Fast die Hälfte der von Banken vergebenen Kredite entfallen auf die Baufinanzierung. Der Trend der steigenden Darlehensvergabe im Privatkundenbereich erfreut die Geldhäuser.
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Professionelle Anleger zielen primär auf Wohnimmobilien, Büroflächen und Einzelhandelsobjekte in ihrem Portfolio ab. Nach Meinung von 80 Führungskräften, die Soravia Capital gemeinsam mit dem Branchendienst Refire befragt hat, interessieren sich institutionelle Investoren vor allem deshalb für Wohnimmobilien, um die hohen Renditerwartungen zu erfüllen. Im Wettbewerb um Fonds, Aktien, Edelmetalle und andere Assets wird das Betongold laut der Studie in diesem Jahr deutlich im Fokus stehen.
Private Equity auf dem Vormarsch
Um Immobilien zu finanzieren, gehen Anleger unterschiedliche Wege. Neben Eigenmitteln kommen Zusammenschlüsse von Investorengruppen, aber auch Private Equity zur Finanzierung von Immobilienprojekten sowie Real Estate Joint Ventures und Debt Funds ins Spiel. Eigenkapital privater wie institutioneller Anleger wird jedoch aus Sicht der Mehrheit der befragten Entscheider aus der Studie eine stärkere Bedeutung haben als noch 2015. Rund 30 Prozent glauben überdies, dass Crowdfinanzierungen auch in der Immobilienbranche künftig stärker zum Zug kommen, obgleich viele die Finanzierungsform mit Skepsis sehen.
Ein Grund, warum Immobilien nicht nur bei privaten, sondern auch institutionellen Anlegern trotz steigender Marktpreise einen Höhenflug erleben, ist laut der Umfrage unter anderem die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Zeitraum seit Beginn der Finanzkrise 2008/2009 haben die Immobilienpreise deutschlandweit zwar um 20 Prozent zugelegt. Und doch erwarten beispielsweise 67,5 Prozent der Entscheider, dass indirekte Immobilieninvestments zunehmen.
Deutsche Metropolen sind bei Anlegern beliebt
Deutsche Großstädte und Metropolen sind für die Anleger am interessantesten. In seinem Bankmagazin-Beitrag "Die Republik ist gespalten (Ausgabe 10/2015, Seite 34-38) stellt auch der Journalist Stefan Terliesner fest, dass "die Großstädte im Fokus internationaler Investoren" stehen. In den Metropolen seien vor allem die Preise für Eigentumswohnungen bereits kräftig gestiegen. Etwa 70 bis 80 Prozent des gesamten deutschen Immobilienmarktes bleiben seiner Ansicht nach attraktiv für Käufer. Auch neun von zehn Profianlegern der Soravia-Umfrage bewerten die Bundesrepublik kurzfristig als attraktiv und können keine Immobilienblase erkennen. In den kommenden drei Monaten gehen sogar 93 Prozent der befragten Entscheider von einem attraktiven Investmentklima am deutschen Immobilienmarkt aus. Und über 89 Prozent glauben, dass deutsche Immobilien auch in mehr als drei Jahren noch gefragte Investmentobjekte sein werden.