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Erschienen in: Organisationsberatung, Supervision, Coaching 4/2015

01.12.2015 | Praxisberichte

Den richtigen Abstand finden

Supervision mit Freiwilligen in sozialen Arbeitsfeldern

verfasst von: Katharina Witte

Erschienen in: Organisationsberatung, Supervision, Coaching | Ausgabe 4/2015

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Zusammenfassung

Supervision für freiwillig Engagierte wird immer noch nicht oft angeboten in Organisationen und von den Freiwilligen auch nicht gefordert. Was erwarten diese von Supervision? Und welche Erwartungen kann die Supervisorin erfüllen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der vorliegende Artikel. Wünsche von Freiwilligen/Ehrenamtlichen an die Supervision sind Fortbildungsanteile und die deutliche Übernahme von Leitung durch die Supervisorin. Damit unterscheidet sich die Supervision deutlich von der mit Professionellen. Gedanken für ein entsprechendes Konzept werden aus der Motivation und den vielfältigen biografischen Herkünften der Freiwilligen heraus entwickelt, ebenso wie aus deren ganz anderer Verortung in den Organisationen, bebildert mit vielen Beispielen.

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Fußnoten
1
Ich benutze die Begriffe „Ehrenamtliche“ und „Freiwillige“ synonym. Und ich benutze die weibliche und männliche Form im Wechsel.
 
2
Freiwilligenmanagement oder Freiwilligenkoordination: In Organisationen mit vielen Freiwilligen hat es sich als sinnvoll und notwendig erwiesen, dass eine Hauptamtliche ganz oder mit festem Stundenanteil für die Belange der Freiwilligen zuständig ist.
 
3
Der Freiwilligensurvey ist die umfassendste Untersuchung zum Freiwilligenengagement in Deutschland. Er wurde bis jetzt vier Mal (1999, 2004, 2009 und 2014 – letzterer allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Gesundheit erhoben.
 
4
Salutogenese: die Lehre von der Entstehung der Gesundheit. Antonowsky (1997) prägte diesen Begriff als komplementären Begriff zur Pathogenese und untersuchte die Frage: Was hält Menschen gesund? und findet als Antwort, dass es das Kohärenzgefühl ist, das dreifache Vertrauen in Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit und Handlungsfähigkeit in allen Lebens- und Arbeitsbereichen.
 
5
Leider – das wissen alle, die mit Freiwilligen zu tun haben – gibt es das Angebot von Supervision für Ehrenamtliche viel zu selten. Nicht nur die Organisationen, auch die Freiwilligen selbst sehen oft nicht die Chance der Supervision, die ja auch eine Wertschätzung ihrer Arbeit ist. Unter den Artikeln über Supervision mit Ehrenamtlichen, die ich in der Fachliteratur gefunden habe, befassten sich zwei Drittel mit der Supervision für Ehrenamtliche in Hospizen und in der Telefonseelsorge. Wo bleiben die anderen Engagementfelder?
 
6
In Seitenwechsel- oder Transfer-Projekten arbeiten Mitarbeitende aus Wirtschaftsbetrieben für eine Woche in einem sozialen Projekt, und anschließend gibt es die Umkehrung: Sozialarbeiter für eine Woche in der Wirtschaft. Der Grundgedanke dabei ist, dass beide Seiten im fremden Feld viel für das eigene Feld lernen können.
 
7
Ich rate Freiwilligenkoordinatorinnen, im Erstgespräch mit Freiwilligen deutlich zu machen, wie viel Prozent ihrer Engagementzeit auf Tätigkeiten fallen, um derentwillen sie nicht das Engagement gewählt haben – in der Regel sind das 30 %.
 
8
Die Phase des Forming ist gekennzeichnet durch Aufbruchsstimmung, Höflichkeit, vorsichtigen Kontakt, Beobachtung und Unsicherheit, Storming durch Positionierung, Cliquenbildung, Konfrontation, Rollenaushandlung, Norming durch konstruktive Umgangsformen, transparente Regeln, fachliche Auseinandersetzung, Performing schließlich durch gegenseitige Ergänzung, Wertschätzung der Unterschiedlichkeit, Bedeutung gemeinsamer Ziele.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Den richtigen Abstand finden
Supervision mit Freiwilligen in sozialen Arbeitsfeldern
verfasst von
Katharina Witte
Publikationsdatum
01.12.2015
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Erschienen in
Organisationsberatung, Supervision, Coaching / Ausgabe 4/2015
Print ISSN: 1618-808X
Elektronische ISSN: 1862-2577
DOI
https://doi.org/10.1007/s11613-015-0441-1

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