Zusammenfassung
Das Wort Komfort (Behaglichkeit) wird möglicherweise überstrapaziert. Es hat eine neutrale Qualität. Gewöhnlich wird es als ein angenehmer oder entspannter Zustand eines Menschen in Bezug auf seine Umwelt angesehen. Sicherlich ist dies aber nur ein Teil dessen, was wir zur Anregung und Konzentration des Geistes brauchen? Schließlich kann Komfort eher einschläfernd als anregend sein. Der in diesem Beitrag beschriebene und in zwei Fallstudien demonstrierte Flourish-Ansatz führt uns über das Konzept von Komfort hinaus. Unsere Erfahrung mit der Umwelt ist das Ergebnis eines Zusammenspiels von physischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Gebäude schaffen eine Umgebung, und diese zusammen mit den Menschen bieten eine multisensorische Erfahrung. Die Sinne müssen angeregt werden, um auf die sonst einsetzende Langeweile zu reagieren. Eine Reaktion auf diese Art des Denkens sind Luftsysteme, die aufgrund ihrer stimulierenden Natur eher zufällige Luftbewegungen, wie sehr sanfte Brisen, als einen gleichmäßigen Luftstrom erzeugen. Natürliche Lichtveränderungen im Laufe des Tages sind eine weitere natürliche Variation. Komfort ist eine Kulisse, aber der Mensch braucht auch eine sensorische Veränderung durch die Reize um ihn herum. Es herrscht ein vielschichtiges Gleichgewicht zwischen einem Dauerzustand und vorübergehenden Reizen, das erreicht werden muss. Wir scheinen Vielseitigkeit zu brauchen, um unseren Sinnesorganen Abwechslung zu gewähren. Die Forschung über die Auswirkungen der gebauten Umwelt auf Gesundheit und Wohlbefinden verbessert unsere Kenntnisse ständig. Was wir aus dieser Arbeit schließen können, ist, dass wir auch künftig eine umfassende und ganzheitliche Sicht über die Auswirkungen der Umwelt auf den Menschen brauchen und unseren Gestaltungsspielraum erweitern müssen, um anregende Orte zu schaffen, an denen die Menschen arbeiten und sich wohlfühlen können. Der multisensorische Flourish(Gedeihen)-Ansatz ist ein Weg, dies zu erreichen.