2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Einfluß des Ausübungsverhaltens auf den Verwässerungseffekt
verfasst von : Dirk Simons
Erschienen in: Kosten und Nutzen von Aktienoptionsprogrammen
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Wie bereits die Ausführungen in der Einleitung verdeutlicht haben, handelt es sich bei der Verwendung von Aktienoptionsprogrammen als Entlohnungskomponente nicht um eine bloße Übernahme eines im anglo-amerikanischen Wirtschaftsraum erprobten Instrumentes. Vielmehr ist davon auszugehen, daß die von den US-amerikanischen Vorschriften abweichenden deutschen Rechtsnormen einen Einfluß auf die Wirkungsweise von AOPs haben. In der Literatur wird der Verdacht geäußert, bei der Begebung von AOPs handele es sich um eine bloße Nachahmung, bei der die Auswirkungen, die aus den abweichenden rechtlichen Rahmenbedingungen entstehen, nicht reflektiert worden sind.417 So wählen deutsche Unternehmen typischerweise die Begebung von Stock-Options, die derzeit nicht als Aufwand behandelt werden und somit keine Gewinnreduktion bewirken, obwohl diese im Vergleich zur Begebung von Stock Appreciation Rights erhebliche steuerliche Nachteile nach sich ziehen, weil sie nicht als Betriebsausgabe anerkannt werden. Dieses Verhalten kann damit erklärt werden, daß deutsche Unternehmungen amerikanische AOPs als Vorbild nutzen.418 Dies gibt jedoch auch Anlaß zu der Vermutung, daß eine Abschätzung der unter den deutschen rechtlichen Rahmenbedingungen entsehenden Kosten nicht vorgenommen wurde. Aus diesem Grund wird im weiteren Verlauf dieses Kapitels zunächst eine Quantifizierung des Verwässe- rungseffektes vorgenommen, um zu ermitteln, wie hoch die Kosten sind, die durch den Verwässerungseffekt auf die Anteilseigner überwälzt werden. Zur Herleitung einer ersten Näherungslösung wird dazu unterstellt, daß die berechtigten Manager, gemäß den Resultaten der Optionspreistheorie, ihre Optionen erst zum Fälligkeitszeitpunkt T ausüben. Damit liegt eine Kapitalerhöhung im Zeitpunkt T vor.