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2023 | Buch

Corporate Psychopathy

Studienergebnisse, Herausforderungen und die Rolle der Internen Kommunikation im Umgang mit der Dunklen Triade in Unternehmen

herausgegeben von: Annett Bergk, Romy Frandrup, Christopher Morasch

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

In diesem Buch gehen Kommunikationsexpert*innen aus Theorie und Praxis der Frage nach, wie „psychopathisch“ es in den heutigen Führungsebenen zugeht. Seit mehr als 20 Jahren ist der Begriff der „Dunklen Triade“ aus psychologischer und medizinischer Forschung bekannt und begegnet uns seitdem regelmäßig in den Medien, die über die Verbreitung dieses Dreiklangs aus Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie in den Führungsetagen und Vorstandszimmern der Welt berichten. Dieses Fachbuch richtet sich an Menschen, die in Teams arbeiten, selbst als Führungskräfte im Einsatz sind oder sich mit der Optimierung von Teamwork beschäftigen. Es soll aufzeigen, wie Personen mit psychopathischen, machiavellistischen oder narzisstischen Tendenzen in Unternehmen agieren, welche Effekte sie auf das Team haben und wie verschiedene Situationen kommunikativ verbessert werden können..

Es wird ein Forschungsüberblick zu narzisstischen, machiavellistischen und psychopathischen Führungskräften in der Arbeitswelt gegeben und vorgestellt, wie Corporate Psychopaths in den Medien dargestellt werden. Ein Beitrag geht der Frage nach, warum Führungskräfte manchmal vielleicht auch narzisstisch wirken müssen. In einem umfangreichen Beitrag werden die Unterschiede psychopathischer Persönlichkeitszüge zwischen Manager*innen und Menschen ohne Führungsverantwortung analysiert und dargelegt, was es bei der Besetzung von Managementpositionen zu berücksichtigen gilt. Mehrere Beiträge beschäftigten sich mit der besonderen Rolle der Internen Kommunikation: Wie kann die Interne Kommunikation schwierige Unternehmenspersönlichkeiten erkennen und welches Wissen braucht sie für einen erfolgreichen Umfang mit diesen? Es wird gezeigt, wie es gelingen kann, die negativen Effekte von Corporate Psychopathy einzudämmen und die Chancen der Personalauswahl bei der Identifikation von Corporate Psychopaths werden eingeordnet.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen und Einordnung

Frontmatter
Dark Triad: die Macht von narzisstischen, machiavellistischen und psychopathischen Führungskräften in der Arbeitswelt
Zusammenfassung
Man läuft ihnen immer wieder über den Weg oder leidet sogar unter ihnen – Führungskräfte mit tyrannischem oder destruktivem Verhalten. Zugrunde liegen in der Regel narzisstische, machiavellistische und psychopathische Charaktereigenschaften, die häufig gemeinsam auftreten und in der so genannten Dunklen Triade gebündelt werden. Aber warum landen genau diese Persönlichkeiten immer wieder auf dem Chefsessel, welche Rolle nehmen dabei Frauen und Männer ein und wie bewertet die Generation Z diese Art von Führungskräften? Ein Blick in den Status quo der Forschung gibt Antworten auf diese Fragen und zeigt auf, wie machtvoll dunkle Persönlichkeitsmerkmale im Arbeitsleben sind.
Romy Frandrup
Die Entwicklung des Umgangs mit Unternehmenspersönlichkeiten: 7 Fragen, die sich die interne Kommunikation gefallen lassen muss
Zusammenfassung
Die interne Kommunikation erfuhr in den letzten Jahren einen mächtigen Bedeutungsschub. Doch um diesen Schub auch langfristig zu nutzen und strategisch mit der Fragmentierung der Kommunikation innerhalb von Unternehmen umgehen zu können, muss sich die interne Kommunikation fragen, ob sich wirklich alle Mitarbeitenden von der Kommunikation abgeholt fühlen und am Ende wirklich profitieren. Denn wie konkret werden denn Individuen mit einer psychologischen Störung sinnstiftend integriert?
Annett Bergk
C-E-O, P-S-Y-C-H-O? Corporate Psychopaths in den Medien
Zusammenfassung
Erkennen wir ein Monster, wenn wir ihm gegenüberstehen? Aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive beschäftigt sich dieses Kapitel mit der mediatisierten Darstellung von Corporate Psychopaths in unterschiedlichen Kontexten – vom Hollywood der 1990er über international erfolgreiche Reality-Television-Formate bis zu online verbreiteten Memes – und der Frage, wie Corporate Psychopaths auch als Monster sichtbar werden.
Linda Kopitz

Studien und Empirie

Frontmatter
Corporate Psychopathy – Psychopathie als Führungsstil?
Eine empirische Studie
Zusammenfassung
In den letzten Jahren ist in Wissenschaft und Praxis eine Debatte darüber entstanden, ob psychopathische Persönlichkeitszüge charakteristisch für erfolgreiche Unternehmer- und Managerpersönlichkeiten sind. Aktuell wird diese Debatte durch den polarisierenden Unternehmer Elon Musk neu befeuert. Vor diesem Hintergrund wollten wir untersuchen, ob Unterschiede psychopathischer Persönlichkeitszüge zwischen Managern und normalen Angestellten bzw. Menschen ohne Führungsverantwortung existieren. Dazu haben wir insgesamt N = 1013 Personen mit und ohne Führungsfunktion über ein professionelles Marktforschungspanel befragt und mithilfe der bekannten Levenson-Self-Report-Psychopathy-Skala Vergleiche zu den Dimensionen Egozentrismus, antisoziales Verhalten und Empathielosigkeit zwischen einfachen Angestellten bzw. Personen ohne Führungsfunktion und Managern gezogen. Unsere Ergebnisse zeigen unter anderem, dass Manager mit viel Personalverantwortung deutlich egozentrischer sind und sich auch antisozialer verhalten als andere. Wir fanden ebenfalls heraus, dass weibliche Führungskräfte sich nur in einer Dimension von ihren männlichen Kollegen unterscheiden: Sie agieren sozialverträglicher. Wir fanden ferner einen negativen Effekt von antisozialem Verhalten und einen positiven Effekt von Egozentrismus auf das Einkommen der Manager. Unsere Forschungen verdeutlichen, dass lange nicht alle Manager Psychopathen sind, aber legen offen, was es bei der Besetzung von Managementpositionen und im Umgang mit der internen Kommunikation zu berücksichtigen gilt.
Christopher Morasch, Markus Knöpfel
Wie viel Psychopathie muss sein? Eine Diskussion
Zusammenfassung
Welche Bedeutung haben Persönlichkeitsmerkmale wie Egozentrismus, antisoziales Verhalten und Empathielosigkeit für eine erfolgreiche Managementkarriere? Mit Blick auf die jüngst von Prof. Dr. Christopher Morasch und Markus Knöpfle veröffentlichten Ergebnisse einer Studie unter Führungskräften und Mitarbeitenden diskutieren Annett Bergk und Prof. Dr. Christopher Morasch mit Prof. Dr. Alexander Güttler, CEO der Kommunikationsagentur komm.passion, u. a., ob Frauen aufgrund ihrer Persönlichkeitsausprägungen besser für Topmanagementpositionen geeignet sind als Männer und ob ein gewisses Maß an Egozentrismus für die Karriere notwendig ist.
Annett Bergk, Alexander Güttler, Christopher Morasch

Strategie und Umsetzung

Frontmatter
Die neue Aufgabe der internen Kommunikation: schwierige Unternehmenspersönlichkeiten erkennen
Zusammenfassung
In der Kommunikation geht es darum, Erwartungen zu erfüllen – nicht nur im privaten, sondern auch und vor allem im beruflichen Kontext. Liegt eine Persönlichkeitsstörung in Form von Narzissmus, Machiavellismus oder Psychopathie vor, leiden Kommunikation und die darauf aufbauenden Entscheidungen und Einstellungen. Diese schwierigen Unternehmenspersönlichkeiten zu erkennen, ist die Herausforderung der internen Kommunikation, denn Orientierung und Hilfestellung und damit auch das menschliche Miteinander sind für die zunehmend dezentrale Arbeit entscheidende Erfolgsfaktoren.
Annett Bergk, Lara Raschke
Dark Triad stoppen: Wie es gelingen kann, die negativen Effekte von narzisstischen, machiavellistischen und psychopathischen Führungskräften einzudämmen
Zusammenfassung
Ihr ruinöser Ruf eilt ihnen voraus – narzisstische, machiavellistische und psychopathische Führungskräfte stehen vor allem für einen destruktiven Führungsstil, der großen Schaden für das Arbeitsumfeld anrichtet und sich negativ auf Mitarbeitende auswirkt. Und dennoch beschäftigen sich nur wenige Unternehmen konstruktiv und systematisch mit den dunklen Eigenschaften von Managern und möglichen Maßnahmen, welche die zerstörerischen Begleiterscheinungen eindämmen oder sogar verhindern könnten. Ein Blick auf den Status quo der Forschung gibt Lösungsansätze, wie dysfunktionale Führungsprozesse auf verschiedenen Ebenen verhindert werden können.
Romy Frandrup
Chancen und Grenzen der Personalauswahl bei der Identifikation von Corporate Psychopaths
Zusammenfassung
Für ein zeitgemäßes und erfolgreiches Recruiting ist der Prozess der Personalgewinnung für Organisationen vor dem Hintergrund der aktuellen Trends und Herausforderungen zu betrachten: des herrschenden War for Talents, der generationsspezifischen Entwicklungen der Generationen X, Y, Z und Alpha sowie der noch immer universellen Megatrends von Globalisierung, Digitalisierung und New Work.
Eine strategische Ausrichtung des Recruitingprozesses, die eindeutige Definition des Corporate Purpose sowie die Etablierung einer aussagekräftigen Employer Brand bilden das Fundament für eine gewinnbringende Personalbeschaffung.
Nur, wenn die Personalverantwortlichen eine eindeutige Sicht auf die benötigten fachlichen und persönlichen Anforderungen zur optimalen Besetzung der Vakanz identifiziert haben, kann der passende Bewerbende über geeignete Kanäle angesprochen und ausgewählt und das Unternehmen durch die Einstellung gestärkt werden.
Die Berufseignungsdiagnostik gibt den Unternehmen im Rahmen des Bewerbungsprozesses die Möglichkeit, Kandidat:innen im Hinblick auf ihre Charakteristika einzuordnen. Durch Instrumente wie das PI Behavioral Assessment (PI) oder das Hogan Assessment können berufsrelevante Eigenschaften der Bewerbenden eingeschätzt werden.
Die Tests geben den Unternehmen die Möglichkeit, auch Persönlichkeitstendenzen von Corporate Psychos zu erkennen. Diese Eigenschaften können je nach Anforderungsprofil der entsprechenden Vakanz geeignet oder ungeeignet für die neuen Stelleninhaber:innen sein. Dies gilt es im Vorfeld zu bewerten: Passen die Persönlichkeitseigenschaften zur Vakanz, zum Team und zum Unternehmen und wie wird mit Corporate Psychos nach der Einstellung umgegangen?
Die CONCEPT X-Group und Beiersdorf zeigen auf, wie ein derartiger Recruitingprozess gestaltet sein kann, und geben Praxisbeispiele, bei denen es bereits erprobt wurde.
Melanie Lammers, Julia Nuyken
Was die interne Kommunikation über die Dunkle Triade im Management wissen muss
Zusammenfassung
Die kommunikativen Anforderungen an Führungskräfte steigen: Sie sind Entscheider und Vermittler, müssen Vertrauen aufbauen und Mitarbeitende aktivieren. Gleichzeitig sind auch sie „Betroffene“ von Changeprozessen und brauchen in ihrer Schlüsselfunktion Support durch die interne Kommunikation. Erst recht dann, wenn Führungskräfte Persönlichkeitseigenschaften der Dark Triad aufweisen. Dieser Beitrag zeigt auf, was IK-Profis über die Dunkle Triade im Management wissen müssen und wie es ihnen gelingen kann, sich bestmöglich darauf einzustellen.
Paula Slomian
Eigentlich bin ich ganz anders: Warum Führungskräfte manchmal narzisstisch wirken (müssen)
Zusammenfassung
Wir alle kennen sie, die Selbstverliebten, die das Rampenlicht suchen und ständig ihre eigenen Leistungen betonen. Sie wollen scheinen, um jeden Preis. Woran liegt es, dass Führungskräfte oft narzisstisch wirken? Warum können einige nicht aus ihrer Haut raus? Warum glaubt der eine oder die andere Vorgesetzte, dass sie narzisstisch wirken muss, obwohl dies ihrem Naturell widerspricht? Was ist der Ursprung dieser Persönlichkeitsstörung und wie können alle Betroffenen in Unternehmen damit umgehen? Diese und weitere Fragen werden in diesem Beitrag angerissen und behandelt.
Daniel Elger de Castro Luís
Metadaten
Titel
Corporate Psychopathy
herausgegeben von
Annett Bergk
Romy Frandrup
Christopher Morasch
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-67885-5
Print ISBN
978-3-662-67884-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-67885-5