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06.10.2016 | Corporate Finance | Nachricht | Online-Artikel

Deutscher Schuldscheinmarkt wächst schneller als im Vorjahr

verfasst von: Barbara Bocks

1:30 Min. Lesedauer

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Die Wachstumskurve des deutschen Schuldscheinmarkts steigt weiter an. Insbesondere Firmen aus einem bestimmten Segment sind 2016 dafür verantwortlich.

Die Neuemissionen am deutschen Schuldscheinmarkt haben in den ersten drei Quartalen 2016 laut einer aktuellen Analyse der Unternehmensberatung Capmarcon ein Volumen von knapp 21 Milliarden Euro erreicht. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2105 lag das Neuvolumen bei insgesamt knapp 18,6 Milliarden Euro. Emissionsgrößen zwischen 200 Millionen Euro und 500 Millionen Euro waren am häufigsten vertreten. Das gesamte ausstehende Volumen des Marktes liegt damit nun bei 82 Milliarden Euro. Bis zum Jahresende 2016 rechnet Hans-Werner Grunow, Geschäftsführer von Capmarcon, mit einem voraussichtlichen emittierten Schuldscheinvolumen von "deutlich mehr als 25 Milliarden Euro". Über die Hälfte der insgesamt 85 Emissionen stammt in diesem Jahr bisher von mittelständischen Unternehmen, die zum ersten Mal auf dem Markt aktiv wurden. 

Viele Emittenten mit Rating unterhalb "Investment Grade"

Attraktiv seien Schuldscheine vor allem für Firmen mit einem Rating unterhalb von "Investment Grade" (Rating BB+ und schwächer) wegen der „günstigen (Zins-) Konditionen, bei deren Gestaltung neben der klassisch gemessenen Bonität auch Faktoren wie Geschäftsmodell und Kapitalfluss berücksichtigt werden", sagt Grunow. Attraktiv seien außerdem die transparenten Prozesse und die effizienten Abläufe bei der Platzierung. Knapp zwei Drittel der Emittenten (62 Prozent) verfügte 2016 nur über ein "Non Investment Grade"-Rating. Das restliche Drittel lag laut Capmarcon im "Investment Grade"-Bereich. "Die mit Abstand größten Gruppen stellten in den ersten drei Quartalen 2016 Emittenten mit der schwächsten Investment-Grade-Einstufung BBB- sowie der stärksten Non-Investment-Grade-Einstufung BB+", erklärt Grunow. Hierbei sei allerdings zu beachten, dass "die Beurteilung dieser Bonitäten nach den strengen Kriterien der Rating-Agenturen Fitch, Moody's und Standard & Poor's" erfolge. Unter den Investoren seien große Unternehmen, die über den Schuldscheinmarkt bis zu vierstellige Millionen-Beträge investieren. "Für diese Großunternehmen entwickelt sich der Schuldschein zur Alternative für Anleihefinanzierungen und klassische syndizierte Bankkredite", analysiert Grunow. Er beobachtet jedoch, dass auch kleinere, mittelständisch geprägte Adressen an den Markt kommen, "die Beträge ab 20 Millionen Euro aufnehmen". 

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