Skip to main content

2014 | Buch

Corporate Cultural Responsibility

Moratorium für Kultursponsoring

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die globalen Krisen seit dem Jahr 2008 haben eines sehr deutlich werden lassen: Das Vertrauen der Menschen in Wirtschaft und Politik ist signifikant gesunken. Die Wiedererlangung von Vertrauen gilt daher als oberste Prämisse für ein sozial ausgeglichenes Gesellschaftssystem und für nachhaltige Stabilität. Damit steht Unternehmenskommunikation vor einer strategischen Herausforderung: Reputation und Image müssen möglichst mit nachweisbaren Return wiederhergestellt werden. Zwar gilt die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung – Glaubwürdigkeit vorausgesetzt – als konstituierender Faktor für Vertrauen und Erfolgskontrolle, Kultur scheint dabei aber eine untergeordnete Rolle zu spielen. Corporate Citizenship ist das diskutierte Modell der Stunde und Corporate Social Responsibility ein wiederentdecktes Konzept: Innerhalb dessen muss sich nun eine Corporate Cultural Responsibility (CCR) als dramaturgischer Handlungsstrang zum Nutzen des Unternehmens beweisen. Wolfgang Lamprecht bietet eine Einführung in das Thema CCR.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Seit Beginn der 1980er Jahre macht sich auch in Europa in der Beziehung zwischen Wirtschaft und Kunst ein Begriff nachhaltig bemerkbar: Kultursponsoring. Unternehmen haben auf der Suche nach immer neuen Formen der Kommunikation ihre Nähe zur Kunst entdeckt, um ihre Bekanntheit zu steigern, eine Zielgruppenansprache zu optimieren, Öffentlichkeitsarbeit zu aktualisieren und vor allem: um ein Image zu pflegen. Kulturschaffende erhoffen sich neue finanzielle Ressourcen, mit denen Etatkürzungen der öffentlichen Hand kompensiert werden können. Geld gegen „Publicity“ heißt der Deal, und diese Auffassung dominiert sowohl die Fachliteratur für Praktiker der strategischen Unternehmenskommunikation als auch das Alltagsverständnis, mediale Darstellung sowie Sponsoringforschung, die fast durchwegs aus dem Bereich der Marketingforschung stammen.
Wolfgang Lamprecht
2. Corporate Citizenship: Theoretische Reflexionen, begriffliche Definitionen und warum – richtig angewandt – CSR als Konzept der Vertrauenskommunikation zu mehr Glaubwürdigkeit von Organisationen beitragen kann.
Zusammenfassung
Vertrauen ist – obgleich kein genuin ökonomisches Untersuchungsobjekt – ein zentraler Wert, u. a. wenn Unternehmen Erfolg haben wollen. Basierend auf der weitverbreiteten Annahme, dass soziale Beziehungen ausschlaggebend für Vertrauen und Erfolg seien, mag ein Paradoxon beispielgebend sein: Je schneller und damit unpersönlicher etwa moderne Kommunikationstechnologien den Austausch von Informationen ermöglichen, desto eher bleibt die Fähigkeit, vertrauensvoll auch über große geografische Distanzen zusammenarbeiten zu können, eine entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche ökonomische Interaktion. Die Börse Singapur etwa arbeitet mit Hochdruck daran, ihre Aufträge in der Geschwindigkeit von 49 Millionstelsekunden in die Orderbücher zu bekommen. Zeit ist Geld. Ein Vorsprung von Millionstelsekunden kann für Händler über Gewinn und Verlust entscheiden (Schweinsberg 2011, S. 46 f.), da bleibt keine Zeit, Vertrauen zu erarbeiten, das muss bereits vorausgesetzt werden können. Der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama hat nicht umsonst auf die direkte Verbindung zwischen dem Grad des Vertrauens in einer Gesellschaft und dem wachsenden Wohlstand hingewiesen (Fukuyama 1995, S. 3 ff.). Die Fähigkeit, sich in eine Gemeinschaft einzufügen und mit anderen zusammenzuarbeiten, ist für Fukuyama gleichbedeutend mit Vertrauen innerhalb einer Gesellschaft. Wo kein Vertrauen ist, gibt es auch kein Wachstum (ebd., S. 61 ff.).
Wolfgang Lamprecht
3. Corporate Cultural Responsibility: Theoretische Reflexionen, begriffliche Definitionen und warum CCR im Rahmen von CSR Teil der handlungsorientierten Vertrauenskommunikation sein kann
Zusammenfassung
In der Diskussion um und über Corporate Social Responsibility wurde ein Bereich bisher häufig gestreift, kaum aber wirklich an- und ausgesprochen: die Kultur. Sie wird auch selten noch als ein Bereich begriffen, der sich innerhalb der noch jungen Disziplin CSR dringend Raum zu schaffen hat. Denn Corporate Cultural Responsibility (CCR) drückt im Rahmen von CSR nichts weniger als kulturelle Verantwortung der Unternehmen für Kultur aus, CCR ist also Teil der sozialen Verantwortung eines Unternehmens.
Wolfgang Lamprecht
Backmatter
Metadaten
Titel
Corporate Cultural Responsibility
verfasst von
Wolfgang Lamprecht
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-06657-4
Print ISBN
978-3-658-06656-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06657-4