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14.10.2024 | Crossover-Fahrzeuge | Fahrbericht + Test | Nachrichten

Der Subaru Outback trotzt dem SUV-Boom

verfasst von: Patrick Schäfer

5 Min. Lesedauer

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Es gibt sie noch, die besonderen Fahrzeuge: Der Subaru Outback bietet Allradantrieb und viel Bodenfreiheit, dazu ein geräumiges und komfortables Interieur. Aber er ist kein SUV. 

Der Subaru Outback ist ein Exot unter den Mittelklasse-Fahrzeugen. Stolz reckt der hochbeinige Allrad-Kombi seinen großen Kühlergrill in den Wind, flankiert von schmalen LED-Matrix-Scheinwerfern. Die sechste Generation des Subaru Outback baut auf der "Subaru Global Platform" auf und ist groß geworden. Der mindestens 1.670 mm hohe Kombi (ohne Dachreling) streckt sich auf eine Länge von 4.870 mm und ist 1.875 mm breit. Er wirkt mit der Designsprache "Active x Tough" schon fast wie ein SUV und ist 50 mm länger und 35 mm breiter als sein Vorgänger. Die Seitenansicht ist vom 2.754 mm langen Radstand und einer leicht abfallenden Dachlinie geprägt. Unter den mattschwarzen Radverkleidungen steht der robuste Outback serienmäßig auf 18"-Leichtmetallrädern. In der Heckansicht nehmen die Rückleuchten das C-Motiv der Frontscheinwerfer auf.

Im Innenraum ist der Outback – zumindest in der Topausstattung – viel mehr als das robustes Arbeitstier, das man vom Exterieur-Design erwartet. Das schön gemachte, zweifarbige Interieur des Testwagens bietet weiches Leder mit Kontrastnähten, aufgeschäumte Oberflächen und eine saubere Verarbeitung. Dazu kommt edel schimmerndes Metall etwa an den Luftausströmern und schwarzer Klavierlack. Die hohe Sitzposition ermöglicht eine gute Übersicht, auch durch die großen Fensterflächen. Vorbildlich sind die großen Seitenspiegel. Die Ledersitze sind zehnfach elektrisch verstellbar und auch auf längeren Strecken komfortabel, größere Fahrer freuen sich über die Sitzflächenverlängerung. Zudem sind fünf Fahrerprofile mit gespeicherter Sitz- und Spiegelposition einstellbar. Neben der Lenkradheizung gibt es beheizte Sitze vorne und hinten. Im Fond gibt es Luftausströmer mit eigener Temperaturzone. Der Testwagen bot zudem ein elektrisch öffnendes Glasschiebedach. Hinter der elektrisch betätigten Heckklappe passen mindestens 561 l in den Kofferraum, bei umgelegter Rückbank sind es bis zu 1.822 l.

Elektronik + Connectivity

Der Allradkombi macht auch im Interieur einiges anders als die Konkurrenz: Statt billig anmutender Displaylandschaften gibt es hier noch ein richtiges Cockpit, das mit zwei großen Rundinstrumenten ausgestattet ist. Dazwischen informiert ein kleines digitales Display. Die Grafik ist nicht umwerfend, aber es lässt sich alles leicht ablesen. Viele Funktionen lassen sich über Lenkradtasten einstellen, insgesamt ist die Bedienung relativ übersichtlich. Auch nicht mehr üblich ist der große Wählhebel für die Automatik.

Mit der vierten Infotainment-Generation sind im Bereich HMI viele Tasten dem 11,6" großen, hochkant platzierten Touchscreen gewichen, der von einem matten Metallrahmen eingefasst und schön in das Armaturenbrett integriert wurde. Er arbeitet ausreichend schnell und bietet große, gut ablesbare Kacheln. Dort werden Infotainment und die Apps gesteuert, Android Auto oder Apple Car Play sind Serie. Für die Lautstärke, Sendersuche und die Klimatisierung gibt es praktischerweise noch Knöpfe und Tasten. Die Spracherkennung ist etwas langsam, aber nimmt Toucharbeit ab. Das Navigationssystem arbeitet mit "what3words"-Services und benötigt nach dem Start Zeit zum Hochfahren.

Das Subaru-eigene Eyesight-Assistenzsystem arbeitet mit einer an der Windschutzscheibe platzierten Stereokamera, es bietet Notbremssysteme vorne und hinten, einen Ausweich-, einen Totwinkel- und einen aktiven Spurhalteassistenten sowie eine Verkehrszeichenerkennung, ein Fahrer-Erkennungssystem sowie Post-Kollisions-Bremssystem. Die meisten der Assistenten arbeiten unauffällig gut. Bunte LED in der Frontscheibe sowie Warntöne informieren über ihren Betriebszustand. 

Der Lenkassistent funktioniert auf der Autobahn sehr gut. Kurz muss man sich mit den starken Haltkräften des Systems arrangieren, dann aber lenkt er das große Gefährt unmerklich sanft. Bei kurvigeren Strecken häufen sich allerdings die notwendigen Korrekturen und Fehlermeldungen. Die Lenkung selbst ist leichtgängig und in der Mittellage gefühllos.

Motor + Antrieb

Sonderwege geht der Subaru auch beim Antrieb: Der 124 kW (169 PS) starke 2,5-l-Boxermotor kommt ohne Aufladung oder Elektrifizierung aus. Sobald der Wagen in Fahrt ist, hört man den Vierzylinder-Motor nur beim Kickdown und Drehzahlen jenseits der 3.000 U/min – dann aber deutlich. Das liegt auch am CVT-Getriebe, das zwar mit simulierten Schaltstufen und feiner als frühere Versionen arbeitet, aber mit einem echten Automatikgetriebe immer noch nicht ganz mithalten kann. Die Lineartronic überträgt die Kraft von maximal 252 Nm auf das automatische X-Mode Allrad-Assistenzsystem. Vor dem Losfahren können dessen Modi auch manuell gewählt werden. Die 213 mm hohe Bodenfreiheit ist für einen Crossover verweist auf die Geländegängigkeit. Und Subaru gibt nicht ohne Grund Böschungswinkel (vorne 19,7° / hinten 22,6°) und Rampenwinkel (21,0°) für den Allradler an. Damit kann der Outback auch abseits befestigter Straßen punkten. Und er kann auch etwas ziehen: Die Anhängelast liegt bei 2t.

In Puncto Fahrdynamik gibt es natürlich nur wenig zu berichten, auch wenn das Fahrzeug einen Sportmodus besitzt, der das Drehmoment erhöht: Man merkt dem Outback sein Gewicht von knapp unter 1,7 t an. Ebenso laden der hohe Aufbau und die Motor-Getriebe-Kombination vor allem zum gemütlichen Cruisen ein. Einen sensiblen Gasfuß und/oder die Nutzung des Tempomaten vorausgesetzt, steht einer entspannten Fahrt mit viel Komfort nichts mehr im Weg. Der Verbrauch lag bei längeren Autobahnetappen bei rund 8 l und bei 9 l mit mehr Stadtverkehr.

Fazit Subaru Outback

Der Subaru Outback ist eine SUV-Alternative mit besonderem Flair: Sein wuchtiges Design verweist auf die Geländegängigkeit, dazu kommen die besondere Antriebstechnik sowie – zumindest in der gefahrenen Topausstattung – die Wohlfühlatmosphäre im Innenraum. Ob zum Baumarkt oder in den Urlaub: Platz ist immer reichlich vorhanden, sowohl für die Passagiere als auch für das Gepäck. Der Outback ist ab 42.640 Euro erhältlich, der Testwagen in der Top-Ausstattung "Platinum" kostet 50.547 Euro.

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