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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Cultural Studies in Graz: Versuch einer Bestandsaufnahme

verfasst von : Karin M. Schmidlechner

Erschienen in: Cultural Studies revisited

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Einladung, einen Text über „Cultural Studies“ zu verfassen, führte mich zur Frage, warum die Cultural Studies meiner Meinung nach – abgesehen von individuellen Zugängen – im Bereich der Grazer Geschichtswissenschaften keine wesentliche Bedeutung erlangen konnten. Dabei bin ich mir für die bis in die 1980er Jahre reichende Phase ziemlich sicher, dass dies darauf zurückzuführen war, dass sowohl der als politisch links geltende Ansatz als auch die von den Cultural Studies forcierten Themen zumindest in der vorwiegend konservativen scientific community des Instituts für Geschichte der Universität Graz auf entschiedene Ablehnung stießen. Für die Zeit danach, in welcher am Institut für Geschichte nicht zuletzt durch neue Konstellationen im Personalbereich ein Modernisierungsschub erfolgte, gehe ich einerseits davon aus, dass es im Wesentlichen daran lag, dass durch die 1994 erfolgte Etablierung des Spezialforschungsbereichs Moderne und die damit verbundene Konzentration auf die Kulturwissenschaften zumindest die personellen Kapazitäten für eine breite „Institutionalisierung“ der Cultural Studies nicht mehr gegeben waren, sie andererseits aber vor allem im Rahmen der Theoriediskussionen im SFB eine Rolle gespielt haben, was – ebenso wie das Engagement der wenigen Wissenschaftler*innen, die schon früh damit arbeiteten – dazu beigetragen hat, dass sie letztendlich zu einem fixen Bestandteil von theoriezentrierter Lehre geworden sind.

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Fußnoten
1
Der SFB Moderne Wien und Zentraleuropa um 1900 war ein 1994 an der Karl Franzens Universität Graz errichteter Spezialforschungsbereich und der erste geisteswissenschaftliche SFB in Österreich. Er umfasste Projekte aus sieben Disziplinen und beschäftigte während seiner zehnjährigen Laufzeit 72 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
 
2
Studienbeginn 1975, Universitätsprofessor für die Geschichte Südosteuropas am Institut der Geschichte/FB Südosteuropa. Forschungsschwerpunkte: historische Anthropologie, Familie und Geschlechterbeziehungen auf dem Balkan, Visuelle Kulturen.
 
3
Drei von mir kontaktierte Personen haben mir ohne Angabe von Gründen leider kein Statement übermittelt.
 
4
Studienbeginn 1984. Assoziierter Professor für Neuere/Neueste Geschichte am Institut für Geschichte (Universität Graz). Forschungsschwerpunkte: Gedächtniskultur und Identitätspolitik, politische Kultur, Kulturtheorie.
 
5
Kennzeichen: Forcierung von Alltags- ‬und Populärkultur und Beschäftigung mit Subkulturen. Eine genaue Definition des Gegenstandbereichs der Cultural Studies ist bis heute umstritten.
 
6
Universitätsprofessor für Allgemeine Zeitgeschichte mit besonderer Berücksichtigung Außereuropas am Institut für Geschichte der Universität Graz von 1984 bis 2016.
 
7
Studienbeginn 1972, Universitätsprofessorin i. R. am Institut für Geschichte/FB Zeitgeschichte der Universität Graz. Forschungsschwerpunkt: Geschlechterforschung.
 
8
Dies hat sich erst 1976 mit der Berufung von Grete Walter-Klingenstein an die Abteilung Neuzeit nach Graz geändert, die in ihren Lehrveranstaltungen auch Theorien thematisierte.
 
9
Für meine Dissertation über die steirische Industriearbeiterschaft im 19. Jahrhundert – bei welcher ich einen Fokus auf den Alltag der Arbeiter*nnen und nicht auf die politische Dimension legte, was damals noch nicht selbstverständlich war – war das von mir zufällig entdeckte Buch „The Making oft the English Working Class“ von E. P. Thompson von großer Bedeutung. Nach dem Studium war ich mit dem Aufbau eines Archivs über die steirische Industriearbeiterschaft für eine Interessensvertretung der Arbeitnehmer*nnen betraut. In diesem Zusammenhang habe ich die Oral History-Methode entdeckt und Hunderte Interviews über die Lebenssituationen der Arbeiter*nnen geführt. Gleichzeitig habe ich begonnen, mich mit der Frauengeschichte – einem in Graz ebenfalls ignorierten bzw. zunächst heftig abgelehnten Forschungszweig – auseinanderzusetzen, womit ich ein Forschungsfeld gefunden habe, das mich für die weiteren Jahre meiner wissenschaftlichen Tätigkeit fasziniert hat.
 
10
Wertvolle Anregungen für meine Forschungen erhielt ich durch die regelmäßige Teilnahme an verschiedenen Konferenzen, z. B. der SSHA, der NWSA sowie der OHA Conferences und besonders jener der Cultural Studies Association, 1998 und 2002 in Tampere.
 
11
Z. B. „Jugendliches Protestverhalten seit 1945“ (SS 1993), „Weibliches Protestverhalten im 20. Jh.“ (WS1993), „Cultural Studies“ (SS1999 und WS 2003).
 
12
Studienbeginn 1975, Universitätsprofessor für die Geschichte Südosteuropas am Institut der Geschichte/FB Südosteuropa. Forschungsschwerpunkte: historische Anthropologie, Familie und Geschlechterbeziehungen auf dem Balkan, Visuelle Kulturen.
 
13
Studienbeginn 1975, Senior Researcher am IKT Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Forschungsschwerpunkte: Memory Studies, Zeitgeschichte.
 
14
Studienbeginn 1975, Historiker, seit 2001 Fachhochschullehrer an der FH Joanneum Graz für die Studiengänge Informationsdesign und Journalismus und Unternehmenskommunikation, seit 2004 Leiter des Studiengangs Informationsdesign, seit 2006 Leiter des Master-Studiengangs Ausstellungsdesign.
 
15
Studienbeginn 1983, Mitarbeiter am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz. Forschungsschwerpunkte: Jüdische Kultur, Popular Culture.
 
16
Studienbeginn 1986, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leitung der Programmlinie Migration am Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und Lektorin an der Universität Graz. Forschungsschwerpunkte: Historische Migrationsforschung, Flucht, Exil und Geschlecht, Gedächtnis und Erinnerung, Jüdische Geschichte, Nationalsozialismus und „Wiedergutmachung“, Biographieforschung, Theorie und Praxis der Oral und Video History.
 
17
Studienbeginn 1988, Senior Lecturer am Institut für Geschichte/FB Zeitgeschichte der Universität Graz seit 2013. Arbeitsschwerpunkte: Stadtgeschichte, Gedächtnisforschung, Visual History, Moderne, Slowenien, Österreich.
 
18
Studienbeginn 1990, Assoziierte Professorin für Neuere/Neueste Geschichte am Institut für Geschichte (Universität Graz). Forschungsschwerpunkte: Kultur- und Geschlechtergeschichte, Gendertheorie, Kulturtheorie, Moderne, Nationalismen, Auto/Biographie, Körper, Erster Weltkrieg, Museologie.
 
19
Studienbeginn 1993, Universitätsprofessor für Jüdische Studien am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz. Forschungsschwerpunkte: Jüdische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, Gedächtnisgeschichte, Nationalsozialismus und Holocaust sowie Wiedergutmachung, Restitution, Antisemitismus.
 
20
Studienbeginn 2001, Studium Geschichte und Kulturanthropologie in Graz und Prag. Kurator für die Webplattform und Medieninstallationen im Team des Hauses der Geschichte Österreich. Forschungsschwerpunkte: Geschlechter-, Migrations- und Rassismusgeschichte.
 
21
Elisabeth Katschnigg-Fasch (1948–2012), Universitätsprofessorin am Institut für Volkskunde und Europäischen Kulturanthropologie.
 
22
Studienbeginn 2008, Postdoc. Forschungsschwerpunkte: Europäische Zeitgeschichte und Geschichte europäischer Grenzräume; NS-Geschichte; Geschichte der Jugend und der Kindheit; Bildungsgeschichte und Kulturgeschichte (20–21. Jh).
 
23
Studienbeginn 2009, Postdoc. Forschungsschwerpunkte: Gedächtnis- und Erinnerungsforschung (kollektive Gedächtnisse, Familiengedächtnisse), Mikro- und Erfahrungsgeschichte (Gewalt und Zugehörigkeiten), Visual History (Fotografie, Kolonialismus), Geschichte Italiens 19.–20. Jh. (Nation-Empire-Building, Erster Weltkrieg, Kolonialgeschichte), Geschichte Österreichs im 20. Jh. (Erster Weltkrieg, NS-Studierende in den 1930er-Jahren).
 
24
Studienbeginn 2011, Studium der Geschichte (Bachelor, Master und Lehramt) und Europäischen Kulturanthropologie (Bachelor). Forschungsschwerpunkt: Geschlechtergeschichte.
 
25
Studienbeginn 1984. Assoziierter Professor für Neuere/Neueste Geschichte am Institut für Geschichte (Universität Graz). Forschungsschwerpunkte: Gedächtniskultur und Identitätspolitik, politische Kultur, Kulturtheorie.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Schmidlechner, Karin M. 1992. Jugendliches Protestverhalten in der Nachkriegszeit. In Bericht über den achtzehnten Österreichischen Historikertag in Linz (veranstaltet vom Verband Österreichischer Geschichtsvereine in der Zeit vom 24. bis 29. September 1990), Wien. Schmidlechner, Karin M. 1992. Jugendliches Protestverhalten in der Nachkriegszeit. In Bericht über den achtzehnten Österreichischen Historikertag in Linz (veranstaltet vom Verband Österreichischer Geschichtsvereine in der Zeit vom 24. bis 29. September 1990), Wien.
Zurück zum Zitat Schmidlechner, Karin M. 1994. Austrian youth culture. Austria in the 1950ies. Contemporary Austrian Studies 3: 116–137. Schmidlechner, Karin M. 1994. Austrian youth culture. Austria in the 1950ies. Contemporary Austrian Studies 3: 116–137.
Zurück zum Zitat Schmidlechner, Karin M. 1994. Österreichische Jugendkultur in den 50er Jahren. In Lebenszeichen. 10 Jahre Zeitgeschichte an der Karl-Franzens-Universität, Hrsg. Abteilung für Zeitgeschichte, 93–114. Graz: Universitätsarchiv. Schmidlechner, Karin M. 1994. Österreichische Jugendkultur in den 50er Jahren. In Lebenszeichen. 10 Jahre Zeitgeschichte an der Karl-Franzens-Universität, Hrsg. Abteilung für Zeitgeschichte, 93–114. Graz: Universitätsarchiv.
Metadaten
Titel
Cultural Studies in Graz: Versuch einer Bestandsaufnahme
verfasst von
Karin M. Schmidlechner
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32083-6_23