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1995 | Buch

Corporate Governance

herausgegeben von: Prof. Dr. Eberhard Scheffler

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : Schriften zur Unternehmensführung

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Das dualistische System der Unternehmensverwaltung
Zusammenfassung
Das dualistische System der Verwaltung großer Gesellschaften des Privatrechts — in der englischsprachigen Welt als two tiers-System bezeichnet — beruht heute auf dem Gedanken der Trennung unterschiedlicher Funktionen in der Führung eines Unternehmens, nämlich der unabhängigen Leitung einerseits und ihrer Überwachung andererseits durch Zuweisung dieser Funktionen je an zwei verschiedene Organe, den Vorstand (in der GmbH: Geschäftsführer) und den Aufsichtsrat. Wir betonen das “heute”; denn his-torisch entstanden ist der Aufsichtsrat in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts als Instrument der “stillen” Aktionäre zur Kontrolle der geschäftsführenden und persönlich haftenden Gesellschafter in einer Kommanditgesellschaft auf Aktien: Es ging damals also um die Balance zwischen zwei verschiedenen Arten von Gesellschaftern, den einflußlosen Geldgebern, eben den Kommanditaktionären, und den einflußreichen Handelnden, den persönlich haftenden Gesellschafter — nicht anders wie heute in jeder großen und größeren Kommanditgesellschaft ein Beirat eingerichtet wird zur Sicherung der Interessen der Kommanditisten gegenüber dem persönlich haftenden Gesellschafter. Entsprechend unklar war seine Stellung daher auch in der Aktiengesellschaft, wo er 1861 — fakultativ — durch das Gesetz eingeführt wird.
Marcus Lutter
Das anglo-amerikanische Board-System
Zusammenfassung
Die Verwaltung einer Aktiengesellschaft angelsächsischer Prägung unterscheidet sich von ihrem deutschen Gegenstück besonders in einer Beziehung: Sie ist “einstufig” aufgebaut, im Gegensatz zu dem hierzulande vorgeschriebenen “zweistufigen” Modell. In einer deutschen Aktiengesellschaft sind für die Geschäftsführung und deren Überwachung zwei verschiedene Organe zuständig, Vorstand und Aufsichtsrat. Ein solches Trennungssystem stellt im internationalen Vergleich jedoch die Ausnahme dar. Man findet es außer in Deutschland noch in Österreich, den Niederlanden (für Gesellschaften, die gewisse Größenkriterien erfüllen) und auf freiwilliger Basis in Frankreichs1.
Ellen R. Schneider-Lenné
Corporate Governance in the United Kingdom
Abstract
Corporate Governance in the United Kingdom had, until recently, relied on certain statutory responsibilities placed on Directors and external auditors as regards a company’s annual accounts and their audit. These legal requirements are set out in Part VII (sections 221 to 262) of the Companies Act 1985. These requirements linked to an expectation that directors and auditors would fulfil their obligations honestly and with due care and attention were deemed sufficient.
David Allvey
Die Überwachungsaufgabe der Geschäftsführung
Zusammenfassung
Corporate Governance bezeichnet das System, mit dem Unternehmen geführt und überwacht werden. Bei dem in Deutschland vorherrschenden dualen Verwaltungssystem mit der strikten Trennung von Geschäftsführung einerseits und Überwachung der Geschäftsführung andererseits wird leicht übersehen, daß auch die Geschäftsführung selbst eine eigene Überwachungsaufgabe wahrzunehmen hat. Diese ist Bestandteil der Leitungsfunktion und resultiert aus der Arbeitsteilung und aus der unverzichtbaren Delegation von Verantwortung im Unternehmen, aber auch aus der Sorgfaltspflicht der Geschäftsführung (vgl. § 93 AktG; § 43 GmbHG).
Eberhard Scheffler
Grundsätze ordnungsmäßiger Überwachung für den Aufsichtsrat
Zusammenfassung
Die Notwendigkeit, für die Überwachung durch den Aufsichtsrat eine generelle Rahmenregelung und ein entsprechendes Grundsatzsystem zu entwerfen, beschäftigt die Betriebswirtschaftslehre seit geraumer Zeit. Inhaltlich ist damit der Name Erich Potthoffff verbunden, der seit den fünfziger Jahren das Thema immer wieder nachhaltig und eindrucksvoll aufgegriffen hat. Er setzt die Tradition seines Lehrers Eugen Schmalenbach fort: Hatte dieser 1911 noch befürchten müssen, daß die Überwachungspflicht des Aufsichtsrats auch durch vielseitige Beschäftigung “nicht wesentlich klarer zu werden (pflege)”1, so arbeitet sein Schüler mit einem bedeutenden Teil seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Stellungnahmen bis in diese Tage hinein an konkreten Maßnahmen und Empfehlungen zu diesem Themenbereich.2
Manuel René Theisen
Die besonderen Aufgaben des Aufsichtsratsvorsitzenden
Zusammenfassung
Die aktuelle Diskussion über die Aufgaben und Verantwortung des Aufsichtsrats und ihre richtige oder unzureichende Wahrnehmung konzentriert sich sehr schnell auf die Person und Rolle des Aufsichtratsvorsitzenden. Dem unbefangenen Leser der Wirtschaftspresse muß sich vielfach der Eindruck aufdrängen, daß der Aufsichtsrat nur aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden besteht. Die Frage nach dem Rollenverständnis von Aufsichtsratsvorsitzendem und Aufsichtsratsplenum erscheint angezeigt, aber auch von Aufsichtsratsvorsitzendem und Vorstand. Überspitzt gefragt: „Wer ist Herr im Hause?“ Hierauf kann man sich trotz der im Aktiengesetz 1965 angelegten Kompetenzaufteilung für Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung durchaus unterschiedliche Antworten vorstellen.
Jürgen Sarrazin
Konzernleitung und Konzernüberwachung
Zusammenfassung
Ein Konzern ist nach rechtlicher wie betriebswirtschaftlicher Definition gegeben, wenn zwei oder mehrere rechtlich selbständige Unternehmen unter einer einheitlichen Leitung usammengefaßt werden. Diese einheitliche Leitung wird in der Regel vom Geschäftsführungsorgan des konzernleitenden Unternehmens ausgeübt; sie kann aber auch in Händen eines Einzelunternehmers liegen. Das konzernleitende Unternehmen kann ein sogenanntes Stammhaus sein mit eigenen Produkten und Dienstleistungen für Dritte oder eine Holding, deren alleiniger Zweck das Halten von Beteiligungen und die Führung des Konzerns ist1.
Eberhard Scheffler
Der Abschlußprüfer als Überwachungsorgan
Zusammenfassung
Anläßlich spektakulärer Unternehmenskrisen der jüngsten Vergangenheit stehen deutsche Aufsichtsräte (erneut) unter Beschuß. Im Kern reklamiert die kaum schmeichelhafte Berichterstattung in den Medien Defizite bei der Realisierung einer effizienten Unternehmensüberwachung. In den Strudel der Kritik an den Aufsichtsräten geraten zunehmend auch die Abschlußprüfer, die derzeit — unter dem Einfluß (vermeintlich) enttäuschter Erwartungen der Öffentlichkeit (stakeholders) — eine Vertrauenskrise erleben, die “für den Berufsstand jedenfalls die ernsteste seit seiner Schaffung im Jahr 1931„1 ist.
Dietrich Dörner
SzU — Grundsätze und Ziele
Zusammenfassung
Die Schriften zur Unternehmensführung (SzU) sind eine Fortsetzungsreihe thematisch jeweils in sich geschlossener Bände.
Eberhard Scheffler
Backmatter
Metadaten
Titel
Corporate Governance
herausgegeben von
Prof. Dr. Eberhard Scheffler
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-99184-3
Print ISBN
978-3-322-99185-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-99184-3