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2015 | Buch

Denkmalpflege

Schnelleinstieg für Architekten und Bauingenieure

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Über dieses Buch

Dieses essential behandelt die vier wichtigsten Themenfelder der Denkmalpflege, die in ihren Grundzügen dargestellt werden: Geschichte, Organisation, Praxis und Forschung. Christian Raabe zeigt in einem kurzen Abriss der Geschichte, wie sich Wertebegriffe und die Institutionalisierung der Denkmalpflege historisch entwickelt haben. Es folgen eine Darstellung der Aufgaben und Strukturen der nationalen und internationalen Organisation des Denkmalschutzes, Hinweise zum rechtlichen Umfeld und Handlungsempfehlungen zur praktischen Denkmalpflege nebst einer Übersicht der Fördermöglichkeiten. Diese praxisnahe Einführung schließt der Autor mit einer Erläuterung der Ziele und Methoden der historischen Bauforschung ab.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Ein Großteil der zukünftigen Bau-Planungsaufgaben wird sich dem überlieferten Baubestand widmen. Zum einen ist hier der Umgang mit städtebaulichen Kontexten zu nennen und zum anderen Restaurierungen, Umnutzungen oder Umbauten bestehender Gebäude. Geschätzte 5–7 % des gesamten deutschen Baubestandes stehen unter Denkmalschutz und damit sollte die Beschäftigung mit diesem Thema ein selbstverständlicher Teil beinahe jeder zukünftigen Bauplanung sein.
Christian Raabe
2. Geschichte
Zusammenfassung
Die Entwicklung der Geschichte der Denkmalpflege kann mittels einiger besonderer Texte und Ereignisse grob konturiert werden und die folgenden Anmerkungen fokussieren in stark verkürzter Form vor allem die Entwicklung in Deutschland. Der Anfang der Geschichte liegt im Dunkeln und man darf aber doch vermuten, dass der Wille zum Erhalt, der aus welchen Gründen auch immer für wichtig gehaltenen Bauten, ungeachtet der jeweils zugrundeliegenden Motivationen mit dem Beginn des Bauens überhaupt verbunden ist. Aus der späten Antike sind Anweisungen des römischen Kaisers Theodosius I. überliefert, der seinerzeit die heidnischen Statuen des Haupttempels der Stadt Edessa vor der Zerstörung durch übereifrige Christen bewahrte, indem er sie gewissermaßen säkularisierte und ihren Erhalt forderte, da sie „mehr nach dem Kunstwerte als nach der Göttlichkeit zu schätzen seien.“
Christian Raabe
3. Organisation
Zusammenfassung
Die wichtigste internationale Denkmalschutzvereinbarung ist die Welterbekonvention, das Übereinkommen zum Schutz des Kultur-und Naturerbes der Welt, das im Jahr 1972 von der Generalkonferenz der UNESCO verabschiedet wurde. Die Auffassung, besondere Kultur- und Naturstätten nicht mehr nur als nationales Erbe, sondern als Erbe der ganzen Welt zu begreifen und entsprechend zu schützen, entwickelte sich einerseits aus der Internationalisierung der Denkmaldiskussion auch in Folge der Charta von Venedig und zum anderen aus der positiven Erfahrung gemeinschaftlicher internationaler Anstrengungen zum Schutze gefährdeter Kulturgüter. So wurden in den Jahren 1963 bis 1968 die Felsentempel von Abu Simbel in Ägypten, die durch den Bau des Assuan-Staudammes bedroht waren, mit der Unterstützung der UNESCO und unter großer internationaler Beteiligung gerettet, indem man sie inklusive des zugehörigen Felsens zerteilte, abtrug, auf eine Hochebene verbrachte und wieder aufbaute.
Christian Raabe
4. Praxis
Zusammenfassung
Grundlage jeder Planung einer Bau- oder Erhaltungsmaßnahme im Denkmalkontext ist die Bestandsdokumentation. Art und Umfang dieser Arbeit, ebenso wie die jeweils besonders zu fokussierenden Fragestellungen, sind immer abhängig vom Objekt und müssen im Vorfeld unbedingt mit der zuständigen Denkmalbehörde abgestimmt werden. Die im Folgenden vorgestellten Maßnahmen zeigen vereinfacht den möglichen Kanon der Vorbereitung, was aber nicht heißt, dass dieses Programm bei jedem Vorhaben vollumfänglich durchzuführen ist oder nicht noch weitergehende Untersuchungen vorgenommen werden müssen.
Christian Raabe
5. Bauforschung
Zusammenfassung
Die Bauforschung liefert uns Erkenntnisse über die Bauten und ist die wissenschaftliche Grundlage für jedes angemessene denkmalpflegerische Handeln. Die materielle Substanz eines Denkmals vereinigt in sich die Belege verschiedener historischer Schichtungen und Nutzungen, die mithilfe der Bauforschung systematisch zu erfassen und zu analysieren sind. Standards für bauforscherische Untersuchungen im Kontext von Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen werden in den Arbeitsblättern der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger beschrieben, die online zugänglich sind: (VdL) http://www.denkmalpflege-forum.de/Veroffentlichungen/Arbeitsblatter/arbeitsblatter.html.
Christian Raabe
6. Begriffe
Zusammenfassung
Denkmalschutz und Denkmalpflege
Mit dem Denkmalschutz sind alle hoheitlichen Maßnahmen der öffentlichen Hand gemeint: Gebote, Verbote, Genehmigungen, Erlaubnisse und Sanktionen.
Unter Denkmalpflege versteht man alle Bemühungen nicht hoheitlicher Art die Pflege und den Schutz des Denkmals betreffend. Dazu gehören die behördlichen Unterstützungen ebenso wie das auf den Denkmalerhalt zielende Engagement aller Beteiligten in Bezug auf Vorsorge, Beratung, Planung, Bau und Nutzung.
Christian Raabe
Backmatter
Metadaten
Titel
Denkmalpflege
verfasst von
Christian Raabe
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-11529-6
Print ISBN
978-3-658-11528-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11529-6