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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Das Drama von Digitalisierung und Pandemie. Bergamo und sein Donizetti-Theater in Zeiten von Covid-19

verfasst von : Ester Saletta

Erschienen in: Neue Wege für die Kultur?

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Angesichts der rasanten Entwicklungen in der Kommunikationstechnologie und auch in ihrer globalen Implementierung schien es mir interessant, der Frage nachzugehen, welche Veränderungen dies in den Bereichen Kultur, Gesellschaft und Kulturgesellschaft nach sich zieht, und ob dadurch eine Modifikation soziologischer Begriffe erforderlich werden könnte. Diese Problematik tritt besonders deutlich angesichts der Aspekte von Räumlichkeit und Zeitlichkeit hervor, die in den Begriffen Kultur und Gesellschaft enthalten sind, aber unter den aktuellen veränderten Bedingungen nicht im gleichen Maße selbstverständlich sind, wie noch bis vor Kurzem. Wo befindet sich beispielsweise die effektive räumliche Grenze einer Kultur oder Subkultur unter der Voraussetzung weltumspannender Kommunikation? All das lässt sich nur durch eine Beschreibung auf der sogenannten „Sachebene“, die die neuen Kommunikationsstrategien gemeinsam mit den neuen sozialen Bedürfnissen unserer pandemischen Corona-Zeit illustrieren, erklären und verstehen. Deswegen fragt man sich, was unter dem Begriff Digitalisierung der Kulturformen konkret zu verstehen sein soll.

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Fußnoten
1
Bortolo Riccardi war ein Theatermann in einer Zeit großer Veränderungen. Sein Leben ähnelt einer tragikomischen Oper. Geschickt und schlau umging er die Vorschriften, die den Bau von Theatern verboten. Und zwar sehr erfolgreich. Seine Aufführungen waren ausverkauft, auf Kosten anderer Theater. Das brachte Ärger. Zuerst durch die venezianischen Inquisitoren und die Verurteilung zu zwei Jahren Haft wegen aufklärerischer Ideen und pro-französischer Sympathien. Dann wird das Kunststück seines Lebens, das nach ihm benannte Theater, in einer einzigen Nacht von einem Brandanschlag zerstört. Er weiß, wer es war: Graf Ottolini, Vertreter des alten aristokratischen Bergamo. Aber es gibt keinen Beweis. Er beschließt, nicht aufzugeben und startet wieder mit „provisorischem Theater“ in Zelten. Aber dann stellt sich die Welt auf den Kopf, das alte Regime bricht zusammen, Graf Ottolini wird für schuldig befunden und verurteilt, sein Vermögen beschlagnahmt. Und so krönt Bortolo Riccardi zuletzt doch noch seinen Traum, ein großes Theater zu bauen. Dasselbe Theater, das hundert Jahre später nach Gaetano Donizetti benannt wird.
 
2
Francesco Lucchini, 1755 in Bergamo geboren, war Sohn einer Architektenfamilie. 1783 war er Vorarbeiter in Bergamo auf der Baustelle des Palazzo Vailetti, basierend auf einem Projekt von Simone Cantoni. Später baute er in seiner Heimatstadt Bergamo die kleine Kirche Santi Simone e Giuda. 1786 gehörte er zu den Architekten der Umstrukturierung des Palazzo Roncalli. Lucchini starb 1826 in Bergamo.
 
3
Francesco Domenighini wurde in Breno, einer kleinen Stadt im Val Camonica in der Provinz Brescia, geboren, wo er schon früh als Bäckerjunge in der Bäckerei der Stadt arbeitete. Seine Leidenschaft für das Zeichnen veranlasste ihn, sich an den Maler Giuseppe Rota zu wenden, der im Bergdorf war, um einige Häuser mit Fresken zu versehen. Letzterer nutzte die Fähigkeiten des Jungen und nahm ihn 1876 mit nach Bergamo, um in seinem Atelier zu arbeiten. Dort hatte Dominighini die Gelegenheit, andere Künstler kennen zu lernen, darunter Enrico Scuri, Cesare Tallone und Antonio Guadagnini. In den folgenden Jahren diente Domenighini im Kavallerieregiment in Mailand. Anschließend zog er nach Rom, um an der Kostümschule zu studieren. In Rom stellte er sein erstes Werk „Porträt einer Schwester“ aus, das positiv besprochen wurde. Von 1885 bis 1896 lebte er in Buenos Aires. Er kehrte kurzzeitig nach Italien zurück, um Laura Campana zu heiraten, seine ehemalige Schülerin, deren Porträt Ponziano Loverini malte. In Argentinien adoptierte er Laurita, die Tochter seines Schwagers, die nach einem schweren Unfall verwaist war. Es gibt eine reichhaltige Dokumentation der argentinischen Zeit. 1907 kehrte er endgültig nach Italien zurück und ließ sich in Bergamo nieder. Er arbeitete viele Jahre als Zeichenprofessor an der Andrea Fantoni School of Art. 1950 starb Domenighini hochbetagt in Bergamo.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Brockman, John (2019): Der Geist der unbegrenzten Möglichkeiten. Von Kybernetik, Mensch und Maschine – eine kurze Geschichte des Nachdenkens über künstliche Intelligenz. In: SZ Nr. 63 vom 15.03.2019, Seite 11 Brockman, John (2019): Der Geist der unbegrenzten Möglichkeiten. Von Kybernetik, Mensch und Maschine – eine kurze Geschichte des Nachdenkens über künstliche Intelligenz. In: SZ Nr. 63 vom 15.03.2019, Seite 11
Zurück zum Zitat Brühl, Jannis u. Steinke, Ronen (2019): Morgen ein Mörder. Polizisten jagen Verbrecher immer häufiger mit Algorithmen: Software errechnet die Gefährlichkeit von Menschen und warnt vor Anschlägen. Aber was, wenn sie sich irrt? In: SZ Nr. 63 vom 02.03.2019, Seite 33 Brühl, Jannis u. Steinke, Ronen (2019): Morgen ein Mörder. Polizisten jagen Verbrecher immer häufiger mit Algorithmen: Software errechnet die Gefährlichkeit von Menschen und warnt vor Anschlägen. Aber was, wenn sie sich irrt? In: SZ Nr. 63 vom 02.03.2019, Seite 33
Zurück zum Zitat Graff, Bernd (2019): Malen nach Zahlen. Ein von einer künstlichen Intelligenz „gemaltes“ Bild sorgt für Aufsehen und bringt unseren Kunstbegriff ins Wanken. Bei einer Tagung in Zürich versuchten Künstler, Juristen und Forscher ihn zu retten. In: SZ Nr. 66 vom 19.03.2019, Seite 10 Graff, Bernd (2019): Malen nach Zahlen. Ein von einer künstlichen Intelligenz „gemaltes“ Bild sorgt für Aufsehen und bringt unseren Kunstbegriff ins Wanken. Bei einer Tagung in Zürich versuchten Künstler, Juristen und Forscher ihn zu retten. In: SZ Nr. 66 vom 19.03.2019, Seite 10
Zurück zum Zitat Hahn, Ulla (2019): Vernunft ist auch eine Herzenssache. Zum Verhältnis von künstlicher Intelligenz und Literatur. In: FAZ Nr. 58 vom 09.03.2019, Seite 16 Hahn, Ulla (2019): Vernunft ist auch eine Herzenssache. Zum Verhältnis von künstlicher Intelligenz und Literatur. In: FAZ Nr. 58 vom 09.03.2019, Seite 16
Zurück zum Zitat Hegemann, Carl (2005): Muss Theater Theater sein? Die Bühne als Anachronismus und Paradigma der Mediengesellschaft. In: Hegemann, Carl 2005: Plädoyer für die unglückliche Liebe. Texte über Paradoxien des Theaters 1980–2005. Herausgegeben von Sandra Umathum. Recherchen 28. Berlin: Theater der Zeit: 203–208 Hegemann, Carl (2005): Muss Theater Theater sein? Die Bühne als Anachronismus und Paradigma der Mediengesellschaft. In: Hegemann, Carl 2005: Plädoyer für die unglückliche Liebe. Texte über Paradoxien des Theaters 1980–2005. Herausgegeben von Sandra Umathum. Recherchen 28. Berlin: Theater der Zeit: 203–208
Zurück zum Zitat Lehmann, Hans-Thies (1999): Postdramatisches Theater. Frankfurt/M: Verlag der Autoren Lehmann, Hans-Thies (1999): Postdramatisches Theater. Frankfurt/M: Verlag der Autoren
Zurück zum Zitat Lughi, Giulio (2021): La corsa al digitale negli ambienti artistici: entusiasmi e contraddizioni. In: Agenda Digitale 2020 URL: file:///C:/Users/UTENTE/Downloads/La_corsa_al_digitale_negli_ambienti_arti%20(1).pdf [14.3.2021] Lughi, Giulio (2021): La corsa al digitale negli ambienti artistici: entusiasmi e contraddizioni. In: Agenda Digitale 2020 URL: file:///C:/Users/UTENTE/Downloads/La_corsa_al_digitale_negli_ambienti_arti%20(1).pdf [14.3.2021]
Zurück zum Zitat Schwengel, Hermann (Hrsg.) (1999): Grenzenlose Gesellschaft, Bd. 1. Opladen, Verlag Leske und Budrich Schwengel, Hermann (Hrsg.) (1999): Grenzenlose Gesellschaft, Bd. 1. Opladen, Verlag Leske und Budrich
Zurück zum Zitat Spiekermann, Sarah (2019): Der Mensch: ein Fehler. Welches Weltbild steckt in künstlicher Intelligenz? In: SZ Nr. 70 vom 23.03.2019, Seite 13 Spiekermann, Sarah (2019): Der Mensch: ein Fehler. Welches Weltbild steckt in künstlicher Intelligenz? In: SZ Nr. 70 vom 23.03.2019, Seite 13
Zurück zum Zitat Uzelac, Aleksandra u. Cvjetiĉanin, Biserka (Hrsg.) (1989): Digital Culture: The Changing Dynamics. Zagabria, IMO Verlag Uzelac, Aleksandra u. Cvjetiĉanin, Biserka (Hrsg.) (1989): Digital Culture: The Changing Dynamics. Zagabria, IMO Verlag
Zurück zum Zitat Wiener, Norbert (1958): Mensch und Menschmaschine. Berlin: Ullstein Wiener, Norbert (1958): Mensch und Menschmaschine. Berlin: Ullstein
Metadaten
Titel
Das Drama von Digitalisierung und Pandemie. Bergamo und sein Donizetti-Theater in Zeiten von Covid-19
verfasst von
Ester Saletta
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37862-2_18