Laut einer Analyse der Beratungsgesellschaft KPMG investierten Risikokapitalgeber rund 155 Milliarden Dollar weltweit. Interessant ist, dass trotz steigender Investitionen im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Deals zurückgegangen ist. Weltweit wurden 17,5 Prozent weniger Deals im Vergleich zu 2016 abgeschlossen. In Europa sank die Anzahl sogar um 26,3 Prozent. Diese Entwicklung ist auch in Deutschland zu beobachten. Hier wurden zwar 30 Prozent mehr investiert – insgesamt lag das Venture Capital bei 2,6 Milliarden Dollar in Deutschland – die Zahl der Deals sank jedoch auch hier um rund 18 Prozent.
Mehr Geld in weniger Deals
Stefan Kimmel, Partner bei KPMG, meint hierzu, dass immer mehr Geld ins globale Venture- Capital-Ökosystem fließt. Seiner Ansicht nach konzentrieren sich die Investoren verstärkt auf wenige, dafür aber größere Deals. So würden sich 70 Prozent der Investitionen des vergangenen Jahres auf Finanzierungsrunden von mindestens 25 Millionen Dollar konzentrieren. Weniger Deals und dafür aber mehr Kapital? Dies scheint dafür zu sprechen, dass es umso wichtiger ist, entsprechende Investoren überhaupt kennenzulernen und von sich zu überzeugen. Welche Rolle Venture Capital-Netzwerke spielen, untersucht Springer-Autor Torsten Fiegler in Bezug auf junge technologieorientierte Unternehmen. Gerade bei der Finanzierung scheinen sich hier Potenziale zu bieten.
Welche Start-ups konnten 2017 Investoren überzeugen? Besonders erfolgreich waren hier laut KPMG Unternehmen, die sich auf Künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert haben. Hier wurde das Venture Capital 2017 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Doch auch Unternehmen im Biotech- und Pharmasektor konnten 35,7 Prozent mehr Kapital generieren.
Die Zahl der Start-ups mit einer Bewertung von mindestens einer Milliarde Dollar ist 2017 auf 93 gewachsen. 2016 waren es nur 77 Unternehmen. Diese Unternehmen sind im Schnitt 8,8 Jahre alt.