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2017 | Buch

Das Gedankengut der Österreichischen Schule der Nationalökonomie

Eine Analyse der Vorwürfe der Normativität und Unwissenschaftlichkeit

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Über dieses Buch

Der Autor liefert eine umfassende Darstellung des Gedankengutes der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, von der einzigartigen Methode über die ökonomischen und gesellschaftstheoretischen Kernaussagen zu den rechtstheoretischen und normativen Elementen. Dabei wird die Darstellung begleitet von einer wissenschaftstheoretischen Evaluation der Positionen und einem Vergleich mit den Ansätzen der Standardökonomik. So wird der Ansatz der Österreichischen Schule der Nationalökonomie als Alternative bzw. Ergänzung zur Standardökonomik etabliert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Problemstellung

Im Jahr 1987 attestierte der Ökonom Murray N. Rothbard, welcher zur Österreichischen Schule der Nationalökonomie zu zählen ist, der Ökonomie eine „Kuhnsche Krisensituation“. Diese schrieb er den offen zutage getretenen Mängeln in den Vorhersagen der Ökonomen zu.

Jonas Kolb

Eine historische Hinführung

Frontmatter
Chapter 2. Einführung

In diesem Teil wird der geschichtliche Hintergrund und Werdegang der österreichischen Schule misesianischer Prägung aufgezeigt.

Jonas Kolb
Chapter 3. Vorgeschichte der Österreichischen Schule

Als Ursprung der Denktradition der österreichischen Schule lässt sich Aristoteles (384-322 v. Chr.) aufgrund von vier Punkten identifizieren. Erstens war die aristotelische Philosophie die Grundlage, auf welcher die Überlegungen der mittelalterlichen Scholastiker aufbauten. Zweitens bildet die aristotelische Metaphysik die Grundlage der Austrian School.

Jonas Kolb
Chapter 4. Carl Menger

Carl Menger (1840-1921) besitzt eine überragende Bedeutung für die Austrian School. Er ist ihr Gründer und derjenige, welcher die Kernelemente der Austrian School definierte und sie damit als eigenständige Schule begründete. Er entwickelte die Wert- und Preistheorie, welche im Zentrum des ökonomischen Theoriegebäudes der Austrian School steht, und wendete die Methode an, die ihr Fundament bildet.

Jonas Kolb
Chapter 5. Eugen von Böhm-Bawerk

Eugen von Böhm-Bawerks (1851-1914) Bedeutsamkeit für die Austrian School ist maßgeblich begründet durch seine Erarbeitung der Grundlagen der „österreichischen“ Kapital- und Zinstheorie, veröffentlicht in seinem theoretischen Hauptwerk Positive Theorie des Kapitales (1889) und seiner Funktion als Lehrer von Ludwig von Mises.

Jonas Kolb
Chapter 6. Ludwig von Mises

Ludwig von Mises (1881-1973) war die zentrale Figur der Austrian School im 20. Jahrhundert. Er war dies sowohl aufgrund seiner ökonomischen Beiträge als auch durch den Umstand, dass es seiner überzeugten und konstanten Vertretung und Erweiterung der Ideen und Erkenntnisse der Austrian School zuzurechnen ist, dass die österreichische Schule nicht in Vergessenheit geraten ist – dies auch durch sein unbeirrtes Eintreten für jene Ideen zu Zeiten, als dies wenig Aufmerksamkeit und Anerkennung einbrachte.

Jonas Kolb
Chapter 7. Zur ”4. Generation”

Die oft als 4. Generation der Austrian School bezeichneten Ökonomen, welcher unter anderem Friedrich August von Hayek (1899-1992), Gottfried Haberler (1900-1995), Fritz Machlup (1902-1983), Oskar Morgenstern (1902-1977) und Paul Narcyz Rosenstein-Rodan (1902-1985) zugerechnet werden, wurden massgeblich geprägt durch Friedrich von Wieser. Wie oben erwähnt war dieser jedoch stark beeinflusst von der Lausanner Schule und unterschied sich in seinen Lehren deutlich von Carl Menger. Dies übertrug sich auch auf seine Schüler, welche aus diesem Grund, in gleicher Weise wie Wieser, nur unter Vorbehalt der österreichischen Schule im Sinne Mengers zugeordnet werden können.

Jonas Kolb
Chapter 8. Die Österreichische Schule und ihre Strömungen

Im Jahr 1993 schrieb Rothbard zu der unter dem Begriff der Österreichischen Schule der Nationalökonomie firmierenden ökonomischen Schule.

Jonas Kolb

Epistemologie

Frontmatter
Chapter 9. Einführung

Widersprüche zwischen den Theorien verschiedener ökonomischer Denkschulen haben ihren Ursprung häufig in den unterschiedlichen verwendeten Methoden. Eine Debatte zwischen Vertretern verschiedener Theorien führt somit oft zu einer Debatte über Methode. Die epistemologische Fundierung und Begründung von Methode gewinnt so zentrale Bedeutung.

Jonas Kolb
Chapter 10. Der Historismus

Die Auseinandersetzung mit der Position des Historismus begann für die Österreichische Schule im Kontext der unter dem Namen Methodenstreit bekannt gewordenen Kontroverse mit der Deutschen Historischen Schule der Nationalökonomie. Die Kernaussage des Historismus besagt, dass.

Jonas Kolb
Chapter 11. Der Empirismus

Das Verständnis der Austrian School vom Kern des Empirismus fasst Hoppe wie folgt zusammen.

Jonas Kolb
Chapter 12. Die Begründung des methodischen Dualismus

Nun folgt die Adressierung der Frage nach der den verschiedenen Wissenschaften angemessenen Methode. Die Idee des methodologischen Dualismus besagt dabei, dass in den Sozialwissenschaften eine von den Naturwissenschaften verschiedene Methode angemessen ist. Diese Position wird von Vertretern des Mainstreams der Ökonomie abgelehnt.

Jonas Kolb
Chapter 13. Die „kantianische“ Fundierung des Axioms des Handelns

Von Mises’ Argumentation zur Etablierung des Axioms des Handelns als Basis für die praxeologische Methode ist beeinflusst durch die epistemologischen Arbeiten Immanuel Kants. Von Mises gebraucht dabei Kants Terminologie und Teile seiner Erkenntnistheorie. Dabei ist jedoch zu beachten, dass von Mises diese Erkenntnistheorie verändert und ergänzt, weshalb eine Einordnung von von Mises’ als Kantianer nur bedingt möglich ist.

Jonas Kolb
Chapter 14. Die „aristotelische“ Fundierung des Axioms des Handelns

Das Axioms des Handelns, des Ausgangspunktes der praxeologischen Methode, ist bei Rothbard das Gleiche wie bei von Mises und Hoppe.

Jonas Kolb
Chapter 15. Zur Vereinbarkeit der verschiedenen Fundierungen

Von zentraler Bedeutung im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit der Fundierungen von Rothbard bzw. von von Mises und Hoppe ist die Frage nach dem Status des Axioms des Handelns in den jeweiligen philosophischen Systemen. Für den Aufbau einer einheitlichen ökonomischen Theorie mit gleichem Geltungsanspruch müssen beide Richtungen ein geteiltes Verständnis bezüglich der Bedeutung und des Status des Axioms des Handelns besitzen.

Jonas Kolb

Methode

Frontmatter
Chapter 16. Einführung

Bis zu diesem Punkt der vorliegenden Arbeit erfolgte eine Darstellung der Kritik der Austrian School und der epistemologischen Begründung des Empirismus/Positivismus sowie des Historismus und damit einhergehend die Verteidigung der Unumgänglichkeit einer rationalistischen Fundierung von wissenschaftlicher Methode. Auf dieser Grundlage wurde dann die Begründung für den methodologischen Dualismus, die Notwendigkeit unterschiedlicher Methoden in den Natur- und Sozialwissenschaften, dargestellt.

Jonas Kolb
Chapter 17. Das Axiom des Handelns

Das Axiom des Handelns besagt, dass Menschen handeln. Handeln ist dabei zu verstehen als bewusstes Verhalten. Handeln ist Verhalten, welches durch einen Zweck bestimmt ist, der vom handelnden Subjekt ausgeht. Es ist auf ein Ziel gerichtet.

Jonas Kolb
Chapter 18. Das Verfahren der praxeologischen Methode

Als Grundlage zur Erläuterung der praxeologischen Methode soll folgende strukturierte Zusammenfassung von Hoppe dienen.

Jonas Kolb
Chapter 19. Kennzeichen der praxeologischen Methode

Bei der praxeologischen Methode der Austrian School handelt es sich um eine verbale und formale Methode. Sie bedient sich in ihren Deduktionen der verbalen Logik und nicht der mathematischen. Der Vorzug der verbalen Logik beruht zum einen auf Charakteristika der verbalen Logik, welche diese für die Wissenschaft vom Handeln als besonders geeignet erscheinen lassen, zum anderen auf fundamentalen Problemen, welche mit der mathematischen Methode in diesem Bereich einhergehen.

Jonas Kolb
Chapter 20. Eingrenzung und Zielsetzung der Ökonomie

Die Ökonomie – oder genauer die ökonomische Theorie – ist ein Teilgebiet der Praxeologie. Die Praxeologie ist geeint durch die praxeologische Methode, die Deduktion von Propositionen aus dem System der Kategorien des Handelns, welche im Axiom des Handelns impliziert sind. Diese Methode grenzt die Praxeologie von den anderen Wissenschaften, welche menschliches Handeln als ihren Gegenstand haben, ab.

Jonas Kolb
Chapter 21. Der „Mainstream“: Empirismus und Modelle

In der vorliegenden Arbeit wurde und wird der Begriff des „ökonomischen Mainstream“ bzw. „Mainstream“ gebraucht. Dieser Mainstream wird an einigen Stellen der Austrian School gegenübergestellt. Diese Gegenüberstellung „ökonomischer Schulen“ generiert dabei die Frage nach der grundsätzlichen Abgrenzung dieser voneinander.

Jonas Kolb

Ökonomie

Frontmatter
Chapter 22. Einführung

Die Ergebnisse der ökonomischen Analysen der Austrian School, sowohl ihre theoretischen Erklärungen als auch ihre Erläuterungen im Bezug auf konkrete ökonomische Problemstellungen und verschiedene wirtschaftspolitischer Systeme, unterscheiden sich, teilweise sehr weitreichend, von denen des „Mainstream“. In den vorangegangenen Teilen zur epistemologischen Fundierung und Methode der Austrian School wurde die besondere methodologische und epistemologische Position dieser Denkschule erläutert, welche die allgemeine Grundlage für die sich vom Mainstream unterscheidenden Ergebnisse ökonomischer Analyse darstellt.

Jonas Kolb
Chapter 23. Grundlagen und Grundkonzepte

Dieser erste Abschnitt über das individuelle Handeln stellt die Grundlage für das Verständnis der Theorie des Marktes und der Eingriffe in den Markt der Austrian School dar.

Jonas Kolb
Chapter 24. Theorie der reinen Marktwirtschaft

Das Ziel der ökonomischen Analysen der Austrian School liegt in der Offenlegung von in der Struktur des zielgerichteten menschlichen Handelns identifizierbaren Kausalzusammenhängen, um so ein Verständnis der in der realen Welt beobachtbaren ökonomischen Phänomene zu ermöglichen. Die Analyse der Austrian School kann dabei als in drei Stufen erfolgend interpretiert werden. Die erste Stufe besteht in der Deduktion allgemeiner Aussagen über das individuelle Handeln und seiner Gesetzmäßigkeiten aus dem Axiom des Handelns.

Jonas Kolb
Chapter 25. Theorie des Sozialismus

Das dem reinen Markt diametral entgegengesetzte Gedankenbild ist das des Sozialismus. Dieses ist dadurch bestimmt, dass der in der reinen Marktwirtschaft bestehende Prozess der Organisation der Produktion durch die Interaktion der Entscheidungen von Privateigentümern über die Verwendung ihrer Produktionsfaktoren ersetzt wird durch eine zentrale Planung.

Jonas Kolb
Chapter 26. Theorie des Interventionismus

Die reine Marktwirtschaft und der Sozialismus sind die Extreme in Bezug auf die Frage nach der Zentralität bzw. Dezentralität der Organisationsform eines ökonomischen Systems. Systeme, welche weder absolut hierarchisch sind noch ausschließlich durch die Institution des Privateigentums bestimmt sind, heißen interventionistisch.

Jonas Kolb
Chapter 27. Der „Mainstream“: Ökonomik der Modelle

In Kapitel 20.3 der vorliegenden Arbeit wurde das Missverhältnis zwischen den Anforderungen von Poppers Falsifikationismus und der Praxis ökonomischer Forschung vor dem Hintergrund der zutagegetretenen Schwächen in ökonomischen Prognosen, dargelegt als Argument für eine konsequente Nutzung der falsifikationistischen Methode in der Ökonomie in Äquivalenz zu den Naturwissenschaften. An dieser Stelle soll eine alternative Interpretation von Poppers wissenschaftstheoretischen Arbeiten und dem Verhältnis der Methode der Ökonomie zu der der Naturwissenschaften erläutert werden, welche einen anderen Erklärungsansatz in Bezug auf die Ungenauigkeit in den ökonomischen Prognosen impliziert.

Jonas Kolb

Gesellschaftstheorie und normative Positionen

Frontmatter
Chapter 28. Einführung

Die im vorhergehenden Teil erläuterte ökonomische Theorie stellt den größten und umfangreichsten Bestandteil des Gedankengutes der Austrian School dar. Zusätzlich setzten und setzen sich ein großer Teil der Anhänger der österreichischen Schule, angefangen mit Carl Menger, auch mit den die ökonomische Theorie konstituierenden Annahmen des Bestehens eines Systems von Privateigentumsrechten, im Fall der Ausarbeitung der Theorie der reinen Marktwirtschaft, sowie des Staates, bei der Untersuchung der Auswirkungen interventionistischer Maßnahmen, auseinander. Während die ökonomische Theorie die Auswirkungen des Bestehens dieser Institutionen, in ihren verschiedenen Ausprägungen, in Bezug auf die Produktion vor dem Hintergrund der Präferenzen der Menschen zum Thema hat, steht bei der Gesellschaftstheorie der Austrian School die Frage nach den Charakteristika sowie den Bedingungen für das Entstehen und Bestehen dieser Institutionen im Mittelpunkt.

Jonas Kolb
Chapter 29. Grundlagen und Begriffe

Grundlage der Gesellschaftstheorie der Austrian School ist, in gleicher Weise wie in der ökonomischen Theorie, die praxeologische Methode. Eine Erklärung von Gesellschaft und gesellschaftlichen Institutionen erfolgt vor dem Hintergrund der aus dem Axiom des Handelns deduzierbaren Gesetzmäßigkeiten.

Jonas Kolb
Chapter 30. Die zwei Formen von Gesellschaft

Handeln besteht immer im Einsatz von Mitteln zur Erreichung von Zielen. Einem isolierten Individuum stehen dabei zwei Wege zur Erlangung der Mittel, mit welchen es seine Ziele zu erreichen vermag, offen: erstens die Aneignung von natürlichen, originären Ressourcen und zweitens Produktion, die Umwandlung natürlicher Ressourcen und schon zuvor produzierter Güter unter Zuhilfenahme selbiger. Bei der Betrachtung von mehr als einem Individuum erweitert sich die Palette an Möglichkeiten, welche den Akteuren zur Verfügung stehen, um in den Besitz von Gütern zu gelangen, um diejenige der Erlangung der jeweils vom anderen angeeigneten und produzierten Güter.

Jonas Kolb
Chapter 31. Die Privatrechtsordnung

Im Kontext der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Organisationsform der Privatrechtsordnung besteht die zentrale Frage wohl darin, ob eine solche überhaupt möglich ist, oder anders ausgedrückt, ob die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens, die Vermeidung des Auftretens eines Maßes an gewaltsamen Konflikten, welche eine „entwickelte“ Gesellschaft unmöglich machen, ohne die Institution des Staates sicherzustellen ist.

Jonas Kolb
Chapter 32. Die politische Ordnung

Eine politische Ordnung wurde, im Kontext der Unterscheidung wirtschaftlicher und politischer Handlungen zur Erlangung der für die individuelle Zielerreichung notwendigen Mittel, als solche Ordnung definiert, in welcher das bestehende und in der Regel eingehaltene und durchgesetzte Regelsystem vorsieht, dass sich einige Mitglieder dieser Gesellschaft Güter außerhalb des Rahmens der wirtschaftlichen Handlungen, der Aneignung von herrenlosen Gütern und des freiwilligen Tausches, aneignen. Das Regelsystem der politischen Ordnung gestattet es einigen Mitgliedern dieser Gesellschaft, sich Güter durch gewaltsame Handlungen anzueignen.

Jonas Kolb
Chapter 33. Normativen Positionen und die Austrian School

Ludwig von Mises’ politische Position war unzweifelhaft die eines vehementen Vertreters des Laissez-faire. Er verstand sich selbst und wurde verstanden als klassisch Liberaler. Diese Position besteht für ihn dabei im Vertreten eines Systems der Privateigentumsrechte.

Jonas Kolb
Chapter 34. Der „Mainstream“: Modelle von Anarchie und Staat

Der größte Teil der Ökonomen im Mainstream betrachtet die Frage nach der Notwendigkeit des Staates als Institution der Regelsetzung und Regeldurchsetzung als affirmativ beantwortet. Im Großteil der ökonomischen Publikationen, ob in Lehrbüchern oder Artikeln, wird die Notwendigkeit des Staates entweder als Annahme vorausgesetzt oder sehr kurz mit Verweis auf Philosophen wie Hobbes oder mit Verweis auf ein im Kontext von Regelbefolgung und Regelbruch auftretendes „Gefangenendilemma“ begründet.

Jonas Kolb

Zu den Vorwürfen der Normativität und Unwissenschaftlichkeit

Frontmatter
Chapter 35. Einführung

Die Theorien und Analysen der Vertreter der Austrian School sind regelmäßig dem Vorwurf der „Unwissenschaftlichkeit“ ausgesetzt. Dieser beruht dabei auf der Kritik, diese seien ihrem Charakter nach „ideologische“ Streitschriften zur Beförderung einer Politik des „Laissez-faire“ im Gewand wissenschaftlicher Arbeiten. Methode und Analysen wären so gestaltet, dass die Ergebnisse notwendigerweise in normativen Urteilen zugunsten libertärer politischer Positionen bestehen, oder behaupten, die praxeologische Methode, welche von den Vertretern der Austrian School verwendet wird, genüge den Anforderungen „guter wissenschaftlicher Praxis“ nicht, wobei diese Kritik häufig auch mit dem Vorwurf des „Dogmatismus“ einhergeht.

Jonas Kolb
Chapter 36. Normativität und die Theorie der Austrian School

Die Austrian School wird regelmäßig in Verbindung gebracht mit einer normativen Position zugunsten einer Politik des „Laissez-faire“ und der privaten Eigentumsrechte. Dies wurde dabei über die deskriptive Feststellung hinaus, dass es sich bei allen Vertretern der Austrian School auch um Vertreter dieser normativen Position handelt, auch im Sinne der mangelnden Wertfreiheit der Theorie der Austrian School, der Behauptung des Bestehens eines ideologischen, normativen Charakters dieser Theorie, kritisiert.

Jonas Kolb
Chapter 37. Wissenschaftlichkeit und Praxeologie

Die Anhänger der Austrian School vertreten die Ansicht der Angemessenheit einer aprioristischen, nicht empirischen Methode als Grundlage der theoretischen Sozialwissenschaften. Diese Methode basiert auf einem Axiom, dem Axiom des menschlichen Handelns, und besteht grundsätzlich in der Deduktion sozialwissenschaftlicher Theorie aus diesem. Sozialwissenschaftliche Theorie ist somit zu verstehen als die Summe der Deduktionen aus dem Axiom des menschlichen Handelns.

Jonas Kolb
Chapter 38. Der Ansatz des Mainstream

Der von den meisten Ökonomen vertretene Falsifikationismus basiert auf einer empirischen epistemologischen Position. Diese empirische Grundposition, beinhaltend dass Wissen über die Welt qua Sinneserfahrung generiert werden kann, wird kaum bestritten.

Jonas Kolb
Chapter 39. Austrian School und „Mainstream“

In diesem abschließenden Kapitel werden, vor dem Hintergrund der in der vorliegenden Arbeit vorgenommenen recht abstrakten Reflexionen, die beiden Ansätze – der der Austrian School und der des Mainstream – anhand der Fragen nach den jeweiligen Erklärungszielen und Erklärungspotentialen gegenübergestellt und auf dieser Basis die Möglichkeit einer „kooperativen Koexistenz“ dieser Ansätze evaluiert werden.

Jonas Kolb
Backmatter
Metadaten
Titel
Das Gedankengut der Österreichischen Schule der Nationalökonomie
verfasst von
Jonas Kolb
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-16799-8
Print ISBN
978-3-658-16798-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-16799-8