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2021 | Buch

Coworking-Atmosphären

Zum Zusammenspiel von kuratierten Räumen und der Sicht der Coworkenden als raumhandelnde Subjekte

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Über dieses Buch

Die Studie von Alexandra Bernhardt beschäftigt sich mit Coworking Spaces und ihren Atmosphären. Neben einer umfassenden Betrachtung der Rolle von Atmosphären wird die besondere Bedeutung von Gemeinschaft im Kontext dieser Arbeitsräume näher beleuchtet. Den Kern der Untersuchung bilden zwei Fallstudien in urbanen Coworking Spaces, wobei ein an der Ethnografie orientiertes, methodenplurales qualitatives Forschungsdesign verfolgt wird. Im Rahmen der Analyse wird zum einen betrachtet, was Coworking im Alltag und damit die neue Gemeinschaftlichkeit bei der Arbeit ausmacht: Dabei werden relevante Praktiken und Rituale, räumliche Arrangements und Atmosphären in ihrer Komposition herausgearbeitet. Zum anderen rücken die Coworkenden, ihr Raumhandeln und damit verbundene Haltungen näher in den Blick: Es wird aufgezeigt, wie sich die Nutzer*innen Coworking Spaces als Arbeits- und Gemeinschaftsräume erschließen und welche Rolle Atmosphären spielen. Zudem werden soziale Gebilde herausgestellt, die von den Coworkenden in Bezug auf ihren Coworking Space aufgegriffen werden und die den Coworking-Space-Alltag mitprägen. Auch werden Spannungen aufgedeckt, die aus einem Nebeneinander von Gemeinschafts- und Dienstleistungslogik entstehen, und der Umgang damit näher betrachtet.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Coworking Spaces (CWSs) haben in den letzten Jahren weltweit zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese gemeinschaftsorientierten Arbeitsräume, die von Arbeitenden unterschiedlicher Unternehmenszugehörigkeiten flexibel genutzt werden, sind Ausdruck dafür, dass durch die Digitalisierung und Flexibilisierung von Arbeit physisch-materielle Räume und damit verbundene Orte keineswegs an Wichtigkeit verloren haben (vgl. Petendra 2015). Dies ist mit Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 besonders deutlich geworden, bei der es zu einem Digitalisierungsschub in der Arbeitswelt kam.
Alexandra Bernhardt

Gegenstand, theoretische Bezugskonzepte und Stand der Forschung

Frontmatter
Kapitel 2. Entstehungshintergrund und Charakterisierung von Coworking Spaces
Zusammenfassung
Bei CWSs handelt es sich um ein recht junges Phänomen, das innerhalb von fünfzehn Jahren eine dynamische Entwicklung erfahren hat. Entstanden sind die ersten CWSs Mitte der 2000er-Jahre in den urbanen Zentren der USA und Europas als Reaktion auf den Wandel der Arbeitswelt und die damit verbundene Flexibilisierung von Arbeit und Beschäftigung. Wenngleich es an verschiedenen Orten zu Gründungen von ähnlichen Modellen kam, wie bspw.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 3. Theoretische Bezugskonzepte: Raum, Atmosphäre und Gemeinschaft
Zusammenfassung
Dieses Kapitel dient der Darlegung der theoretischen Bezugskonzepte, die im Rahmen dieser Arbeit von Relevanz sind. Da Raum und Atmosphäre für diese Arbeit die zentralen Kategorien darstellen, werden beide Konzepte zunächst eingehend vorgestellt. Zuerst wird in Kapitel 3.1 das relationale Raumverständnis näher erörtert.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 4. Rückbindung auf den Untersuchungsgegenstand und Stand der Forschung
Zusammenfassung
Nachdem das theoretische Verständnis von relationalem Raum, Atmosphäre und die verschiedenen Perspektiven darauf sowie der Begriff der Vergemeinschaftung herausgearbeitet wurden, wird dieser neue Blick nun nochmals auf Büroarbeitsräume und CWSs im Besonderen angewendet und der Stand der Forschung zusammengetragen.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 5. Zwischenfazit: Konzeptuelle Rahmung und Forschungsfragen
Zusammenfassung
CWSs stellen Räume dar, die Arbeit und Gemeinschaft auf neue Weise miteinander verbinden. Das zentrale Forschungsinteresse dieser Arbeit liegt darin, diesbezüglich die Bedeutung von räumlichen Atmosphären im CWS-Alltag resp. im Alltag der Coworkenden herauszuarbeiten.
Alexandra Bernhardt

Aufbau der empirischen Untersuchung

Frontmatter
Kapitel 6. Methodisches Vorgehen
Zusammenfassung
Die Erforschung konkreter CWS-Orte, damit verbundener Räume und Atmosphären sowie das Nachvollziehen der Sicht der Nutzer*innen in Bezug auf das Erschließen von CWS-Räumen und ihrer Atmosphären stellen Herausforderungen an das Forschungsdesign. Mit Blick auf das konkrete methodische Vorgehen stellt sich die Frage danach, wie das, was im Interesse dieser Arbeit steht, adäquat erfasst werden kann. Textbasierte Methoden allein reichen nicht aus, da Sprache hier an ihre Grenzen kommt.
Alexandra Bernhardt

Ergebnisse der empirischen Untersuchung

Frontmatter
Kapitel 7. Fallportraits der untersuchten Coworking Spaces
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die untersuchten CWSs und deren räumliche Anordnungen nun näher vorgestellt. Zuerst wird für beide CWSs jeweils ein kurzer Abriss zu ihrer Entstehung, dem Organisationskonzept sowie dem Dienstleistungs- und Veranstaltungsangebot gegeben und auf die Zusammensetzung der Nutzer*innen eingegangen. Hierzu verwende ich Informationen aus den Interviews mit den Mitgliedern der Betreibendenteams, Feldnotizen sowie bestehende Dokumente, wie Flyer oder die Websites der untersuchten CWSs.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 8. Materiale Gestalt: Praktiken, Räume und Atmosphären
Zusammenfassung
Was macht Coworking nun im CWS-Alltag aus? Diese Frage bestimmt die folgenden Ausführungen. Zunächst werden in Abschnitt 8.1 zwei für Coworking grundlegende Praktiken des Wahrens von Distanz resp. des Herstellens von Nähe herausgearbeitet, die für die Settings Konzentrierte Denkarbeit und Interaktion und ihre Atmosphären in unterschiedlicher Weise von Bedeutung sind.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 9. Subjektperspektive I: Der Eintritt in den Coworking Space
Zusammenfassung
In den folgenden Kapiteln wird nun die Perspektive der Nutzer*innen als raumhandelnde und leiblich spürende Subjekte eingenommen und nachgezeichnet. Dabei wird erörtert, wie die Coworkenden die CWS-Räume und -Atmosphären für sich erschließen und eigene Räume und Atmosphären der Arbeit resp. Vergemeinschaftung für sich konstituieren.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 10. Subjektperspektive II: Das Erschließen der Räume der Arbeit
Zusammenfassung
Wie in Kapitel 8 mit Blick auf die räumlichen (An)Ordnungen und Atmosphären in ihrer Konstruktion gezeigt wurde, ermöglichen die beiden Arbeitssettings Interaktion und Konzentrierte Denkarbeit verschiedene (Arbeits-)Tätigkeiten. Im Falle der Räume für konzentrierte Denkarbeit fördern die einfache und funktionale Einrichtung mit Büromöbeln, zurückhaltenden Farben, Arbeitsplätze mit ausreichend Platz und ggf. Sichtschutz sowie die Regeln der Ruhe und die damit verbundene Rücksichtnahme aufeinander das konzentrierte Nebeneinander-für-sich-Arbeiten am Laptop.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 11. Subjektperspektive III: Das Erschließen der Räume der Vergemeinschaftung
Zusammenfassung
Im Zusammenhang mit den Arbeitssettings Konzentrierte Denkarbeit und Interaktion wurde in Abschnitt 8.2 bereits herausgearbeitet, wie eine gemeinschaftliche Atmosphäre und ein Zu(sammen)gehörigkeitsgefühl über die Räume und damit verbundene Atmosphären und Praktiken im CWS-Alltag hergestellt wird. So ist bei den Räumen für konzentrierte Denkarbeit weniger der Raum in seiner Materialität als vielmehr das gemeinsam geteilte Wissen darüber, dass hier konzentriert für sich nebeneinander gearbeitet wird, vergemeinschaftende Kraft.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 12. Subjektperspektive IV: Sichtweisen auf die sozialen Gebilde des Coworking Space
Zusammenfassung
Im Laufe der Analyse der Nutzer*inneninterviews kristallisierten sich nicht nur typische Nutzer*innengruppen hinsichtlich des Erschließens der CWSs als Räume der Arbeit und der Vergemeinschaftung heraus, sondern auch typische Bilder hinsichtlich der erlebten Formen der sozialen Gebilde des CWS.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 13. Spannungen im Coworking-Space-Alltag
Zusammenfassung
Dass das Coworking-Konzept auch im Alltag unterschiedliche soziale Prinzipien zusammenführt, durch die Spannungen entstehen können, wird dieses Kapitel aufzeigen. Dabei haben schon Spinuzzi und sein Forscher*innenteam antizipiert, dass in konkreten CWSs Mischformen von sozialen Beziehungen zu Spannungen führen können.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 14. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
CWSs stellen aus Perspektive der Nutzer*innen Möglichkeitsräume dar, die neben räumlich-zeitlichen Strukturen und ansprechenden, anregenden wie fokussierten Atmosphären des Arbeitens auch authentische gemeinschaftliche Atmosphären erschaffen, die Zugehörigkeit und zugleich auch Unverbindlichkeit vermitteln.
Alexandra Bernhardt
Backmatter
Metadaten
Titel
Coworking-Atmosphären
verfasst von
Alexandra Bernhardt
Copyright-Jahr
2021
Electronic ISBN
978-3-658-35888-4
Print ISBN
978-3-658-35887-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35888-4