Skip to main content

2014 | Buch

Demokratische Gesetzgebung in der Europäischen Union

Theorie und Praxis der dualen Legitimationsstruktur europäischer Hoheitsgewalt

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Das Mitentscheidungsverfahren (Art. 294 AEUV) ist seit dem Vertrag von Lissabon das ordentliche Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union. Mit der Monographie wird die Co-Gesetzgeberschaft von Europäischem Parlament und Rat als Mittel der demokratischen Legitimation europäischer Gesetzgebung untersucht. Im Zentrum steht dabei eine demokratietheoretische Auseinandersetzung mit dem Modell der dualen demokratischen Legitimation europäischer Hoheitsgewalt, das mit Art. 10 EUV nunmehr im Demokratieprinzip der Union verankert ist. Daneben steht eine empirisch gestützte Untersuchung der Praxis des Mitentscheidungsverfahrens, die sich insbesondere der zunehmenden Informalisierung des Gesetzgebungsprozesses („Triloge“) kritisch widmet.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Leitfragen und Methodik, Gang und Thesen der Arbeit
Abstract
Der Vertrag von Lissabon hat das Mitentscheidungsverfahren des Art. 294 AEUV zum ordentlichen Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union gemacht. Vor dem Hintergrund der Verpflichtung der Union auf eine demokratische Arbeitsweise ist die Co-Gesetzgeberschaft des Europäischen Parlaments und des Rates damit das primärrechtliche Standardmodell der demokratischen Legitimation europäischer Gesetzgebung.
Jelena von Achenbach
A. Grundlegung und Einführung in das Referenzgebiet
Kapitel 1. Das Mitentscheidungsverfahren als Gesetzgebungsverfahren
Abstract
Die vorliegende Arbeit untersucht das ordentliche Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union, das allgemein so bezeichnete Mitentscheidungsverfahren (Art. 289 Abs. 1 iVm Art. 294 AEUV), als demokratisches Gesetzgebungsverfahren.
Jelena von Achenbach
Kapitel 2. Gesetzgebung im Mitentscheidungsverfahren: Das Referenzgebiet der Untersuchung
Abstract
Dieses Kapitel führt ausgehend von einer Bestimmung der Begriffe der Biomedizin und Humanbiotechnologie ein in das Referenzgebiet der demokratietheoretischen Untersuchung des Mitentscheidungsverfahrens, die Gesetzgebung der Union zur Biomedizin und Humanbiotechnologie.
Jelena von Achenbach
Kapitel 3. Die Gesetzgebung der Union zur Biomedizin und Humanbiotechnologie: Politische Spannungslagen und Herausforderungen der Legislative in ihrer demokratischen Funktion
Abstract
Mit diesem Kapitel wird die Unionsgesetzgebung zur Biomedizin und Humanbiotechnologie auf politische Spannungslagen und Herausforderungen der Legislative in ihrer legitimatorischen Funktion hin untersucht, die das Rechtsgebiet strukturell kennzeichnen, teilweise aber auch über dieses hinaus verweisen.
Jelena von Achenbach
B. Recht und Praxis des Mitentscheidungsverfahrens
Kapitel 4. Recht: Die Verfahrensordnung der Mitentscheidung
Abstract
Das Mitentscheidungsverfahren ist durch eine bestimmte Form des Zusammenwirkens von Kommission, Europäischem Parlament und Rat im Mitentscheidungsverfahren gekennzeichnet. Es bezieht seine demokratische Funktion als ordentliches Gesetzgebungsverfahren der Union, deren Arbeitsweise nach Art. 10 Abs. 1 EUV auf der repräsentativen Demokratie beruht, aus der legislativen Kooperation von Europäischem Parlament und Rat, die nach Art. 10 Abs. 2 EUV die Organe demokratischer Repräsentation auf europäischer Ebene sind.
Jelena von Achenbach
Kapitel 5. Praxis: Der Prozess der Gesetzgebung im Mitentscheidungsverfahren
Abstract
In diesem Kapitel wird die Genese der Unionsgesetzgebung zur Biomedizin und Humanbiotechnologie im Mitentscheidungsverfahren aufgearbeitet. Zusammengeführt mit den Erkenntnissen empirischer Untersuchungen der Mitentscheidung eröffnet dies einen Einblick in die Praxis des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens der Europäischen Union.
Jelena von Achenbach
C. Das Mitentscheidungsverfahren als demokratisches Gesetzgebungsverfahren
Abstract
Im Folgenden wird das Mitentscheidungsverfahren weiter als demokratisches Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union untersucht. Zunächst wird im Folgenden behandelt, wie das Primärrecht die duale Legitimationsstruktur der Union im Einzelnen ausgestaltet, und wie diese in der Literatur und von der Rechtsprechung gedeutet wird (Kapitel 6).
Jelena von Achenbach
Kapitel 7. Demokratietheoretische Grundlegung
Abstract
Das Primärrecht begründet die demokratische Legitimation europäischer Gesetzgebung im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren, indem es sie über die Verfassung des Rates und des Europäischen Parlaments als Repräsentationsorgane der Staatsvölker der Mitgliedstaaten beziehungsweise der Unionsbürgerinnen und -bürger der Willensbildung dieser beiden Legitimationssubjekte der EU zurechnet.
Jelena von Achenbach
Kapitel 8. Vorschlag einer Demokratietheorie der dualen Legitimationsstruktur der Union
Abstract
Die Entwicklung einer Demokratietheorie der dualen Legitimationsstruktur der Union ist in dieser Arbeit als normative Rekonstruktion angelegt, als Unternehmen einer Sinngebung für Konzeptionen, Begriffe und Institutionen des positiven Rechts und deren Betätigung als soziale Praxis: Die duale Legitimationsstruktur der Union und deren Gesetzgebungsverfahren wird auf ihren Freiheit und Gleichheit verbürgenden, demokratischen Sinn und Gehalt untersucht und analytisch auf diesen zurückgeführt.
Jelena von Achenbach
Kapitel 9. Das Mitentscheidungsverfahren als demokratisches Gesetzgebungsverfahren in der Praxis
Abstract
Die primärrechtlichen Kriterien einer Bewertung der Informalisierung des Mitentscheidungsverfahrens lassen sich aus einer Analyse der Ausgestaltung des Vermittlungsausschusses zwischen Parlament und Rat gewinnen. Denn die Erwägungen, die diese leiten, lassen sich auf den Verhandlungsmechanismus der Triloge übertragen.
Jelena von Achenbach
Summary
Abstract
This thesis analyzes the ordinary legislative procedure of the European Union, the co-decision procedure (Art. 294 TEU), as democratic legislative procedure. It addresses the procedure, in which European Parliament and Council share the legislative responsibility, as implementation of the principle that the functioning of the European Union shall be based on a dual structure of democratic representation, which Art. 10(2) TEU lays down.
Jelena von Achenbach
Backmatter
Metadaten
Titel
Demokratische Gesetzgebung in der Europäischen Union
verfasst von
Jelena von Achenbach
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-23917-5
Print ISBN
978-3-642-23916-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-23917-5