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2015 | Buch

Denkmal und Energie 2016

Potentiale und Chancen von Baudenkmalen im Rahmen der Energiewende

herausgegeben von: Bernhard Weller, Sebastian Horn

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Die Energiewende ist eine der bedeutendsten Herausforderungen der Gegenwart und näheren Zukunft. Hier kann der Gebäudebestand, welcher immerhin über ein Drittel des Energieverbrauchs der Bundesrepublik Deutschland ausmacht, durch die Reduzierung des Energiebedarfes weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energien einen entscheidenden Beitrag leisten.Baudenkmäler, als Teil des Gebäudebestands, müssen die zunehmend verschärften gesetzlichen Anforderungen zwar nicht zwingend erfüllen, jedoch sollten auch sie sich als Spiegelbild der geschichtlichen Entwicklung dem Fortschreiten der bautechnischen Fähigkeiten und Standards nicht gänzlich entziehen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Eröffnung und Impuls

Grundsätze der denkmalpflegerischen Betrachtung
Zusammenfassung
Die Reduzierung des Energiebedarfs auch von Denkmälern und besonders erhaltenswerter Bausubstanz ist unbestritten notwendig. Die Erhaltung der baukulturellen Werte dieser Gebäude ist ein dem Klimaschutz nicht nachgeordnetes Ziel. Dementsprechend ist der baukulturelle Schutz für Denkmäler und wertvolle Altbausubstanz durch die Ausnahmeregelungen auch in der Energieeinsparverordnung anerkannt.
Beide Ziele lassen sich miteinander vereinbaren. Es ist erforderlich, die besonderen Anforderungen dieser Altbausubstanz bei der Umsetzung energetischer Ertüchtigungsmaßnahmen zu berücksichtigen. Die allgemeinen Grundsätze der denkmalpflegerischen Herangehensweise gelten auch bei einer energetischen Verbesserung.
Gerd Weiß
Zum Urheberrecht der Architekten und Ingenieure
Zusammenfassung
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob Veränderungen an Bauwerken als unzulässige Entstellung im Sinne des Urheberrechts (Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG) (Urheberrechtsgesetz vom 9. September 1965 (BGBl. I S. 1273). zuletzt geändert durch das Gesetz vom 5. Dezember 2014 (BGBl. I S. 1974)) zu bewerten sind. Hierzu muss zunächst festgestellt werden, ob ein Bauwerk überhaupt schutzwürdig im Sinne des UrhG ist. Die auf der Basis der Fach- und Kommentarliteratur vom Autor entwickelte Methodik versucht, die Antworten auf diese Fragestellungen schlüssig und nachvollziehbar zu beantworten.
Manfred v. Bentheim

Material und Technik

Mundgeblasene Flachgläser (Zylinderglas) – Vielfalt und Anwendung im Denkmalbereich
Zusammenfassung
Das Wissen und Können mundgeblasenes Flachglas herzustellen, ist eine selten gewordene Handwerkskunst. In der 1906 gegründeten Glashütte Lamberts Waldsassen haben die Glasmacher diese traditionellen Fertigungsmethoden erhalten und perfektioniert. Mit 71 Mitarbeitern und einer Exportquote von über 70 Prozent ist das mittelständische Unternehmen aus Nordbayern heute Deutschlands einziger Hersteller und gleichzeitig Weltmarktführer. Es gibt nur noch 3 Glashütten weltweit, die mundgeblasene Fenstergläser fertigen.
Die Herstellung erfolgt einzeln Tafel für Tafel - heute genauso wie in alten Zeiten. Mit keiner anderen Produktionsmethode kann eine ähnliche Brillanz, Struktur und Vielfalt, wie sie mundgeblasenem Flachglas eigen ist, erzielt werden. Werkzeuge und Verfahren sind die gleichen wie vor Jahrhunderten. Mundgeblasenes Flachglas wird weltweit im gesamten Baubereich eingesetzt – sowohl zur Realisierung zeitgenössischer Architektur- und Designentwürfe als auch zur originalgetreuen Restaurierung von Baudenkmälern.
Hans Reiner Meindl
Energieeinsparung bei Fassaden aus Ziegel – Umgang mit Wärmebrücken, Verordnungen und Gesetzen
Zusammenfassung
Die energetische Verbesserung der Fassade ist ein entscheidender Baustein zur Verringerung der Transmissionswärmeverluste eines Gebäudes. Fassaden aus Ziegel stellen hierbei eine weit verbreitete Bauform dar, weshalb bautechnisch eingeführte energetische Sanierungsmaßnahmen ein hohes Multiplikationspotential aufweisen.
Im Rahmen dieses Beitrages werden Möglichkeiten zur energetischen Sanierung von Fassaden aus Ziegel vorgestellt und in Hinblick auf die Eignung an Baudenkmalen bewertet. Einen Kernpunkt bildet dabei die Lage der Dämmebene, außerhalb, mittig oder innerhalb der tragenden Außenwand.
Dieter Figge
Runderneuerung von Kastenfenstern aus Holz
Zusammenfassung
Kastenfenster aus Holz gehören in ganz Europa und darüber hinaus seit über 200 Jahren zu den prägenden Elementen verschiedener Baustile und -epochen. Ihre guten Gebrauchs- und Funktionseigenschaften sowie ihre hohe, ästhetische Wertigkeit sprechen insbesondere im Baudenkmal für ihren Erhalt. Die Runderneuerung von Kastenfenstern ist ein wissenschaftlich abgesichertes, seit 1999 praktiziertes und ganzheitliches Maßnahmenpaket. Dieses sollte nicht in Einzelleistungen aufgeteilt werden, da diese zu keinem nachhaltigen Erfolg führen. Durch eine fach- und sachgemäße Runderneuerung der Kastenfenster lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Außerdem können renovierte Kastenfenster günstige Schallschutzeigenschaften aufweisen und tragen somit zum verbesserten Schutz der Bewohner vor Lärmbelästigungen bei. Durch zusätzliche Maßnahmen kann auch der Widerstand gegen Einbruchsversuche verbessert werden.
Eike Gehrts

Planung unter den Randbedingungen der EnEV

Innendämmung bei Holzbalkendecken – Regeln für eine schadenfreie Sanierung
Zusammenfassung
Die Auswirkungen von Innendämm-Maßnahmen in der Zone des Balkenkopfs werden erläutert. Die Bestandsuntersuchung wird als wichtige Grundlage hervorgehoben. Außerdem werden einige wichtige Bedingungen angegeben, die bei der Planung und Ausführung zu beachten sind. In der Regel sollte die Balkenkopfsituation mit einer hygrothermischen Simulation nachgewiesen werden, damit eine Grundlage zur Einschätzung aus bauphysikalischer und holzschutztechnischer Sicht besteht.
Ulrich Arnold, Ulrich Ruisinger
Wärmepumpen in der Gebäudesanierung - Trends, Projekterfahrungen und Forschungsergebnisse
Zusammenfassung
An der Hochschule Zittau/ Görlitz (an welcher der Autor bis vor kurzem tätig war) wurden in den vergangenen 10 Jahren eine Reihe von Forschungsprojekten realisiert, die sich speziell mit Wärmepumpen befassten. Im Wesentlichen ging es dabei um die Energieversorgung von Nichtwohngebäuden, wobei neben der Wärmeversorgung auch eine mögliche Bereitstellung von Klimakälte untersucht wurde. Speziell standen die Wärmetransportvorgänge im Umfeld vertikaler Erdsonden im Fokus. Temperaturmessungen an verschiedenen Erdsonden und begleitende Simulationsrechnungen zeigten, dass eine saisonale Wärme- und Kältespeicherung, wie sie verschiedentlich propagiert wird, möglicherweise nur eingeschränkt funktionieren kann.
Jörn Krimmling

Bauten und Projekte

Baudenkmale und deren Potential zur Nutzung von Photovoltaik
Zusammenfassung
Ein entscheidender Baustein des Energiekonzeptes der Bundesregierung ist der Ausbau erneuerbarer Energien. Dieser trägt zur Senkung des CO2-Ausstoßes bei und macht die Energieversorgung unabhängiger von endlichen fossilen Energieträgern. Sind den meisten Architekten und Planern vor allem die Installation von Photovoltaik(PV)-Modulen auf geneigten oder flachen Dächern bekannt, welche zugegebenermaßen nicht immer den höchsten ästhetischen Ansprüchen genügen, drängen seit einiger Zeit auch immer mehr Lösungen für die Integration von Photovoltaik in die Fassade auf den Markt.
Dieser Beitrag soll, getreu dem Motto „Potentiale und Chancen von Baudenkmalen im Rahmen der Energiewende“, aufzeigen, wie die PV an Baudenkmälern eingesetzt werden kann und welche grundlegenden Überlegungen für eine erste Untersuchung nötig sind. Neben einem kurzen Überblick zu verschiedenen PV-Systemen soll am Beispiel eines denkmalgeschützten Laborgebäudes der Nachkriegsmoderne der Einsatz von PV-Modulen aufgezeigt werden.
Sebastian Horn, Dennis Thorwarth
Energetische Sanierung unter denkmalpflegerischen Aspekten am Beispiel des großen Tropenhauses und des Victoriahauses im Botanischen Garten Berlin und des Alfred-Brehm-Hauses im Tiergarten Berlin
Zusammenfassung
Vorstellen möchte ich 2 Berliner Denkmäler, die wir grundlegend, mit Hilfe von europäischen Umweltentlastungsprogrammen energetisch erneuert haben:
  • Das Victoria Haus, in Verbindung mit dem Großen Tropenhaus im Botanischen Garten, von dem königlichen Baurat Körner 1907 errichtet
  • das Alfred Brehm Haus, ein Raubtierhaus im Berliner Tierpark, vom Kollektiv Graffunder von 1956-1963 gebaut.
Beide Projekte haben als herausragende Verteter für innovativen Stahlbau in der jeweiligen Zeit, ein Alleinstellungsmerkmal und werden in der Berliner Denkmalliste geführt.
Friedhelm Haas
Backmatter
Metadaten
Titel
Denkmal und Energie 2016
herausgegeben von
Bernhard Weller
Sebastian Horn
Copyright-Jahr
2015
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-11983-6
Print ISBN
978-3-658-11982-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11983-6