Das aktuelle Barometer Kostenmanagement von Expense Reduction Analysts und der EBS Business School zeigt, dass in vielen Unternehmen der Effekt einer Kosteneinsparung nicht lange anhält. So verpufft dieser bei 73 Prozent der Unternehmen bereits nach spätestens drei Jahren. Das Ergebnis überrascht, bedenkt man, wie viel das Kostenmanagement zur strategischen Unternehmensführung beitragen kann.
Maßnahmen müssen langfristig sein
Die Springer-Autoren Ralf Ewert und Alfred Wagenhofer erklären in ihrem Buch "Interne Unternehmensrechnung" (Seite 238), dass Kostenmanagement der Beeinflussung von Kosten im Hinblick auf Kostenniveau, Kostenstruktur und Kostenverlauf zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung im Unternehmen dient. Sie meinen auch:
Das Kostenmanagement befasst sich in jüngerer Zeit vor allem mit längerfristigen Maßnahmen zur Beeinflussung der Kosten.
Die Autoren erläutern, dass kurzfristiges Kostenmanagement oft die eigentlichen Ursachen der Auslagen nicht verändern könne. Diese lägen oft in strategischen Entscheidungen begründet. Umso mehr überrascht es, dass Kostensenkungen wohl nicht nachhaltig sind. Die Analyse zeigt jedoch auch, dass Unternehmen sich bei ihrer Planung nicht beirren lassen. Und dies trotz der äußeren Rahmenbedingungen, wie geringen Rohstoffpreisen, dem Brexit und der Niedrigzinsphase. Die größten Einsparpotenziale sehen die befragten Unternehmen im Mobility Management. Doch auch in den Bereichen der Supply Chain und Telekommunikation/IT vermuten viele Verantwortliche noch Möglichkeiten.
Gewinnsteigerung durch Kostensenkung
Viele Unternehmen wollen Kosten senken, um den Gewinn zu steigern. Jedes fünfte Unternehmen nutzt zumindest seine Einsparungen hierfür. Doch auch andere Verwendungszwecke wurden in der Studie festgestellt:
- Marketing- und Vertriebsaktivitäten (12,5 Prozent)
- Maschinen und Anlagen (11,8 Prozent)
- Mitarbeiterentwicklung (11,5 Prozent)
Erfolgreiche Unternehmen investieren Eingespartes in neue Geschäftsfelder
Besonders interessant ist, dass die erfolgreichsten Unternehmen deutlich mehr Eingespartes (46 Prozent) in Geschäftsfelderweiterungen und in Forschung und Entwicklung sowie in Marketing und Vertrieb (34 Prozent) investieren als weniger erfolgreiche Unternehmen. Hier ist zu vermuten, dass das Kostenmanagement mit langfristigen Planungen verknüpft ist.