Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass für die Wärmedämmung und den Schallschutz vor allem Mineralwolle (Glas- und Steinwolle), Polystyrol-Dämmstoffe (EPS und XPS) sowie Polyurethan (PUR) gebraucht werden.
Mineralwolle ist dabei der am häufigsten eingesetzte Dämmstofftyp –Glaswolle und Steinwolle decken zusammen rund 56 Prozent der Nachfrage ab. Um die Dämmung von Dächern mit Mineralwoche geht es beispielsweise im Kapitel "Dächer".
Mehrheitlich wird Mineralwolle eingesetzt
Polystyrolpartikelschaum, also EPS, und extrudergeschäumtes Polystyrol, dann XPS, werden ausführlich im Kapitel "Organische Baustoff im Bauwesen" des Springer-Fachbuchs "Bauchemie für das Bachelor-Studium" besprochen. EPS kommt demnach als Dämmstoff für die Wärmedämmung (WDVS), für die Trittschalldämmung bei Estrichen, für Drainplatten und als Verpackungsmaterial zum Einsatz, XPS bei der Dachdämmung, Bodendämmung bei hoher Belastung und im Sockelbereich (Wand).
Während der Marktanteil von EPS und XPS ebenfalls noch hoch ist, werden Dämmmaterialien aus PUR deutlich weniger abgesetzt. "Polymere mit einem großen Anteil an Porenvolumen finden auf vielen Gebieten Anwendung, zum Beispiel zur Wärmeisolierung im Bauwesen und in der Kältetechnik. Das Ausgangsmaterial ist ein thermoplastischer Kunststoff, zum Beispiel Polystyrol oder Polyurethan", schreiben dazu Erhard Hornbogen, Gunther Eggeler und Ewald Werner im Kapitel "Polymerwerkstoffe" des Springer-Fachbuchs "Werkstoffe".
Regionale Unterschiede
Bezüglich der Anteile der einzelnen Dämmstoffe weisen die Studien-Autoren jedoch darauf hin, dass die Verbrauchsmengen je nach Bedarf in den einzelnen Ländern teilweise erheblich variieren. Klimatische Faktoren und Kundenpräferenzen, Anschaffungskosten sowie das Image und die technischen Eigenschaften des Produkttyps würden beim Einsatz eine erhebliche Rolle spielen.
So hätte es bei Gebäude-Neubauten, Sanierungen und Renovierungen in Spanien oder Griechenland beispielsweise wegen der Wirtschaftskrise 2008/09 einen starken Rückgang gegeben. Im Vergleich dazu sei die Baukonjunktur in Ländern wie Deutschland oder der Türkei deutlich positiver verlaufen. Die Dämmstoff-Nachfrage hänge außerdem von der wirtschaftlichen Lage eines Landes, Faktoren wie Arbeitslosenquote oder verfügbare Einkommen, sowie von der demografischen Entwicklung ab. Und: Ausschlaggebend für die länderspezifische Nachfrage nach Dämmstoffen sei, wie schnell und umfangreich die jeweiligen Regierungen die Vorgaben der EU in nationales Recht umsetzen – und ob der Bevölkerung eine Verbesserung der Energieeffizienz ebenfalls wichtig sei.
Bedenken zu Dämmstoffen
Doch für 2024 erwarten die Ceresana-Analysten insgesamt einen Verbrauch von über 205 Millionen Kubikmetern. Der Großteil wird dabei auf die Kühlung oder Beheizung von Gebäuden entfallen. Zu dem Anstieg würden einerseits steigende Energiepreise sowie die staatlichen Vorgaben zur Vermeidung von klimaschädlichen Treibhausgasen ihren Beitrag leisten, andererseits aber auch gewünschte Energieeinsparungen von Unternehmen und Hausbesitzern.
Dämpfer würde das Wachstum im Dämmstoff-Markt hingegen immer wieder durch Diskussionen über die Brandsicherheit sowie den Fragen zum Einsatz von möglicherweise gesundheitsschädlichen Additiven sowie zur umweltverträglichen Entsorgung des praktischen Materials erfahren.