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2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Der Einfluss öko-sozialer Risiken auf die Bewertung von Assets im Investmentbanking – Forschungsstand und Anknüpfungspunkte für die Praxis

verfasst von : Univ.-Prof. Dr. Henry Schäfer

Erschienen in: CSR und Investment Banking

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Das Verstehen komplexer Entscheidungsgrundlagen ist die Voraussetzung für valide Zukunftsprognosen, sachgerechtes Entscheiden und antizipatives Handeln. Letztlich geht es um die langfristige Legitimation eines Unternehmens in seinem Umfeld.
Die Systemresilienz steht dabei, neben der Renditeerwartung, im Mittelpunkt einer Investitionsentscheidung: Je flexibler eine Anlagestrategie auf künftige Umfeldszenarien zu reagieren vermag, desto geringer das langfristige Risikoniveau. In einer Zeit, in der Unternehmen immer mehr von Informationssammelstellen zu effektiven Informationsfilterstellen werden (müssen), ist es geboten, die externen Einflussgrößen zu kennen, diese richtig einzuschätzen und über die Investitionslaufzeit (Project Life Cycle) zu beobachten. Nur so kann eine Grundlage geschaffen werden für eine optimale, nachhaltige Nutzung der unternehmerischen Gestaltungsmöglichkeiten.
Dieser Beitrag ist insbesondere der Strukturierung und Analyse komplexer Entscheidungssituationen gewidmet. Ziel ist dabei die systematische Erfassung des als relevant erachteten situativen Umfeldes sowie die Reduktion der anschließenden Entscheidungsanalyse auf die für den Erfolg des Investitionsprojektes wesentlichen Einflussgrößen.

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Fußnoten
1
Der historische Vorläufer der heutigen Nachhaltigkeitsvorstellungen ist das vor 300 Jahren von Hans Carl von Carlowitz geprägte forstwirtschaftliche und damit umwelt- und ressourcenbasierte Verständnis von Nachhaltigkeit (Jonker et al. 2011, S. 7). Ihre enge inhaltliche Verbindung zu Corporate Social Responsibility stellt die Deutsche Bundesregierung in ihrem Fortschrittsbericht zur Nachhaltigkeit heraus (vgl. Die Bundesregierung, 2012, S. 9 ff.)
 
2
Das Versagen von BP im Unglücksfall von „Deepwater Horizon“ im Jahr 2010 und die vom Betreiber Tepco zu verantwortende Nuklearkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima in 2011 sind Beispiele solcher negativen externen Effekte mit Folgen auf die Umwelt und das soziale Zusammenleben, die den Charakter von systemischen Risiken erfüllen.
 
3
Dies geschieht erst dann, wenn aufgrund der Folgen der negativen externen Effekte die Geschädigten eine Ausgleichszahlung über ein Gerichtsurteil bei schädigenden Unternehmen durchsetzen können.
 
4
Hätten z. B. nach den ersten Ölkrisen in den 1970er Jahren Ölterminmärkte für 30-jährige Terminkontrakte bestanden, hätten Unternehmen marktmäßige Anreize gehabt, um eine frühe Restrukturierung ihrer Wertschöpfung hin zu höherer Energieeffizienz und Substitution von fossilen zu erneuerbaren Ressourcen voranzutreiben.
 
5
Der Begriff „ESG-Informationen“ beruht auf der heutzutage gängigen Nachhaltigkeitstriade Environment (E), Social (S) und Governance (G).
 
6
Empirische Studien behandeln in den meisten Fällen die Ursachen zwischen aggregierten Nachhaltigkeitsratings und ausgewählten Finanzparametern oder stellen solche Parameter in Beziehung zu einzelnen Nachhaltigkeitsthemen. Als Indikator für die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen werden i. d. R. Nachhaltigkeitsratings von darauf spezialisierten Nachhaltigkeitsratingagenturen verwendet.
 
7
Es gibt mittlerweile zahlreiche sog. Meta-Studien, die sich mit empirischen Arbeiten zu Performance-Fragen im Bereich nachhaltiger Geldanlagen beschäftigen wie z. B. Schäfer und Stederoth (2002) oder Mercer (2011).
 
8
Froomann (1997) führte eine Meta-Analyse über diverse Ereignisstudien aus dem Nachhaltigkeits- und CSR-Bereich durch und liefert diesbezüglich einen guten Überblick.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Der Einfluss öko-sozialer Risiken auf die Bewertung von Assets im Investmentbanking – Forschungsstand und Anknüpfungspunkte für die Praxis
verfasst von
Univ.-Prof. Dr. Henry Schäfer
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-43709-4_9

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