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25.11.2019 | Controlling | Schwerpunkt | Online-Artikel

Eine optimierte Planung macht Unternehmen erfolgreicher

verfasst von: Sylvia Meier

3 Min. Lesedauer

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Die Unternehmensplanung ist eines der wichtigsten strategischen Instrumente und fordert das Controlling heute mehr denn je. Dabei zeigen Prozesse und Prognosen häufig Schwächen. Der passende Fokus und die richtigen Tools helfen, beides zu verbessern.

Das Jahresende naht und in vielen Unternehmen bereitet das Controlling die Planung für das kommende Jahr vor. Hierfür holen die Finanzexperten Informationen aus unterschiedlichen Fachabteilungen ein, analysieren umfassende Datenmengen und leiten daraus Prognosen ab. Am Ende werden die aufbereiteten Zahlen in der Regel Vorstand und Aufsichtsrat vorgelegt, die dann die notwendigen Entscheidungen treffen. Meist ist das ein langwieriger Prozess, der sich über Wochen erstreckt.

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01.04.2019 | Unternehmenssteuerung

Planung im digitalen Zeitalter

Planungsprozesse sind komplex, zeitintensiv und oftmals zu statisch. Angesichts zunehmender Digitalisierung und immer dynamischerer Märkte müssen sie flexibler und effizienter werden. Eine Studie erfasst den Status quo und identifiziert die größten Lücken auf dem Weg zu einer Planung der Zukunft.

Prognosekorrekturen beeinflussen den Aktienkurs

Trotz des enormen Aufwands zeigen die Planungen häufig Schwächen und die Prognosen werden ungenau. Das zieht erhebliche Folgen nach sich: Wichtige Projekte können aufgrund fehlerhafter Budgetierungen nicht entscheidend vorangebracht werden, Gewinne und Umsätze fallen geringer oder höher aus als erwartet. Diese Unsicherheit spiegelt sich auch bei den Aktionären und an den Kapitalmärkten wider. 

Dies belegt beispielsweise eine Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Im ersten Halbjahr 2019 nahm die Zahl der Gewinnwarnungen um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und erreichte damit ein neues Rekordniveau. Solche Prognosekorrekturen haben regelmäßig Auswirkungen auf den Aktienkurs.

Moderne Instrumente in der Planung

Doch nicht nur für börsennotierte Großunternehmen kommt es auf eine saubere Planung an. Auch der Mittelstand muss seine Zahlen korrekt analysieren, um die richtigen Entscheidungen für die künftige Unternehmensentwicklung zu treffen. Dass das Management hierfür bereits ein großes Bewusst sein entwickelt hat, zeigen die Optimierungsmaßnahmen, die in den Organisationen geprüft werden. 

Eine aktuelle Studie von Barc hat ergeben, dass viele Unternehmen in der Planung auf Modernisierung setzen. 88 Prozent der befragten Firmen nutzen zum Beispiel bereits Cloud-Lösungen. Vor allem die Bedienung vieler Nutzer gleichzeitig wird von 73 Prozent als vorteilhaft gesehen. Und diese sollen den Firmen auch mehr Effizienz in der Planung bringen. Zudem wird der Einsatz Künstlicher Intelligenz immer häufiger erwogen, wie ein Positionspapier des Digitalverband Bitkom besagt. 

Stärkerer Fokus bringt den Erfolg

Um ihre Prozesse noch weiter zu verbessern, empfehlen Rainer Gerdemann, Andreas Rauh und Khai Tran die "Planung mit richtigem Fokus". Dabei stellen sie die Frage, wann eine Planung überhaupt erfolgreich ist. Das sei dann der Fall, wenn wenn diese die Entwicklung des Tagesgeschäfts und deren Auswirkungen auf das Unternehmen ausreichend schnell vorhersagt. Ziel ist es, dass das Management auf Basis von aussagekräftigen Informationen frühzeitig reagieren kann. Die Autoren betonen außerdem (Seite 41): 

Planung ist andererseits erfolgreich, wenn neben den Vorhersagen über die Entwicklung des Tagesgeschäfts auch Prognosen über die Auswirkungen der Maßnahmen, mit denen die Unternehmensstrategie umgesetzt werden soll, einfließen." 

Doch eine detaillierte und belastbare Planung in einem volatilen Umfeld zu erstellen, gestaltet sich oft als besonders schwierig. Die Autoren warnen: "Je größer der Detailgrad einer Planung ist, desto größer ist auch ihre Scheingenauigkeit." Ihre Lösung: Mit einer fokussierten Planung sollen Unternehmen ein größeres Management Commitment erreichen. Statt Zahlenkolonnen sollen die zu planenden Maßnahmen in den Vordergrund gerückt werden. 

Dabei empfehlen die Autoren eine Anpassung des Planungsprozesses in drei Schritten:

  1. Anpassung des Target Settings
  2. Einführung eines Forecasts, der möglichst unvoreingenommen ist, verbunden mit der Trennung von Target Setting und Budget
  3. Budgeterstellung nur noch im Bedarfsfall

Für viele Unternehmen dürften solche Veränderungen zu einem echten Paradigmenwechsel führen. Doch völlig neue Instrumente müssen hier nicht zwingend zum Einsatz kommen. Die fokussierte Planung kann durch bekannte Ansätze, wie die treiberbasierte Planung und die Campus-Planung umgesetzt werden.

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