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14.06.2016 | Controlling | Schwerpunkt | Online-Artikel

Personalcontrolling findet kaum statt

verfasst von: Sylvia Meier

2:30 Min. Lesedauer

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Der Personalbereich und das Controlling scheinen nach wie vor nur wenig zu kooperieren. Doch HR-Controlling wird immer wichtiger. 

Die Studie "Personalcontrolling 2015" von Professor Dr. Wolfgang Jäger und Professor Dr. Silke Wickel-Kirsch, Hochschule RheinMain Wiesbaden in Zusammenarbeit mit Haufe, stellt fest, dass Personalcontrolling nach wie vor kaum stattfindet. Nur drei Prozent der Human Resources (HR) werden für Personalcontrolling eingesetzt. Das verwundert doch stark, wenn man bedenkt, dass Personalkosten und -planung oft entscheidende Faktoren in der Unternehmensstrategie darstellen. Auch die CMR-Herausgeber Professor Utz Schäffer und Professor Jürgen Weber stellen in ihrem Editorial "Traut Euch!" fest: "Erwarten würde man, dass Personaler und Controlling eng zusammenarbeiten. Personalthemen sind nicht nur ein zentraler Kostenblock, sondern auch ein wichtiger Treiber einer effektiven Strategieumsetzung und damit integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung."

In der Realität verfügen laut der Studie nur 23,3 Prozent der befragten Unternehmen über eine eigene Organisationseinheit. Noch überraschender sind folgende Fakten:

  • Nur 26,5 Prozent nutzen eine Controllingsoftware.
  • 86,5 Prozent haben kein Personalkennzahlensystem im Einsatz.
  • 70,9 Prozent erfasst nur einzelne, isolierte Kennzahlen.
  • Potentiale durch Big Data sind bei 93 Prozent ungenutzt.
  • 80 Prozent nutzen kein Benchmarking.

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2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Personalcontrolling

Den vierten und letzten Bestandteil des integrierten Personalmanagement-Ansatzes bildet die Messung der Personalmanagement-Effizienz im Rahmen des Personalcontrolling. Das Personalcontrolling umfasst drei zentrale Elemente. Zunächst müssen geeignete

Kennzahlen im Personalcontrolling 

Was nutzt das Personalcontrolling bisher überhaupt? Einzelne Kennzahlen sind weit verbreitet. Die 15 Wichtigsten sind laut der Studie:

Die 15 wichtigsten Kennzahlen im Personalcontrolling
  • Anzahl der Mitarbeiter
  • Krankenquote
  • Durchschnittsalter der Belegschaft
  • Fluktuationsquote
  • Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit
  • Quote weiblicher Mitarbeiter
  • Direkte Personalkosten
  • Quote weiblicher Führungskräfte
  • Eigenkündigungsquote
  • Personalstrukturkennzahlen
  • Weiterbildungskosten
  • Altersstruktur der Belegschaft nach Altersklassen
  • Personalkostenquote
  • Personalnebenkosten
  • Durchschnittlicher Anstieg der Gehälter zum Vorjahr

Integriertes HR-Controlling bietet Chancen 

Auch wenn der Personalbereich bisher nur wenig Controlling praktiziert: Immer mehr Unternehmen wird bewusst, dass sie hier Potenziale nutzen können. So beispielsweise auch die Deutsche Telekom AG, wie Christoph Hörder und Kay Nolden in ihrem Beitrag "Von der Zweckgemeinschaft zum Winning Team" berichten. Als wesentlicher Erfolgsfaktor habe sich hierbei die Integration der HR-Inhalte in die Controlling-Kernprozesse erwiesen. Heute profitieren Controlling und Personalbereich von einem gemeinsamen Planungsprozess, einem gemeinsamen Reporting und auch bei der unterjährigen Steuerung von gemeinsamen Prozessen. Auch Dr. Marcus Pack und Verena Schmuck sprechen sich in ihrem Beitrag "HR-Controlling funktioniert nur integriert" dafür aus (Seite 10): „Die Integration von HR- und Finanzkennzahlen wird in Unternehmen durch Konsolidierungs- und Kostendruck immer wichtiger.“

Personalcontrolling muss vom Management eingefordert werden 

Was heißt das nun für Controller? Bisher beschränken diese sich meist auf einige wenige Kennzahlen, was den Personalbereich angeht. Wenn niemand etwas anderes erwartet, warum sollte man hier mehr Zeit und Energie investieren? Von allein wird das Controlling hier wohl nicht tätig werden. Das Management muss gemeinsam mit dem CFO entscheiden: Sollen mehr Potenziale genutzt werden oder nicht? 

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