2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Das Wachstum der Dienstleistungsarbeit: Vier soziologische Erklärungsansätze (1984)
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Eine seit den dreißiger Jahren immer wieder vorgetragene Entwicklungshypothese über den sozialökonomischen Strukturwandel industrieller Gesellschaften besagt, dass der Anteil der „Dienstleistungsarbeit“ an der Gesamtheit gesellschaftlicher Arbeit in kontinuierlichem Wachstum begriffen sei und dass dieses Wachstum von entscheidender Bedeutung für Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhältnisse, Konsum und Wohlfahrt, die Verteilung gesellschaftlicher Macht und die Strukturen politischer Herrschaft sein werde. In der Geschichte der Soziologie ließen sich die Wurzeln dieser globalen Entwicklungsannahme sogar noch weiter zurückverfolgen als bis zur Zwischenkriegszeit, nämlich etwa bis zu den Untersuchungen Lederers (1912) über die Zunahme und gesellschaftliche Bedeutung der Angestelltenschaft, Karl Renners Begriff der „Dienstklasse“ oder gar Karl Marx’ berühmten Spekulationen über die Heraufkunft einer „Automationsgesellschaft“ in den „Grundrissen zur Kritik der politischen Ökonomie“ (1953, S. 592 ff.), wo er davon spricht, dass die menschliche Arbeitskraft zunehmend aus der materiellen Produktion heraustreten und den Charakter eines „Wächters und Regulators“ der Produktion übernehmen werde.