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2025 | Buch

Cross Innovation

Future Skills für Unternehmen im 21. Jahrhundert – Beispiele aus der Praxis

herausgegeben von: Mareike Heinzen, Markus Garn, Thorsten Posselt

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Unternehmen und ihre Mitarbeitenden stoßen mit geschlossenen Innovations- und Technologieentwicklungssystemen an ihre Grenzen. Heute werden Lösungen oft im Team oder im Netzwerk entwickelt – Cross Innovation etabliert sich als ein wesentlicher Ansatz, der es ermöglicht, die Grenzen bestehender Innovationsökosysteme und Geschäftsmodelle zu überschreiten. So gelingt es Unternehmen, veränderten Bedingungen agil und flexibel zu begegnen, Resilienz in Krisenzeiten zu entwickeln, Transformation und Neuausrichtung in Prozessen, Strukturen oder Denkweisen zu wagen, disruptive Technologien zu integrieren und branchen- und disziplinenübergreifende Innovationen entstehen zu lassen.

Wie Cross Innovation erfolgreich praktiziert wird, steht im Mittelpunkt dieses Sammelbandes. Die Plattform für Innovation (PFID) erlaubt durch ihre Vielfalt den Einblick in und den Kontakt zu vielen Ökosystemen, die wir für diesen Band gewinnen konnten: 15 Beiträge aus der Praxis geben einen tiefen Einblick in die Umsetzung, Lessons Learned und Best Practices von Unternehmen und Organisationen. Nicht nur große internationale Konzerne wie Airbus, Bosch, Fraport, KUKA und REWE teilen ihre Erfahrungen, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen, wie simatec und BKW Engineering aus der Schweiz oder edding und die Maschinenfabrik Reinhausen aus Deutschland. Ergänzt werden die Praxisbeispiele von Cross-Innovation-Experten, wie dem Cross Innovation Hub Hamburg, dem Institut für Persönlichkeit, der SPRIN-D Agentur sowie dem Fraunhofer Verbund Innovationsforschung, der Hochschule Koblenz und TU Berlin. Cross Innovation ist ein wesentlicher Lösungsschlüssel für die Förderung von Innovation und Wachstum. Dieser Sammelband präsentiert die hierfür notwendigen Future Skills für Unternehmen im 21. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Corporates+Practice

Frontmatter
Interview mit Markus Durstewitz: Erfahrungen zu Cross Innovation bei Airbus – Erfolgreiche Innovationen erfordern Ökosystem-übergreifende Zusammenarbeit
Zusammenfassung
Sich verändernde wirtschaftliche und geopolitische Rahmenbedingungen, die Sorge um den Klimawandel, und rasante technische Entwicklungen, wie zuletzt generative künstliche Intelligenz, erfordern neue Wege der Zusammenarbeit. Dies eröffnet neuen Partnern den Zutritt in bis dato weitgehend geschlossene Ökosysteme. Dr. Markus Durstewitz schildert im Interview, dass Cross Innovation für Airbus zwar eine große Herausforderung ist, aber auch die Chance bietet, neue Möglichkeiten wahrzunehmen und den Lösungsraum entscheidend zu vergrößern. Cross Innovation beschreibt dabei das Zusammenspiel aller Beteiligten im Ökosystem entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das bezieht sich auf die Zusammenarbeit im Unternehmen über Bereichsgrenzen und Funktionen hinweg als auch den Transfer von Know-how und Technologien, zwischen Start-ups und Großkonzernen, zwischen unterschiedlichen Industrien und Branchen. Cross Innovation hilft, Veränderungen des Umfelds erfolgreich zu begegnen beziehungsweise nachhaltig eine positive Wirkung im Sinne der Unternehmung zu erzielen.
Markus Garn, Britta Kahlfuss
Shared Design Economy als Transformation der Cross Innovation im Geschäftsmodell einer kollaborierenden Netzwerkplanung in der BKW Engineering AG
Zusammenfassung
Eine Shared Design Economy als „Cross Innovation“ im Geschäftsmodell einer kollaborierenden Netzwerkplanung ist in der Zukunft unserer Bauwirtschaft eine wichtige Option für diejenigen, die ihre Stärken als Mannschaftsspieler in einem organisierten Zusammenschluss von Architektur- und Ingenieurbüros als Unternehmensverbund in der DACH-Region suchen. Die BKW Engineering AG ist eine gute Alternative und entwickelt kontinuierlich ein „neues“ wechselseitiges Verständnis für die Zusammenarbeit im Projektgeschäft. Cross Innovation wird als Prinzip unternehmens- und disziplinenübergreifender Innovation verstanden, die aus der Kollaboration von Architekten und Ingenieuren in einem Netzwerk durch das „Teilen/Sharing“ entsteht. Sie dient dem Wissenstransfer zwischen eigenständigen Büros innerhalb der eigentumsrechtlich einheitlichen Unternehmensgruppe. Das Leadership einer solchen Netzwerkplanung nimmt übergeordnet keinen inhaltlichen Einfluss auf das operative Tagesgeschäft. Hier bleibt der einzelne Intrapreneur unter der Maßgabe gemeinsam vereinbarter wirtschaftlicher Ziele für die Qualität und Entwicklung seines Planungsgeschäftes unternehmerisch eigenständig, aber auch eigenverantwortlich.
Stefan Nixdorf
Interview mit Sina Degenfeld-Schonburg: Cross Innovation bei Bosch Research – Strategische Partnerschaften als Schlüssel für nachhaltigen Erfolg
Wie die Bosch-Forschung durch interdisziplinäre Kooperationen Innovationszyklen beschleunigt und den Herausforderungen der Zukunft begegnet
Zusammenfassung
Das Interview mit Dr. Sina Degenfeld-Schonburg thematisiert die Bedeutung von Cross Innovation für die Bosch Forschung. Es wird beschrieben, wie durch Partnerschaften mit Start-ups, Universitäten und anderen Firmen technologische Entwicklungen vorangetrieben werden, um Herausforderungen in den Bereichen Digitalisierung, Lieferkettenprobleme und Nachhaltigkeitsanforderungen zu begegnen. Die Notwendigkeit eines offenen und agilen Mindsets zur Förderung von Innovationen wird betont, ebenso wie die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Cross Innovation wird als entscheidender Faktor für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit in einer global vernetzten und komplexen Welt dargestellt.
Markus Garn
Interview mit Regine Heimers und Merle Teichmann: Unverzichtbare Synergien – Cross-Innovation-Ansätze bei der edding Group
Zusammenfassung
Das Interview gibt Einblicke in die strategischen Herausforderungen und Innovationsansätze der edding Group angesichts globaler Marktveränderungen. Im Fokus steht der Einsatz von Cross Innovation, um neue Kompetenzen und Synergien zu erschließen. Dabei spielt sowohl die enge Kooperation zwischen zentralen und dezentralen Einheiten als auch mit externen Partnern eine wichtige Rolle. Durch das Testen agiler Methoden wie SCRUM und Design Sprints wird versucht, schneller auf Veränderungen im Markt zu reagieren, während gleichzeitig eine starke Konsumentenzentrierung verfolgt wird. Diese Ansätze sollen nicht nur dem wirtschaftlichen Zweck dienen, sondern auch dabei unterstützen, soziale und ökologische Herausforderungen zu meistern. Das Interview verdeutlicht, wie Cross Innovation die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produkte vorantreibt und dabei sowohl interne als auch externe Ressourcen nutzt.
Markus Garn
Cross Innovation bei Fraport – Strategien zur Innovationsförderung im Luftverkehr
Zusammenfassung
Der Beitrag beleuchtet die Rolle von Cross Innovation bei der Fraport AG, dem Betreiber des Flughafens Frankfurt am Main und einem der weltweit führenden Flughafenkonzerne. Fraport nutzt Cross Innovation, um durch die Digital Factory und den Open Pitch Day externe Technologien und Ideen in sein Geschäftsmodell zu integrieren. Diese Initiativen ermöglichen die Zusammenarbeit mit Start-ups und führenden Technologieunternehmen, was zu erhöhter Effizienz und Kundenzufriedenheit führt. Beispiele wie die Kooperation mit Assaia und das „FRA Smartway“-Projekt demonstrieren, wie Fraport durch innovative Lösungen seine Wettbewerbsfähigkeit steigert und flexibel auf Marktveränderungen reagiert. Durch Cross Innovation sichert Fraport seine langfristige strategische Ausrichtung und seine Position als führender Akteur in der Luftverkehrsbranche.
Claus Grunow, Annika Harms, Celine Rinneberg
Cross Innovation bei KUKA: Existierende Grenzen immer wieder neu überwinden
Zusammenfassung
KUKA, ein weltweit führendes Unternehmen in der Robotik, nutzt Cross Innovation, um organisatorische Silos aufzubrechen und eine innovationsfördernde Kultur zu schaffen. Dabei arbeiten Teams aus verschiedenen Bereichen, Hierarchien und Regionen zusammen, um neue Technologien zu erkunden und innovative Lösungen zu entwickeln. Die Innovations-Governance fördert Vielfalt in Entscheidungsprozessen, während globale Wettbewerbe Mitarbeitende zur Ideenfindung motivieren. Das Business Innovation Lab unterstützt skalierbare Geschäftsmodelle. Mit über 1000 innovativen Ideen auf einer internen Plattform und strategischen Workshops setzt KUKA Maßstäbe für effektive Innovation. KUKA nutzt zudem KI, um den Innovationsprozess zu verbessern und fördert durch Workshops und eine interne Innovationsgemeinschaft den Austausch von Ideen.
Till Schulte-Rebbelmund, Almut Sohn, Laurent Kieffer, Ulrike Tagscherer
Von Cross Innovation zum Geschäftsmodell: Ein Beispiel aus der Fertigung im produzierenden Mittelstand der Maschinenfabrik Reinhausen
Zusammenfassung
Johann Hofmann beschreibt in seinem Text die Entstehung und Entwicklung einer innovativen Softwarelösung in der Maschinenfabrik Reinhausen (MR), einem mittelständischen Unternehmen in Regensburg, das weltweit bedeutend in der Energieübertragung ist. Hofmann schildert, wie er zunächst ineffiziente Prozesse in der NC-Fertigung identifizierte und daraufhin eine MES-Lösung entwickelte, die zur Vernetzung und Verbesserung der Werkzeugmaschinen führte. Diese Lösung, die später als MR-CM® bekannt wurde, war so erfolgreich, dass andere Unternehmen sie übernehmen wollten, was schließlich zur Vermarktung führte. Nach anfänglichen Erfolgen mit den ersten Kunden stieß das Cross-Projekt jedoch auf zahlreiche Herausforderungen, die eine Neuentwicklung der Software notwendig machte. Diese neue Version, ValueFacturing®, basierte auf einer verbesserten Software-Architektur und wurde nach einer schwierigen Übergangsphase erfolgreich implementiert.
Johann Hofmann
Cross Innovation im Handel: Wie REWE Digital Cross Innovation durch Start-up-Kollaborationen lebt
Zusammenfassung
Der Fokus des Beitrags liegt auf einer praxisnahen Einordnung der zentralen Aspekte von Corporate-Start-up-Kollaborationen im Rahmen von cross-innovativer Zusammenarbeit am Beispiel der REWE Group. Ausgehend von der Bedeutung der Innovationsorientierung und der internen Verortung entsprechender Umsetzungsmaßnahmen, werden konkrete Maßnahmen und Konzepte auf dem Weg zur gelingenden Kollaboration aus der Sicht der Innovationsteams skizziert. Anhand von Best Practice-Beispielen werden die jeweiligen Vorgehensweisen dargestellt, bei denen die Basis immer die praxisrelevante Problemidentifikation mit internen Fachbereichen darstellt. Mit Bezug zu den verschiedenen Herausforderungen solcher Kollaborationen, die oftmals im Bereich der Kultur, speziell der Kommunikation und unterschiedlicher Erwartungshaltungen liegt, werden konkrete Erfolgsfaktoren im Bereich Kultur und Mindset dargestellt. Zusammenfassend zeigen die zahlreichen und wertvollen Erfahrungen der REWE Group, dass durch eine strategische Herangehensweise und gegenseitige Unterstützung auf Basis realistischer Erwartungshaltungen sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen nachhaltig profitieren können.
Anika Vooes, Georg Reifferscheid
Cross Innovation bei simatec AG: Wie ein Schweizer KMU mit Mut und neuem Denken Business Innovation vorantreibt
Zusammenfassung
Das Beispiel der Innovationsreise von simatec AG verdeutlicht das Potenzial von Cross Innovation zur Erschließung neuer Geschäftsfelder. Das Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nutzt einen differenzierten Ansatz, der auf der breiten Verankerung von Innovationsfähigkeit basiert. Erfolgsfaktoren aus der Praxis verdeutlichen, dass ein ganzheitliches Verständnis der Marktbedürfnisse und eine flexible Organisation unerlässlich ist, um disruptive Innovationsvorhaben in einem KMU voranzutreiben. Da eine systematische Analyse solcher Innovationsprozesse im Mittelstand bislang fehlt, widmet sich dieser Beitrag den Erfahrungen der simatec AG und untersucht, wie das Unternehmen durch die Initiative „simaX“ eine neue Innovationskultur etabliert hat. Es wurden sechs zentrale Erfolgsfaktoren identifiziert, die den Innovationsprozess nachhaltig beeinflussten. Dazu zählen die Förderung psychologischer Sicherheit, die gezielte Integration agiler Sprints und der strategische Einsatz begrenzter Ressourcen. Neben der Festlegung spezifischer Kennzahlen (KPIs), die der verbesserten Steuerung und Evaluierung der Innovationsprojekte dienen, lassen sich aus den Erkenntnissen konkrete Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Umsetzung in der Praxis für andere Unternehmen ableiten.
Ina Goller, Roland Haas, Raoul Waldburger

Forschung, Institute, Organisationen

Frontmatter
Cross Innovation mit Kreativen – durch multiple Perspektiven zu neuen Lösungen mit dem Cross Innovation Hub
Zusammenfassung
Der Transformationsdruck in der Wirtschaft ist groß. Open Innovation scheint wie ein Gebot der Stunde, um externe Perspektiven konstruktiv im Innovationsmanagement zu integrieren und somit den Raum für Neues zu öffnen. Gestaltungspotenziale von kompetenzstarken und visionären Kreativen, u. a. aus Sektoren wie Design, Architektur, Games, Literatur, Bildende und Darstellende Kunst hierbei zu nutzen, scheint naheliegend. Doch übliche Praxis ist Cross Innovation im Sinne von Open Innovation mit Akteur*innen der Kreativwirtschaft nicht. Das durch Gelder des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanzierte Projekt Cross Innovation Hub der Hamburg Kreativ Gesellschaft ist Pionier und Vorreiter auf diesem Terrain. Der folgende Beitrag gibt Einblick in Erfolgsfaktoren, Formate, Methoden, Ergebnisse und Potenziale von Cross Innovation mit der Kreativwirtschaft. Der Beitrag schließt ab mit Handlungsempfehlungen.
Raffaela Seitz, Louisa Steinwärder
Cross Innovation mit einer Prise Fiction: Science Fiction als Katalysator auf dem Weg zur Umsetzung von (un)vorstellbaren Ideen
Zusammenfassung
Science Fiction-basierte Vorgehensweisen können als Katalysator dienen, um auch (un)vorstellbare Ideen im Innovationsprozess erfolgreich umzusetzen. Der Beitrag zeigt dieses Potenzial anhand einer Einordnung möglicher Vorgehensweisen im Innovationsprozess und anhand von Beispielen aus den Phasen der strategischen Planung und des Foresights und der Zukunftsanalyse. Dem Nutzen von Science Fiction-basierten Ansätzen für die Planung und Entwicklung insbesondere radikaler und potenziell disruptiver Innovationen steht die Gefahr gegenüber, die Nähe zur Realität und zu aktuellen Anforderungen zu verlieren. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich der Einsatz von Science Fiction-basierten Vorgehensweisen als komplementäre Ergänzung zu anderen methodischen Ansätzen in nahezu jedem Innovationsprozess, um daten- und status-quo-orientierte Ansätze durch (un)vorstellbare und wünschenswerte Ziele, Aspekte und Ideen zu ergänzen.
Sven Schimpf
Cross Innovation aus 24 Erfahrungsberichten: Unternehmerische Motive und deren Einfluss auf den Erfolg in Start-up-Kollaborationen
Zusammenfassung
Auf den ersten Blick betreiben etablierte Unternehmen Start-up-Kollaborationen, um ihre eigene Innovationskraft zu verbessern. Bei genauerer Betrachtung koexistieren jedoch vielfältige Motive für die Zusammenarbeit. Best Practice-Beispiele zeigen, dass ein differenziertes Verständnis und die Kenntnis über die Motive von Start-up-Kollaborationen etablierter Unternehmen dazu erfolgsfördernd beitragen. Da eine systematische Betrachtung bislang fehlt, widmet sich dieser Beitrag den Motiven für Start-up-Kollaborationen und untersucht die Beweggründe, warum etablierte Unternehmen mit Start-ups kollaborieren. Durch Auswertung von Fachliteratur und Praxisbeispielen wurden sechs konkrete Motive identifiziert. Neben der Zuordnung motivspezifischer Kennzahlen (KPI), die der verbesserten Steuerung und Evaluation von Start-up-Kollaborationen dienen, lassen sich aus einer motivgeleiteten Betrachtung von Start-up-Kollaborationen konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis ableiten.
Jan Conrads, Mareike Heinzen, Harald von Korflesch
Culture eats innovation for breakfast: Passgenaue Innovationskultur als Schlüssel für erfolgreiche Cross Innovation
Zusammenfassung
„Touchscreens sind eine Modeerscheinung!“ Mit dieser Haltung hat BlackBerry auf den Status Quo gesetzt, statt Innovation voranzutreiben – mit dem Ergebnis, dass sie sich komplett aus dem Handy-Markt zurückgezogen haben (vgl. Kremp, 2020). Das Beispiel zeigt: Eine ausgeprägte Innovationskultur ist für Organisationen überlebenswichtig. Um sie erfolgreich zu etablieren, müssen Innovationsinitiativen zur vorhandenen Organisationskultur passen. Im Folgenden stellen wir anhand des Graves-Modells die Entwicklung und Ebenen von Organisationskultur vor. Innovation Manager*innen, die im Erkennen solcher kulturellen Muster geschult sind, können beim Aufbau einer passgenauen Innovationskultur eine Schlüsselrolle einnehmen. Mit einer Studie der Wertesysteme von Innovation Mastern stellen wir daher abschließend vor, welches Mindset es derzeit braucht, um neues Denken und neue Formen von Zusammenarbeit zu beschleunigen und zu etablieren – insbesondere, wenn es um Cross Innovation geht.
Frauke Ion, Rainer Krumm, Sonja Wittig
Cross Innovation gemeinsam mit dem Kunden: Eine Typologie im Kontext industrieller Co-Innovationsprozesse
Zusammenfassung
Unternehmen kooperieren zunehmend in B2B-Märkten, um Wissen und Ressourcen zu nutzen und Geschäftsmodelle zu innovieren. Eine zentrale Rolle spielt die Anbieter-Kunden-Beziehung, da das Verständnis der Kundenbedürfnisse entscheidend für den Innovationserfolg ist. Co-Innovation als eine Form von Cross Innovation oder auch Coupled-Open Innovation beschreibt die enge Zusammenarbeit, bei der Wissen kontinuierlich fließt. Die entwickelte Typologie identifiziert neun Kundentypen basierend auf Motivation, Persönlichkeit und Organisation, um Co-Innovationsprozesse besser zu gestalten. Die Forschung zeigt, dass Vertrauen, klare Ziele und gegenseitiger Wissensaustausch entscheidend sind. Trotz des Potenzials von Cross Innovation mit Kunden innoviert die deutsche Industrie weniger mit Kunden als andere Länder. Die Typologie bietet praxisnahe Ansätze für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und weist auf Forschungsbedarfe hin.
Chris C. Gernreich, Jens Pöppelbuß
Interview mit Sören Salomo: Cross Innovation definiert – Von irritierender Innovation über technologische Konvergenz und cross-funktionale Teams hin zu virtuellen Arbeitsräumen
Zusammenfassung
In diesem Interview erläutert Prof. Sören Salomo das Konzept der Cross Innovation. Innovation wird dabei als eine neue Zweck-Mittel-Kombination definiert. Cross Innovation bezeichnet dann eine radikale oder irritierende Innovation, die bestehende Strukturen hinterfragt. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass Cross Innovation oft durch technologische Konvergenzen entsteht, bei denen sich bisher getrennte Technologien vereinen. Unternehmen müssen sich durch vorausschauendes Technologiemanagement auf solche Konvergenzen einstellen und ihre Strategien anpassen. Prof. Salomo betont, dass Organisationen offen für große Innovationssprünge sein müssen, insbesondere wenn neue Technologien auf veränderte Bedürfnisse treffen. Dies kann zu substanziellen Veränderungen im Arbeitskontext führen, was die Gestaltung der Arbeitsumgebung und den Einsatz von Technologien wie KI einschließt.
Mareike Heinzen
Backmatter
Metadaten
Titel
Cross Innovation
herausgegeben von
Mareike Heinzen
Markus Garn
Thorsten Posselt
Copyright-Jahr
2025
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-70881-1
Print ISBN
978-3-662-70880-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-70881-1