2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der 228-Aufstand
verfasst von : Stefan Fleischauer
Erschienen in: Der Traum von der eigenen Nation
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Am 27.2.47 führte das unangemessene Vorgehen einiger Beamte des Monopolbüros in Taipei, bei dem eine Zigarettenhändlerin verwundet und ein unbeteiligter Passant getötet wurde, zu einem Sturm der Entrüstung, der schließlich in eine allgemeine Erhebung gegen die Herrschaft der Festländer mündete. Dieser „Vorfall vom 28.2.“
71
breitete sich rasch in einer wellenförmigen Bewegung von Norden nach Süden aus: Die Gebiete, welche Taipei am nächsten lagen, reagierten am frühesten auf die Vorfälle, während der südliche Teil der Insel erst mit einigen Tagen Verspätung erfasst wurde.
72
In fast allen Gebieten verlief der Aufstand nach einem ähnlichen Muster. Zunächst kam es zu spontanen Aufständen der Bevölkerung, die sich gegen Regierungsorgane, verhasste lokale Machthaber und Einrichtungen des Militärs und der Polizei, darüber hinaus aber auch gegen „Festländer“ allgemein richteten. In dieser frühen Phase unternahm das Volk häufig den Versuch sich zu bewaffnen, indem es Waffen- und Munitionsdepots der Polizei und des Militärs
73
stürmte. Diese Welle der Gewalt hielt jedoch meist nur einen Tag an.