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24.02.2017 | Dämmung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Forschungen an Vakuumdämmplatten

verfasst von: Christoph Berger

2:30 Min. Lesedauer

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Derzeit sind sogenannte Vakuum-Isolations-Paneele teuer, empfindlich in der Verarbeitung und zu niedrig in der Lebensdauer. In einem Forschungsprojekt sollen diese Probleme behoben werden.

Bei Vakuum-Isolations-Paneelen werden sogenannte nanoporöse Dämmstoffe vakuumdicht verpackt und ihre Poren evakuiert, sodass deren Wärmeleitfähigkeit vier- bis zehnmal niedriger liegt als die konventioneller Dämmstoffe. So wird es im Kapitel "Bauliche Schutzmaßnahmen" des Springer-Fachbuchs "Frick/Knöll Baukonstruktionslehre 1" beschrieben. "Voraussetzung dafür ist eine mechanisch stabile Struktur der verwendeten offenporigen Stoffe. Mikroporöse Kieselsäure, aber auch Mineralwollegewebe, Polystyrol- und Polyurethanschäume sind schon evakuiert worden", schreiben Ulf Hestermann und Ludwig Rongen. Insbesondere seien es mit vakuumdichten Folien umhüllte Paneele, die auch für die Gebäudedämmung in Frage kämen.

Empfehlung der Redaktion

2015 | Supplement | Buchkapitel

Bauliche Schutzmaßnahmen

Die Innenräume alter Gebäude mit breiten, massiven Wänden und schweren Decken haben, falls sie gut belichtet und belüftet sind, zumeist drei schätzenswerte Eigenschaften: Sie sind trocken, sie sind im Winter warm, im Sommer kühl, und sie sind lärmdicht.


Im Kapitel "Beispiele nachhaltiger Geschäftsmodelle" des Springer-Fachbuchs "Geschäftsmodell Nachhaltigkeit" werden Vakuum-Isolations-Paneele als ein Beispiel für nachhaltige Geschäftsmodelle vom Typus "Ökoeffektivität" aufgeführt. Und im Kapitel "Sommerhitze" des Springer-Fachbuchs "Baukonstruktion im Klimawandel" wird in einer Projektbeschreibung der Hohlraum zwischen einem Metallblech und dem außenliegenden emailliertem Einscheiben-Sicherheitsglas mit einem Vakuumisolationspaneel ausgefüllt, um den Wärmedurchgangskoeffizienten zu verbessern.

Derzeit noch teuer, empfindlich und mit geringerer Lebensdauer

Trotz dieser Vorteile haben die erfolgsversprechenden Vakuumdämmplatten derzeit noch einige Mankos: Sie sind teuer, empfindlich in der Verarbeitung und im Vergleich zu anderen Dämmplatten geringer in ihrer Lebensdauer. Diesen Problemen versucht man nun in dem von der EU mit fünf Millionen Euro geförderten Projekt INNOVIP Herr zu werden – mithilfe innovativer Technologien und neuer Materialien. Auch eine weitere Effizienzsteigerung sowie weitere Features, zum Beispiel Anti-Schimmel-Beschichtungen und ein erhöhter Feuerwiderstand – sollen in diesem Zug entwickelt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, werden zum Beispiel neuartige Schutzfolien sowie alternative Füllmaterialien zum Einsatz kommen. Getestet wird beispielsweise Perlit, was sich kostengünstiger produzieren lässt und eine höhere Lebensdauer als Paneele mit Kieselsäurekernen aufweist.

Folgende Ziele steckte man sich im Einzelnen:

  • eine um mindestens 25 Prozent effektivere Dämmleistung,
  • eine standardisierte Mindestnutzungsdauer von 25 Jahren bei minimalem Verschleiß,
  • die Entwicklung eines innovativen Produktionsprozesses, durch den der Aufwand für das Einpacken der Stützkerne mit der Folie reduziert wird, und dadurch eine Senkung der Herstellungskosten um 30 Prozent im Vergleich zu derzeit angebotenen VIP,
  • eine Senkung der Kosten für die Dämmmaßnahme um etwa 30 Prozent im Vergleich zu etablierten Vakuum-Dämmsystemen und herkömmlichen Dämmstoffen (verglichen mit den Kosten pro Quadratmeter für Dämmsysteme mit identischer Leistung),
  • die Implementierung von Zusatzfunktionen.

Dämmwirkung für 50 Jahre

So soll zum Beispiel das neue Design für die Hüllfolien eine um mindestens 40 Prozent geringere Durchlässigkeit für Wasserdampf und Luft aufweisen und so eine gute Dämmwirkung für bis zu 50 Jahre garantieren. Das arbeitsintensive Einpacken vorgefertigter Stützkerne mit Folie soll durch das Zusammenlegen mehrerer Produktionsschritte vereinfacht werden. Und die Verwendung eines losen Pulvers aus pyrogener Kieselsäure im Vergleich zu gepressten Platten lasse eine geringere Dichte für den Füllstoff zu, heißt es. Damit sollen Material- und Produktionskosten gesenkt werden. Und auch an den Paneelrändern und bei der Montage will man Optimierungen erzielen.

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