderlich geeignet ist, Schutz vor Computerviren zu gewährleisten. Eine der am häufigsten auftretenden Fehlerquellen ist die falsche Anwendung der Anti-Viren-Software. Diese falsche Anwendung der Anti-Viren-Software resultiert aus der Unwissenheit der Anwender.
Ich möchte hier nur einige allgemeine Bemerkungen zu diesem Thema machen und die gängigsten Anti-Viren-Programme vorstellen. Die Liste der vorgestellten Anti-Viren-Software erhebt bei weitem nicht den Anspruch auf Vollzähligkeit.
Gerade in Unternehmen ist der Schutz vor Computerviren sehr wichtig. Bei der zunehmenden Zahl von Computern in einem Unternehmen kann der Ausfall von einigen Computern bereits große finanzielle Verluste hervorrufen. Gehen dann auch noch wichtige Daten verloren, kann dies ein Unternehmen in den Ruin führen.