Daten- und Personenpfade

Auszug

In einem früheren Leben, d. h. zwischen meiner Mumifizierung, wie ein ehemaliger Kollege die Verbeamtung auf Lebenszeit nannte, und dem Entfernen meiner Mumie aus dem Staatsdienst, versuchte ich einmal, die Ergebnisse eines sehr guten Doktoranden bei einem ziemlich großen Chiphersteller in Kalifornien vorzustellen. Dieser Chiphersteller hatte (zum wiederholten Male) eine neue Prozessorarchitektur mit einer beeindruckenden Peak Performance auf den Markt gebracht. Allerdings war es niemandem – vor allem keinem Übersetzer – gelungen, aus diesem Prozessor eine Leistung herauszukitzeln, die nur halbwegs in die Nähe dieser Spitzenleistung kam. Eine besondere Herausforderung bestand darin, auszuführende Operationen des Maschinenprogramms in gut gefüllten Bündeln über die Datenpfade des Prozessors zu schicken. Als Professor für Übersetzerbau kann man meist seine Schadenfreude über die mangelnde Performance-Ausbeute nicht ganz verbergen und nur das Mantra wiederholen, dass die Rechnerarchitekten doch bitte ihre Architekturen zusammen mit Verfahren zur Codeerzeugung betrachten sollten. …