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2025 | Buch

Das Öffentliche und das Private

Informationstechnologische Entwicklungen und deren Einfluss auf öffentliches und privates Leben

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Über dieses Buch

Technologische Entwicklungen beeinflussen öffentliches Leben in Politik und Wirtschaft, aber auch unser eigenes, privates Dasein. Gewollt oder ungewollt kommen wir täglich – und sogar des Nachts, wenn wir schlafen – mit Technologien in Berührung, die wir selbst nur bedingt kontrollieren können oder wollen. Es gibt keine Lebenslage, in denen eine Berührung mit elektronischen Systemen nicht gegeben ist. Insofern hat die Menschheit ihre informatorische Unschuld für immer verloren, bis hin zum Missbrauch persönlichen Identitäten in sozialen Netzen, in denen ein Leben in Scheinidentitäten stattzufinden scheint. Information und Kommunikation sind Wirtschaftsfaktoren geworden, die am Ende des Industriezeitalters und am Beginn des Wissenszeitalters zu stehen scheinen. Das technisch Hergestellte wird dem Organischen immer ähnlicher. Natur und Maschinen verschmelzen und entziehen sich unserer Kontrolle. Man tut, was dem System nutzt. Das Leben wird zu einer Risiko- und Wahrscheinlichkeitsrechnung, und das Ich nur noch zu einem Interface.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung
Zusammenfassung
Informationswissenschaften haben Algorithmen hervorgebracht, die das öffentliche Leben beherrschen, moderne Vertriebsinstrumente, der Einsatz von Smart Grids, Elektroautos, intelligente Häuser und Energiebilanzen. Die Beteiligten an den Szenarien sind der Staat, Unternehmen, Privatpersonen, Kriminelle und Hacker.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 2. Technologischer Überblick und Mitspieler
Zusammenfassung
Wie eingangs erwähnt, kommen wir täglich mit Technologien in Berührung, die wir selbst nur bedingt kontrollieren können oder wollen. Es mag sein, dass ein Schäfer in der Lüneburger Heide diesen Zwängen nicht unterliegt, aber ich bezweifle auch das. Auch seine Schafe unterliegen den Regeln der örtlichen Landwirtschaftskammer und sind wahrscheinlich gechipt oder zumindest mit einer Kennzeichnung versehen, die elektronisch ausgelesen und damit von Rechnersystemen verwaltet werden kann. Mir fehlt es an Phantasie, mir eine Lebenslage in unseren Breiten und fast auch sonst irgendwo vorzustellen, in denen eine Berührung mit elektronischen Systemen – auch indirekt – nicht gegeben ist. Insofern hat die Menschheit ihre informatorische Unschuld für immer verloren. Ich spreche unvollständig nur einige Lebensbereiche an.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 3. E-Commerce
Zusammenfassung
Der Rolle von Wahrheit im Wirtschaftsleben kann man sich auf eine Vielzahl von Wegen nähern. Und jeder Weg zeigt, dass es die eine, durchgängige Rolle der Wahrheit auch hier nicht gibt. Jeder Einstieg beleuchtet auf je eigene Weise ihre Bedeutung.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 4. Smart Energy
Zusammenfassung
Bevor wir uns der Smart Energy Vision widmen, zunächst eine kurze Betrachtung der aktuellen Kunden-Lieferanten-Beziehung im Energie-Sektor, systemisch weitestgehend nach den Vorgaben der Bundesnetzagentur realisiert.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 5. Soziale Netze
Zusammenfassung
Geläufige IT-Anwendungen, die das Private öffentlich machen können – ob gewollt oder nicht – sind die sogenannten Sozialen Netze. Neben den Problemen mit der persönlichen Identität von Nutzern bergen Soziale Netzwerke zudem auch Sicherheitsrisiken wegen möglicher Angriffsmöglichkeiten von außen.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 6. Telematik
Zusammenfassung
Die EU definierte 1994 die Telematik als die „getrennte oder gemeinsame Anwendung von Telekommunikationstechnik und Informatik“. Ursprünglich wurde dieser Begriff von den Franzosen Simon Nora und Alain Minc im Rahmen einer Studie über die Informatisierung der Gesellschaft zum ersten Mal verwendet. Die Beeinflussung weiter Lebensbereiche durch die Telematik ist möglich geworden durch das Auftreten von Big Data, der Sammlung und Verwertung großer Datenmengen.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 7. Wissensökonomie
Zusammenfassung
Mit dem Begriff „Wissensökonomie“ wird eine Wirtschaft bezeichnet, deren zentrale Ressource das Wissen ist, wobei Wissen natürlich immer schon Teil von gesellschaftlichen Prozessen gewesen ist. Im Gegensatz zu früher, als handwerkliche Fertigkeiten maßgebend waren, ist heute Wissen oder „knowledge“ ein entscheidender Wettbewerbsfaktor geworden. Industrielle Produktion kann theoretisch an jedem Ort der Welt stattfinden, wenn die Betriebsmittel dafür vorhanden und das Personal geschult sind, während das Knowhow meistens im Ursprungsland in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Muttergesellschaften verbleibt. Aber auch hier beobachtet man einen zunehmenden Transfer in vormals „unterentwickelte“ Länder.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 8. Big Data
Zusammenfassung
Der Begriff „Big Data“ ist nicht eindeutig definiert, da er einerseits für bestimmte Technologien (Hardware, Datenbanken) steht, andererseits eine Philosophie des Umgangs mit gewaltigen Informationsmengen bezeichnet. Auf jeden Fall geht es um große Datenmengen, deren Volumen, Zusammenführung und Verarbeitung sich den herkömmlichen Methoden der Datenverarbeitung entziehen.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 9. Identität
Zusammenfassung
Das Bundesministerium für Inneres und für Heimat betreibt einen Service, der unter dem Begriff BundID zusammengefasst wird. Dabei handelt es sich um ein Nutzerkonto, über das Bürger Online-Dienste von Behörden in Anspruch nehmen können.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 10. Das Ende der Kontrolle etc.
Zusammenfassung
In diesem Kapitel möchte ich vier Autoren vorstellen, die sich zu den Problemen, Vor- und Nachteilen der digitalen Welt in Büchern geäußert haben. Alle vier Bücher haben national und international jeweils ein beeindruckendes Medienecho hervorgerufen.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 11. Sicherheit
Zusammenfassung
Im Kap. 2 haben wir einige Sicherheitsaspekte bereits angesprochen. Dazu gehören:
  • Einschleusen von Malware: Viren, Trojaner, Würmer
  • Ausspähen und Manipulation von Daten mit den Zielen
    • Passwort erkunden
    • Konfigurationsdaten ermitteln
    • Systemzugriff erzwingen.
      In diesem Kapitel wollen wir uns noch einmal einigen speziellen Sicherheitsproblemen in Kommunikationsnetzen zuwenden.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 12. Die tägliche Begegnung mit den Robotern
Zusammenfassung
Wir begegnen Robotern im weitesten Sinne tatsächlich fast täglich, selbst, wenn wir sie nicht sehen, oder wenn diese Begegnungen meistens nicht so ausfallen, wie wir es uns im überkommenen Sinne vorstellen. Der häufigste Kontakt findet mit Sprachrobotern statt, und dabei geben wir immer auch Teil unserer Persönlichkeit preis.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 13. Erpressung
Zusammenfassung
Es gibt bekanntermaßen eine Unzahl von Gefährdungen im Netz durch kriminelle Aktivitäten. Auf dem Datenhighway sind mehr Übeltäter unterwegs als früher Highwaymen im Wilden Westen. Alle diese Gefahren und Fallen zu thematisieren, würde an dieser Stelle zu weit führen. Dass auch Wissenschaftler Opfer ausgeklügelter Erpressung im Netz werden können, soll am folgenden Fallbeispiel erläutert werden.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 14. Virtualität und Person
Zusammenfassung
Vor einigen Jahren nahm ich an einem Geschäftsessen in einem traditionellen Restaurant in einer kleinen Stadt am Niederrhein teil. Mein Beraterkollege und ich saßen mit zwei Managern eines Logistikunternehmens, das wir seit mehr als zwei Jahren betreuten, zusammen. Von den beiden kannten wir den einen seit Beginn unserer Geschäftsbeziehungen, der andere war neu. Er hatte erst kürzlich unseren alten Ansprechpartner ersetzt, der nunmehr seinen wohl verdienten Ruhestand im europäischen Ausland genoss.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 15. Über Zeit und Raum hinaus
Zusammenfassung
Das Konzept des “Ewigen Lebens” ist zunächst ein religiöses, wobei manche Exegeten “ewig” mit “unendlich” gleichsetzen, andere Theologen dagegen mit dem scholastischen Begriff „nunc stans“ oder „stehendes Jetzt“, was so viel bedeutet, dass Ewigkeit zeitlos und nur gegenwärtig ist. – Wie dem auch sei: es mangelt nicht an Versuchen, zumindest gedanklich die menschliche Endlichkeit schon hier auf Erden zu entgrenzen. Dazu gehört kryonisches Einfrieren bei -196° in flüssigem Stickstoff oder die Suche nach dem Altersgen, um Mittel und Wege zu finden, den Alterungsprozess selbst zu neutralisieren.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 16. Performance – ein Tag im Leben eines Users
Zusammenfassung
Gegen Ende der 1980er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde in IT-Insiderkreisen und unter Nerds ein Begriff geprägt, der auf den ersten Blick despektierlich gegenüber normalen Usern scheint: der DAU – der Dümmste Anzunehmende User. Die Herleitung erfolgte über die gängige Kommunikationstheorie, nach der bei kommunikativen Missverständnissen zwischen Sender und Empfänger immer der Sender Schuld hat, da er die Fähigkeiten des Empfängers zu hoch eingeschätzt hat.
Wolfgang Osterhage
Kapitel 17. Fazit
Zusammenfassung
Manche Biologen sind der Auffassung, dass ein neu-geborener Mensch mental zunächst eine leere Hülle sei, die im Laufe seiner Entwicklung durch seine Interaktion mit der Außenwelt und den ihm umgebenden Personen mit Ideen und sinnlichen Erkenntnissen gefüllt wird, und deren Reifung zur Person das ganze Leben lang fortschreitet. In diesem Sinne wäre ein Neugeborenes zunächst eine „Unperson“.
Wolfgang Osterhage
Backmatter
Metadaten
Titel
Das Öffentliche und das Private
verfasst von
Wolfgang Osterhage
Copyright-Jahr
2025
Electronic ISBN
978-3-658-45294-0
Print ISBN
978-3-658-45293-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-45294-0