2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Einfluss Neuer Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Konstitution sozialer Netzwerke
verfasst von : Gerit Götzenbrucker
Erschienen in: Soziale Netzwerke in Unternehmen
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
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Der Netzwerkansatz fokussiert auf Beziehungsmuster zwischen Akteuren, Organisationen/Institutionen oder Staaten und entstammt systemisch-strukturellen Denkschulen. In den letzten 20 Jahren entwickelte sich dieser Forschungszweig v. a. in der amerikanischen Soziologie, da Herausforderungen wie die Erklärung zunehmend komplexer gesellschaftlicher Tatbestände nicht mit reduktionistischen (Adhoc-)Theorien fassbar sind und ganzheitlich-integrierende Ansätze fehlten. Der ursprünglich makrosoziologische strukturell-funktionalistische Erklärungsrahmen wurde durch akteurbezogene tauschtheoretische Aspekte erweitert (Rationale Handlungstheorie) und die bestehenden Verbindungen zur Soziometrie und empirischen Kommunikations- und Diffusionsforschung ausgebaut. Mit dem Strukturalismus verbindet sie die Unterscheidung von Tiefen- und Oberflächenstruktur u. a. durch das Sichtbarmachen „struktureller Äquivalenzen“ in Netzwerkbeziehungen. So werden beispielsweise Phänomene wie die Wirkungen neuer technologischer Entwicklungen auf zwischenmenschliche Beziehungen, unternehmerische Kooperationen oder globale Politiken — auf der Basis relationaler Daten — ins Zentrum von Untersuchungen gestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt häufig auf der Erforschung von Kleingruppen und Ego-Netzwerken — jenen sozialen Beziehungen, die ein Individuum gewissermaßen als Zentrum eines Netzwerkes unterhält. Die Analyse großer Gesamtnetzwerke wie z. B. eines gesamten Unternehmens ist erst seit wenigen Jahren aufgrund verbesserter Computer-Rechenleistungen und daran gekoppelter grafischer Darstellungsformen möglich.