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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Contracts and Humanity: How Freedom and Fairness of Contract Can Be Secured in the Digital Age

verfasst von : Carl Renner, Michael Zollner

Erschienen in: Liquid Legal – Humanization and the Law

Verlag: Springer International Publishing

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Abstract

The beginnings of modern thinking about the function and meaning of contracts for society date back to the sixteenth and seventeenth centuries. For the supporters of capitalism, contracts and private autonomy are primarily an expression of individual freedom, namely the freedom to be able to regulate things between two private parties without the influence and tutelage of the authorities. Others argue that the ideal of two equally opposing contracting parties is in most cases a pure fiction, with the result that contracts and private autonomy were and are primarily an instrument to reinforce inequality and injustice in capitalist society and thus an instrument of bondage. The question of the meaning and function of contracts arises more than ever in the modern digitized world. Globalization and digitization have led to an exponential increase of the number of contracts concluded every day between consumers and/or private businesses. Similarly, the complexity of most contracts increased significantly.
From a legal sociological and legal ethical point of view, all of this calls for a review of the general status of freedom and fairness of contract in modern society. This article is devoted to this question by examining the priniciples of freedom and fairness of contract as traditional link between contracts as legal instrument and humanity, and by asking how these principles and humanity can be promoted and secured in the digital age.

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Fußnoten
1
Raiser (2015), p. 906.
 
2
MüKoBGB/Busche (2018), p. 1729, mn 25.
 
3
Wendland (2019), p. 21.
 
4
Ibid., p. 105 et seqq.
 
5
Wendland describes this relationship as unity in complementarity, ibid., p. 163.
 
6
Wendland (2019), p. 3.
 
7
MüKoBGB/Busche (2018), p. 1717, mn 5.
 
8
Ibid.; Wesel (1997), p. 437, mn 282.
 
9
MüKoBGB/Busche (2018), p. 1718, mn 5; cf. Knieper (2019), p. 195:
Eine Auffassung betont die “gesellschaftlichen Funktionen der ‘Institution’ Privatautonomie. (…) Dieser Auffassung, die auf die Funktionalität und Effizienz des Marktes und der Privatautonomie orientiert ist, wird von einer anderen Schule aus der Perspektive des Freiheitsgedankens widersprochen. Nicht auf die Effizienz komme es an, sondern auf die ‘Selbstherrlichkeit’ des Einzelnen in der ‘schöpferischen Gestaltung der Rechtsverhältnisse’. Wer die Funktionalität der Faktor-Allokation in den Vordergrund der Betrachtung der Privatautonomie stellt, habe auf den ‘subjektiven Freiheitsgedanken keinen besonderen Wert gelegt’, ja er trage dazu bei, ‘ein System zu konstruieren, in dem jeder Einzelne in einer Art von sozialem Determinismus der ihm zugewiesenen Rolle entsprechend fungiert – oder richtiger: funktioniert’. In dieser Sicht ist Privatautonomie Ausdruck der Freiheit jedes/jeder Einzelnen, die sie/ihn legitimiert, einem subjektiv bestimmten Willen entsprechend Rechtsgeschäfte zu schließen. Subjektivität lasse sich nicht auf ökonomisches Kalkül reduzieren, sondern umfasse die ‘Vielfalt der Affekte, der ästhetischen, ökonomischen, emotionalitätsbezogenen etc. Interessen’. Auf eine Vernunft des Marktes komme es nicht an: “stat pro ratione voluntas”.
 
10
Schäfer et al. (2020), p. 471; cf. Wendland (2019), p. 20:
(…) selbstverständlich trägt die privatautonome Gestaltung der Lebensverhältnisse durch die Ausübung der Vertragsfreiheit ganz wesentlich zur freien Entfaltung der Produktivkräfte als Grundbedingung jeder Marktwirtschaft und damit zum ökonomischen und gesellschaftlichen Fortschritt bei. Darin erschöpft sich die Bedeutung der Privatautonomie jedoch nicht. Zweckmäßigkeit und ökonomische Erwägungen sind positive Wirkungen, nicht jedoch Geltungsgrund privatautonomen Handelns. Sie sind die Frucht der freien Entfaltung der Person. In ihr allein findet die Privatautonomie ihre Rechtfertigung (…).
 
11
Neuner (2020), p. 9.
 
12
Wendland (2019), p. 14.
 
13
Ibid., p. 20.
 
14
Knieper (2019), p. 194.
 
15
Kunz et al. (2006), p. 2, mn 16.
 
16
Wendland (2019), p. 17.
 
18
Wendland (2019), p. 21.
 
19
Ibid., p. 29.
 
20
Ibid.
 
21
Bork (2020), mn 5.
 
22
Wendland (2019), p. 14.
 
23
Cf Raiser (2015), p. 908
In einem Herrschaftssystem dagegen, das seine Macht nicht beschränkt, um die Freiheit der Person zu achten und ihr Raum für eigenen Gestaltung zu lassen, sondern dass eine totale Zwangsordnung durchzusetzen versucht, ist kein Platz für Verträge.
 
24
Unofficial translation: “Legally formed agreements take the place of law for those who made them.”
 
25
MüKoBGB/Busche (2018), p. 1720, mn 7:
Eine am Leitbild der Vertragsfreiheit orientierte Rechtsordnung muss mit anderen Worten dafür Sorge tragen, dass die einzelnen Privatrechtssubjekte im materiellen Sinne von der Vertragsfreiheit Gebrauch machen können, also in die Lage versetzt werden, ihre Interessen im Vertragsprozess zur Geltung zu bringen.
 
26
Wendland (2019), p. 27.
 
27
The requirement to notarize specific types of contracts (e.g. land purchase agreements), for instance, restricts the freedom of contract in order to protect the contracting parties from themselves; cf. Singer (1995), p. 1134.
 
28
Bartholomeyczik (1966), pp. 67, 68:
Vertragsfreiheit setzt ein gewisses Machtgleichgewicht der Vertragsparteien voraus. (…) Wird die Vertragsfreiheit als Freiheit zur autonomen Gestaltung privater Rechtsverhältnisse, als rechtliche Institution, bejaht, so mißbraucht sie jeder, der mit ihr die Freiheit anderer zur freien Gestaltung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse antastet. Lebt das Institut des Vertrages von der Vertragsfreiheit, so verliert es mit ihr seinen Sinn, so ist jeder Vertrag institutions- und institutswidrig und damit mißbräulich geschlossen, der diesen Sinnzusammenhang aufhebt, weil den Vertragspartnern die Waffengleichheit fehlt.
 
29
Wendland (2019), p, 1.
 
30
MüKoBGB/Busche (2018), p. 1719 et seqq.
 
31
Wendland (2019), p. 140.
 
32
MüKoBGB/Busche (2018), p. 1719 et seqq.
 
33
Wendland (2019), p. 141.
 
34
Ibid., p 105:
Aus rechtsgeschichtlicher und rechtsvergleichende Perspektive gehört es heute zum Gemeingut, dass die Frage nach der Gerechtigkeit zu den Grundfragen des Rechts schlechthin gehört, letztlich die eine Kernfrage des Rechts überhaupt betrifft.
 
35
Cf Schäfer et al. (2020), p. 472:
Wesentlich an fairen Verträgen (Täuschung, Drohung, Preisdiktat, Monopolmacht sind ausgeschlossen) ist zunächst einmal, dass sie bei rationalem Verhalten der Vertragsparteien den Nutzen beider Parteien erhöhen. Verträge sind also kein Nullsummenspiel, bei dem der Vorteil des einen immer genau gleich dem Nachteil des anderen ist. Vielmehr stellen sie im Gegensatz zu den unproduktiven Nullsummenspielen produktive Spiele mit einem aufaddierten Nutzen von größer als null sowie der Erwartung eines positiven Nutzens für jede Vertragspartei bei Vertragsabschluss dar. Natürlich kann ein fairer Vertrag sich im Nachhinein als nachteilig für eine oder beide Seiten herausstellen. Das gilt aber deshalb, weil zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestimmte Informationen nicht verfügbar und bestimmte Entwicklungen nicht voraussehbar waren, oder weil die Zuweisung bestimmter Risiken Vertragsgegenstand wurde (z. B. beim Aktienkauf oder bei nachhaltiger Unmöglichkeit der Leistung.
 
36
Jung et al. (2016), p. 373:
Die Digitalisierung begünstigt Szenarien, die zu einer Monopolisierung führen. Hintergrund sind aus ökonomischer Sicht die gegen null tendierenden Grenzkosten digitaler Produkte in Verbindung mit hohen Fixkosten. Es ergeben sich damit steigende Skalenerträge. Die so genannten Big Five des Internets (Apple, Microsoft, Google, Amazon und Facebook) haben sich in den letzten Jahren von produktorientierten Unternehmen zu digitalen Plattform-Unternehmen entwickelt, die in ihren jeweiligen Kompetenzbereichen deutliche Marktführer sind. Die Plattformfunktion selbst ist ebenfalls weitgehend digital und da liegt daher denselben Gesetzen der Skalierbarkeit. Die so entstehenden natürlichen Monopole werden zusätzlich durch Netzwerkeffekte und Standards verstärkt.
 
37
MüKoBGB/Busche (2018), p. 1720.
 
38
Ibid.
 
39
Knieper (2019), p. 200.
 
40
Ibid., p. 199 et seqq.
 
41
Davies (1990), p. 37.
 
42
Ahlemeyer et al. (1997), p. 8.
 
43
Ibid., p. 383.
 
44
The reason for this is that there is no uniform, universally valid or standardized contract language, i.e. inaccuracies in the contract language lead to room for interpretation which, according to the current state of the art, requires legal expert knowledge that such tools generally do not have. On the other hand, these tools often lack enough data to optimize their capabilities, since the content of contracts is usually confidential and is, therefore, not available to an unlimited extent for evaluations and machine learning.
 
45
In the Anglo-American area in particular, legal tech experts are working for more than two decades on the development of contractual languages which, comparable to a programming language, reproduce contractual rules in a form that is clear and legible for computer programs.
 
48
Raiser (2015), p. 908.
 
49
Ibid., p. 5.
 
50
Wendland (2019), p. 105; ibid., p. 149:
Der Gedanke der Vertragsgerechtigkeit - wenn gleich in Rechtsprechung und Gesetzgebung faktisch unangefochten - hat es in weiten Teilen der zivilistischen Diskussion indes nicht leicht. Seit dem Ende des 19. Jh., dem großen Zeitalter des Liberalismus, der Industrialisierung, des wirtschaftlichen Aufbaus und der politischen Emanzipation, steht die Gerechtigkeit im Schatten der Privatautonomie. Die Behandlung beider Rechtsgrundsätze in der Privatrechtsdogmatik könnte ungleicher nicht sein: wird die Vertragsgerechtigkeit überhaupt behandelt, beschränkt sich die Darstellung - von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen - regelmäßig auf grobe Grundzüge (…). Eine nähere Auseinandersetzung mit der klassischen aristotelisch-thomistischen Gerechtigkeitslehre, die etwa mit Blick auf das Äquivalenzprinzip zahlreichen Regelungen des bürgerlichen Rechts implizit zu Grunde liegt, findet in der Regel nicht statt, ihre Anwendung auf das Privatrecht ist erstaunlicherweise kein Thema.
 
51
Ibid., p. 138 et seqq.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Ahlemeyer H et al (1997) Komplexität managen – Strategien, Konzepte und Fallbeispiele, Dr. Th. Gabler Verlag, Wiesbaden Ahlemeyer H et al (1997) Komplexität managen – Strategien, Konzepte und Fallbeispiele, Dr. Th. Gabler Verlag, Wiesbaden
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Zurück zum Zitat Neuner J (2020) Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, 12th edn. C.H. Beck Verlag, München Neuner J (2020) Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, 12th edn. C.H. Beck Verlag, München
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Metadaten
Titel
Contracts and Humanity: How Freedom and Fairness of Contract Can Be Secured in the Digital Age
verfasst von
Carl Renner
Michael Zollner
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-031-14240-6_16