1999 | OriginalPaper | Buchkapitel
Das strategische Netzwerk als Organisationsform internationaler Prüfungs- und Beratungsunternehmen — die Entwicklung zur „Global Professional Services Firm“
verfasst von : Hansrudi Lenz, Marko Schmidt
Erschienen in: Kooperation im Wettbewerb
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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International tätige Prüfungs- und Beratungsunternehmen haben sich in den letzten Jahren als überaus erfolgreiche Organisationsformen erwiesen. Die Globalisierung der Märkte und die Fortschritte in der Informations- und Kommunikationstechnik haben die Ansprüche an den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer — aber auch an andere freie Berufe im Beratungssektor — erheblich verändert. Nicht nur multinationale Konzerne, sondern auch mittelständische Unternehmen nutzen vermehrt weltweite Wirtschaftsräume für Beschaffung, Produktion und Absatz. Mit dem Aktionsradius der Unternehmen verändert sich auch die Aufgabenstellung der Wirtschaftsprüfer (WP). Ein erheblicher Teil des Berufsstandes ist in großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (WPG) tätig, die sich zunehmend mit internationalen Fragestellungen auseinandersetzen. Um den sich daraus ergebenden Anforderungen gerecht zu werden, sind heute die meisten mittleren und großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Mitglieder in einem internationalen Verbund unabhängiger Gesellschaften, einem sog. Prüfungs- und Beratungsnetzwerk (PuB-Netzwerk), das ihnen die weltweite Betreuung ihrer Mandanten ermöglicht. Einen Eindruck von der Bedeutung dieser PuB-Netzwerke erhält man, wenn man die fünf größten internationalen Netzwerke, die sog. Big Five (PricewaterhouseCoopers, Andersen Worldwide, Ernst & Young, KPMG, Deloitte Touche Tohmatsu) betrachtet. Diese erzielten 1998 ca. 60 Mrd. US-$ an Honorareinnahmen und beschäftigten ca. 528.000 Mitarbeiter (darunter 30.386 Partner) weltweit (vgl. Speechly 1999; Hancock 1998, 89–92). Ein immer größerer Anteil der Umsatzerlöse entfällt auf Beratung. Die Entwicklung strategischer Netzwerke kann auch bei anderen freien Berufen, z.B. bei Unternehmensberatern und Rechtsanwälten, beobachtet werden.