Um Wirksamkeit jenseits der Nischen zu entfalten, muss sich das CSR-Konzept im unternehmerischen Alltag beweisen, d. h. konkret aufzeigen, welche Herausforderungen von heute und morgen durch die Zuhilfenahme der „Nachhaltigkeitsbrille“ besser, d. h. einfacher, frühzeitiger, intelligenter oder konsequenter gelöst werden können.
Also gilt es, das eigene Kerngeschäft kritisch in den Blick zu nehmen, seinen internen und externen Anspruchsgruppen aufmerksam zuzuhören und gemeinsam zu reflektieren, welchen gesellschaftlichen Nutzen die eigenen Produkte und Dienstleistungen stiften. Die Frage nach nachhaltig erfolgreichen Geschäftsmodellen setzt zunächst eine vertiefte Kenntnis der Märkte, Strategien und Herausforderungen in den jeweiligen Branchen voraus und ist zudem je nach Größe, Historie und Kultur eines Unternehmens spezifisch zu beantworten. So sieht sich der familiär geführte landwirtschaftliche Betrieb naturgemäß anderen Herausforderungen gegenüber als der mittelständische Automobilzulieferer oder der global agierende Pharmakonzern.
Doch wie kann es gelingen, dass Nachhaltigkeitsthemen spezifisch in die betriebliche Realität integriert werden und die Dynamik von CSR in NRW messbar gesteigert wird?
Um dieser Frage nachzugehen, beginnt der vorliegende Beitrag mit einem kurzen Überblick über bestehende CSR-Rahmenwerke und diskutiert die Vor- und Nachteile einer Zertifizierung im Allgemeinen. Konkret wird dann auf den freiwilligen Standard des ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung eingegangen. Den ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften nutzen heute bereits zahlreiche Unternehmen insbesondere der Ernährungswirtschaft in NRW. Auf Basis der Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik werden im Fazit schließlich Perspektiven entwickelt. So wird insbesondere in einer Verständigung der Akteure auf wenige Top-CSR-Themen pro Branche eine große Chance gesehen, die CSR-Anstrengungen in NRW zu dynamisieren.