Dieser Beitrag bietet einen übergeordneten Blick auf das Standardmodell der Elementarteilchenphysik. Dabei steht weniger die Vollständigkeit im Vordergrund, als die Erläuterung der qualitativen Struktur des Modells, die klare Züge eines Provisoriums erkennen lässt. Um dies zu verstehen, werden auch einige Aspekte wie Feynman-Diagramme und die Rolle des Higgsbosons auf möglichst allgemein zugänglichem Niveau erläutert.
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Wie faszinierend diese Tatsache angesichts der Komplexität der zugrundeliegenden Mathematik ist, habe ich versucht, an anderer Stelle zu beschreiben (Harlander 2021).
An dieser Aussage wird deutlich, dass die Beschreibung über Feynman-Diagramme weit über die Anschauung hinausgeht. Durch eine eindeutige Zuordnung von mathematischen Ausdrücken zu den Linien und Vertices (s. u.) erhält man auch unmittelbar ein quantitatives Resultat für die Wahrscheinlichkeit des dargestellten Prozesses. In diesem Sinn ist es zu verstehen, wenn man von der Addition oder dem Quadrieren von Feynman-Diagrammen spricht.
Der Fachausdruck ist tatsächlich „Chiralität“, vom Griechischen \(\chi \varepsilon \acute{\iota } \rho \) = Hand. Rechts- und linkshändig bezieht sich dabei auf die Spinrichtung des Teilchens bei hohen Energien. Da die Neutrinos keine elektrische und keine starke Ladung haben, besitzen nur die linkshändigen Neutrinos überhaupt eine Ladung (nämlich eine schwache). Ob rechtshändige Neutrinos existieren, wissen wir nicht. Sie würden demnach nur über die Gravitation wechselwirken.