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2023 | Buch

Digitale Bildung jetzt!

Innovative Konzepte zur Digitalisierung von Lernen und Lehre

herausgegeben von: Denis Newiak, Janine Romppel, Alexander Martin

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Wie lassen sich neue digitale Medien für eine moderne Wissensvermittlung an Schulen undHochschulen nutzen? Die Schließung von Bildungseinrichtungen während der Corona-Pandemie hat die Probleme bei der technischen Modernisierung der Schulen offensichtlich werden lassen. Mit der Not entsteht auch die Chance, Schulen neu zu denken – etwa durch innovative Konzepte für virtuelle Unterrichtsformate, den zielorientierten Einsatz von smarten Geräte im Präsenzunterricht und für eine Lehrkräfte-Ausbildung, die umfassend digital qualifiziert. Forscher und Praktiker stellen in diesem Band ihre Studien und Erfahrungen aus dem Bereich der Pädagogik, Medienwissenschaft und angrenzender Disziplinen zusammen, entwickeln Vorschläge für den Einsatz digitaler Medien und Techniken für zeitgemäße Bildungs- und Lehrkonzepte und präsentieren ihre Best Practices.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Digitalisierung, digitale Lehre jetzt?!
Empirische Ergebnisse zur digitalen Lehre im Verlauf zweier Semester
Zusammenfassung
Die Gestaltung digitaler Lehre ist eng mit der Digitalisierung der Hochschulen verwoben und muss strategisch in eine vorhandene oder zu entwickelnde Lehr-Lernkultur eingepasst werden. In der empirischen Betrachtung zweier Semester digitaler Lehre zeigen sich im Vergleich kaum Veränderungen. Dabei werden Defizite und kritische Punkte wie z. B. soziale Eingebundenheit oder stärkerer Einbezug von Medienkompetenz deutlich, die beim zukünftigen Einsatz digitaler Lehre noch zu bearbeiten sind. Die Fokussierung auf didaktische Grundlagen der Hochschullehre bleibt auch bei digitaler Lehre essenziell.
Stefen Müller
Digitale Bildung zwischen Ideal, Realisierung und Kritik: Der Versuch einer Kontextualisierung von Digitalität durch den Begriff der Bildung
Zusammenfassung
Der nachstehende Beitrag diskutiert die Ausrichtung und Ziele verschiedener Verständnisse von digitaler Bildung. Dabei lässt sich der Beitrag leiten von historischen und philosophischen Diskursen rund um den Bildungsbegriff, die im Sinne einer ‚lesson learned‘ herangezogen werden. Ausgangspunkt dieser Rekontextualisierung von digitaler Bildung sind die Ausführungen der griechischen Philosophie, die in ihren Wirkungsweisen und -mechanismen von T.W. Adorno und dessen Konzept der ‚Halbbildung‘ ihren Niederschlag im Bildungsdiskurs fanden. Ausgehend von dem dort identifizierten Dilemma werden gegenwärtige Verständnisse von digitaler Bildung kritisch befragt. Der Beitrag endet mit einer Rückschau zentraler Ergebnisse sowie der Einordnung ebendieser in ein vergleichbares (religiöses) Dilemma.
Till Neuhaus, Marlene Pieper, Michaela Vogt
Digital gestützte Lernumgebungen aus ökologischer Perspektive analysieren und gestalten
Zusammenfassung
Im Beitrag werden die ökologische Perspektive und das Konzept der Behavior-Settings zunächst eingeführt und mit hochschuldidaktischer Weiterbildung verknüpft. Die Erweiterung des klassischen zum hybriden Behavior-Setting bindet dabei das technologievermittelte Lernen ein. Die Befunde einer aktuellen Erhebung zur Aufmerksamkeitsregulation bei Videokonferenzen dient zur Illustration der ökologischen Perspektive, bei der komplexe Umweltvariablen handlungsanregend bzw. handlungshindernd wirken. Daraus werden zentrale Desiderate einer ökologischen Weiterbildungsforschung abgeleitet, deren Erhellung die konstruktivistischen Gestaltungsprinzipien für Lernumgebungen wertvoll ergänzen könnten.
Susanne Günther, Danny Krull
Binnendifferenzierung in der sprachlichen Grundbildung digital gestalten am Beispiel von KANSAS, einer innovativen Suchmaschine für authentische Lehr-/Lerntexte
Zusammenfassung
Binnendifferenzierung ist ein zentraler Baustein für die Gestaltung von Lehr-Lernmaterialien in der sprachlichen Grundbildung. Aufgrund der Besonderheiten der Zielgruppe stellen moderne Unterrichtsformen wie Distanzunterricht und digitale Formate Lehrkräfte jedoch vor große Herausforderungen. In diesem Beitrag wird anhand der Suchmaschine KANSAS demonstriert, wie Lehrkräfte bei der Recherche nach passenden Lehr-Lerntexten unterstützt werden können, um Binnendifferenzierung auch online und auf Distanz zu gestalten. Abschließend werden Desiderate und Chancen digital gestützter Binnendifferenzierung aufgezeigt.
Mareike Kholin, Kerstin Kupka
Reflexive Digitalisierung und kritische Digitalkompetenz
Zusammenfassung
Je weiter die digitale Transformation voranschreitet, desto wichtiger wird die Kompetenz, die digitale Konstitution des Sozialen ganzheitlich zu verstehen, um als mündige Bürger*innen agieren zu können. Die Erzeugung und Vermittlung einer reflektierten, kritischen Digitalkompetenz ist folglich eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Vor diesem Hintergrund plädiert der Artikel für eine systematische Entwicklung und curriculare Verankerung kritischer Digitalkompetenz in der Aus- und Weiterbildung von Lehrer*innen, die über Medienkompetenz hinausreicht. Hierzu beruft er sich auf die sozialwissenschaftliche Digitalisierungsforschung, um ein kritisch-reflexives Konzept von Digitalkompetenz für die Lehramtsausbildung abzuleiten.
Daniel Houben
Die Transformation der Schule in eine hybride Lernumgebung: Erste Erkenntnisse einer internationalen Interviewstudie
Zusammenfassung
Die Welt des 21. Jahrhunderts verändert sich rapide. Um Lernende auf ihr Leben vorzubereiten, müssen Schulen die sich wandelnde Welt wahrnehmen und in ihren Lehr-Lernprozessen abbilden. Eine solche Transformation der traditionellen Lernumgebung Schule – auch ins Digitale – birgt viele Herausforderungen. Welche dies sein können, wird anhand von zwölf Interviews mit Schulleitungen und Lehrkräften verdeutlicht, die an internationalen best pracitce Schulen unterrichten. Es zeigt sich, dass nicht nur (digitale) Kompetenzen von Lehrkräften und Lernenden oder eine digitale Plattform vorhanden sein müssen, um hybride Lernumgebungen zu gestalten. Veränderungen beginnen bei einer gemeinsamen Haltung, erfordern das Einbeziehen aller am Schulleben Beteiligten und wirken bis in die angewandte Pädagogik.
Britta Klopsch
Die Zukunft von wissenschaftlichen Bildungsvideos – nachhaltig gedacht und umgesetzt
Zusammenfassung
Die Corona-Pandemie hat als Katalysator bestehender Tendenzen gewirkt – ob gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder politischer Natur – und dies gilt auch für den Umgang mit digitalen Skills in der Hochschullehre (vgl. u. a. Dittler und Kreidl, Wie Corona die Hochschullehre verändert. Erfahrungen und Gedanken aus der Krise zum zukünftigen Einsatz von eLearning, Springer Gabler, 2021). So hat uns die Coronakrise dringlich ermahnt, die kontinuierliche Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen im Kontext der akademischen Lehre nicht dem Zufall zu überlassen, sondern das Thema spätestens jetzt strategisch zu planen und umzusetzen. Nur wenn die akademische Lehre zukunftsorientiert gestaltet wird, kann diese mit den sich wandelnden Konditionen des 21. Jahrhunderts mithalten. Insbesondere Videos in der Hochschullehre eignen sich, um komplexe wissenschaftliche Sachverhalte und prozessorientierte Abläufe darzustellen und zu erklären. Die Videos lassen sich zudem in unterschiedlichen Lehr-Lern-Settings einsetzen und thematisieren. Im Hinblick auf die im Zusammenhang der Hochschullehre weitverbreitete Videoproduktion und -nutzung bedeutet dies, sich zu fragen, wie das audiovisuelle Medium funktioniert und wie Videos wissenschaftlich fundiert, aber auch didaktisch sinnvoll produziert sowie effektiv genutzt werden können. Nur dann – so unsere Erfahrungen – kann von einem konstruktiven und nachhaltigen Beitrag zur Qualität der Hochschullehre die Rede sein.
Diesen Fragestellungen bei der Produktion einer Videoserie hat sich das LET Educational Media Team der ETH Zürich (Lehrentwicklung und Technologie) gemeinsam im Co-Design mit Expert:innen der Medien- und Filmwissenschaft, des audiovisuellen Mediendesigns und der Hochschuldidaktik im Rahmen des Projektes «Stärkung von Digital Skills in der Lehre» angenommen, das von swissuniversities (https://www.swissuniversities.ch/themen/digitalisierung/digital-skills) gefördert wird. Der vorliegende Beitrag reflektiert die daraus gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von wissenschaftlichen Bildungsvideos in der Hochschullehre.
Jeanine Reutemann, Judith Rehmann, Benno Volk
Belastungserleben als Herausforderung von Abiturient*innen im digital vermittelten Distanzunterricht
Zusammenfassung
Während der Pandemie verbrachten Schüler*innen des Abschlussjahrgangs der gymnasialen Oberstufe weite Teile der ersten und zweiten Qualifikationsphase im digital vermittelten Distanz- und Wechselunterricht, für den die curricularen Vorgaben des Präsenzunterrichts unvermindert weiter galten (Reintjes et al., 2021). Mit dem Ziel, das Belastungserleben von Abiturient*innen in digital vermittelten Lehr-Lernsettings zu erheben und be- und entlastende Faktoren im Lernverhalten und der Lernumgebung der Schüler*innen zu identifizieren, wurden im Sommer 2021 deutschlandweit n = 7556 Abiturient*innen befragt. Die Ergebnisse dieser Studie deuten auf besondere Belastungsfaktoren hin, die Hinweise zu Aspekten einer lernförderlichen Gestaltung digital vermittelter Lehr-Lernsettings geben können.
Tim Rogge, Andreas Seifert
Metadaten
Titel
Digitale Bildung jetzt!
herausgegeben von
Denis Newiak
Janine Romppel
Alexander Martin
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-40845-9
Print ISBN
978-3-658-40844-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-40845-9